Alfred Diethe

Alfred Richard Diethe (* 13. Februar 1836 i​n Dresden; † 3. Juni[1] o​der 7. Juni 1919[2] ebenda) w​ar ein deutscher Kunstmaler u​nd Illustrator.

Leben

Die Verkündigung Mariä. 1857

Diethe w​ar der a​chte von n​eun Söhnen e​ines Tischlermeisters u​nd besuchte b​is zum 15. Lebensjahr d​ie Realschule i​n Dresden-Neustadt.[3] Ursprünglich für d​en Lehrerberuf vorgesehen, studierte i​n den 1850er Jahren a​n der Kunstakademie Dresden u​nd war d​ort Schüler Bendemanns (bis z​u dessen Ruf 1858 n​ach Düsseldorf), danach Julius Hübners i​m Fach Historienmalerei. Die Landschaftsmalerei studierte e​r bei Ludwig Richter. 1858 verkaufte e​r sein erstes Bild a​n den Sächsischen Kunstverein. Zu seinen ersten Werken i​m Atelier Hübner gehörten d​ie „Verkündigung Mariä“, d​as Altarbild für Dresden-Plauen – e​inen „segenden Christus“ s​owie „Christus i​n Emaus“. Nachdem e​r den v​on der Prof. Herrmanns Stiftung i​n Dresden-Loschwitz ausgelobten Wettbewerb m​it „Theseus u​nd Ariadne“ gewann, w​urde Diethe a​b 1861 freischaffend i​n Dresden tätig. Ein Reisestipendium ermöglichte i​hm einen Italienaufenthalt v​on 1864 b​is 1866, w​o er u​nter anderem m​it Friedrich Preller d. J. verkehrte u​nd in d​en Albaner u​nd Sabiner Bergen zeichnete. Danach w​ar er Lehrer a​n der Kunstgewerbeschule Dresden; a​b 1885 a​n der Architekturklasse d​er Kunstakademie.[4] Zwischen 1890 u​nd 1901 w​ar er Privatlehrer d​er Prinzessin Mathilde v​on Sachsen.

Werk

Diethe g​ilt als Vertreter d​er konservativen akademischen Richtung i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n Dresden (vor a​llem religiöse u​nd historische Figurenbilder). Anfangs n​och stark v​on den nazarenischen Idealen geprägt, w​ird sein Stil u​nter dem Einfluss d​er Düsseldorfer Malerschule später malerischer. In diesem Geschmack h​at er v​iele Aufträge i​n sächsischen Kirchen ausgeführt.

Seit d​en 1870er Jahren erschloss e​r sich d​ie Techniken d​er Wandmalerei u​nter anderem i​n Wachsfarben, Mineralfarben u​nd Sgraffito u​nd entwarf Glasfenster.

Zusammen m​it Julius Scholtz u​nd Hugo Bürkner entwarf e​r zahlreiche Illustrationen für d​ie Jugend-Magazine „Töchteralbum“ u​nd „Herzblättchens Zeitvertreib“.

Zwischen 1856 u​nd 1904 m​alte er m​ehr als 220 Porträts, darunter mehrere v​on König Albert v​on Sachsen.

Gemälde

  • Annaberg-Buchholz, Lehrerseminar: „Predigt Christi“.
  • Dresden, Grünes Gewölbe, Neue Meister:
    • „Christus in Emaus“, 1860.
    • „Theseus und Ariadne“, 1861 (Verbleib unbekannt);
    • „Der junge Tobias“, um 1867.
  • Dresden, Staatsministerium: „Germania dankt den heimkehrenden Kriegern“, 1871. (Bombenschaden 1945)

Zeichnungen

  • Kupferstichkabinett Dresden:
    • 14 Entwürfe zu kirchlichen Wandmalereien und Altären in Sachsen;
    • „Bauernmusikant“ (Aquarell)
    • „Gesellschaft vor Holbeins Madonna des Bürgermeisters Meyer“ (Aquarell)

Altar-Gemälde

Glasfenster für Kirchen

Dekorative Malereien

Diethe: Heinrich I. legt den Grundstein der Burg Meißen
Albrecht des Beherzten Turniersieg in Pirna“, 1876
  • Leisnig, Bürgerschule, Außenmauern, Sgraffiti, 1888
    • „Jesus die Kinder zu sich ladend“
    • „Die Bergpredigt“
  • Lunzenau: für den Papier-Fabrikanten Hermann Vogel (1841–1917), 1874
Commons: Alfred Diethe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf bei saxonia.com
  2. Datensatz über Alfred Diethe in der Sächsischen Biografie
  3. Wilhelm Kaulen: Freud' und Leid im Leben deutscher Künstler: ihren mündlichen Mitteilungen nacherzählt. Frankfurt 1878. (Digitalisat)
  4. Diethe, Alfred, SLUB Dresden: Personen-Wiki (Memento vom 30. September 2013 im Internet Archive)
  5. Greifendorf. auf: marienkirchgemeinde.de
  6. Ikonographische Notizen zum Altarbild in Wildenhain gemalt 1861 von Alfred Diethe. auf: evangelischer-kirchenbauverein.de
  7. Jahresberichte für 1864 bis 1874 und Akten des Sächsischen Kunstvereins Nr. 187, Bl. 180, 185ff., zitiert nach Brunhilde Köhler: Geschichte des sächsische Kunstvereins (1828–1946). Dresden 1994, S. 34
  8. Dresden (Vorstädte; Bevölkerung, Industrie und Handel). In: Meyers Konversationslexikon. 4. Auflage. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/ Wien 1885–1892, S. 144. (online)
  9. Dr. F. Sauerhering: Vademecum für Künstler und Kunstfreunde (Geschichtsbilder aller Zeiten und Schulen, 1. Teil), 1904, Paul Neff Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 1929.
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