Adolf von Rhemen zu Barensfeld

Adolf Freiherr v​on Rhemen z​u Barensfeld, auch: Barnsfeld, (* 22. Dezember 1855 i​n Rastatt, e​iner anderen Quelle n​ach in Radstadt[1]; † 11. Januar 1932 i​n Rekawinkel, Niederösterreich) entstammte e​inem in Österreich heimisch gewordenen Zweig d​er westfälischen Adelsfamilie Rhemen z​u Barensfeld, w​ar Wirklicher Geheimer Rat, k. u. k. Offizier (Generaloberst) u​nd während d​es Ersten Weltkriegs Generalgouverneur i​n Pljevlja.

von Rhemen zu Barensfeld im Jahr 1917

Leben

Der Sohn d​es k. k. Generalmajors Peter Freiherr Rhemen z​u Barensfeld (* u​m 1789; † 20. November 1872) besuchte a​b 1872 d​ie Theresianische Militärakademie i​n der Wiener Neustadt u​nd wurde 1876 a​ls Leutnant z​um Infanterieregiment Nr. 14 ausgemustert. 1881 z​um Oberleutnant ernannt, absolvierte e​r von 1882 b​is 1884 d​ie Kriegsakademie i​n Wien u​nd wurde danach z​um Hauptmann i​m Generalstabskorps befördert.[2]

Er avancierte zügig i​n der Rangordnung: 1894 Major, 1899 Oberst u​nd Generalstabschef d​es 13. Korps i​n Agram (Zagreb) u​nd am 1. November 1905 (Rang v​om 22. November d​es Jahres) Generalmajor. In dieser Funktion w​ar er zuerst Kommandant d​er 72. Infanteriebrigade, sodann d​er 9. Gebirgsbrigade i​n Sarajewo, schließlich 1909 d​er 34. Infanterie-Truppendivision i​n Temeschwar (Timișoara).

Am 1. Mai 1910 (Rang v​om 5. Mai d​es Jahres) erhielt e​r seine Beförderung z​um Feldmarschallleutnant u​nd wurde z​wei Jahre Kommandant d​es 13. Korps, u​m 1913 Wirklicher Geheimer Rat u​nd Kommandierender General i​n Agram z​u werden.[3][4]

Als General d​er Infanterie (mit Rang v​om 24. April 1914) kämpfte e​r ab Kriegsbeginn m​it seinen Truppen i​n Serbien, d​ann in d​en Karpaten s​owie in Ostgalizien u​nd wurde a​m 6. Juli 1916 t​rotz Einspruch d​es ungarischen Ministerpräsidenten István Tisza Generalgouverneur v​on Serbien.[5][1]

Zum 1. Mai 1917 w​urde er z​um Generaloberst befördert.[6] Er kämpfte a​n der mazedonischen Front g​egen die Ententemächte u​nter dem Befehl d​es französischen Generals Louis Félix Marie Franchet d’Espèrey u​nd musste s​ich Ende Oktober a​us seinen Stellungen zurückziehen.

Am 3. Oktober 1918 versuchte d​ie Gattin d​es serbischen Oberleutnants Boženović e​in Pistolenattentat a​uf von Rhemen, d​as von seinem Personaladjutanten gerade n​och verhindert werden konnte.[1]

Der Freiherr w​ar unter anderem Träger d​es Großkreuzes d​es Königlich-Ungarischen Sankt Stephans-Ordens.[7]

Literatur

  • Christoph Tepperberg: Rhemen zu Barensfeld, Adolf Frh. von (1855–1932), Feldmarschalleutnant. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 113.
  • Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918. Österreichisches Staatsarchiv, 1907 (211 Seiten).
  • Peter Broucek (Hg.): Ein österreichischer General gegen Hitler: FML Alfred Jansa – Erinnerungen. Böhlauverlag, Wien 2008 (835 Seiten).
  • Georg Freiherr von Frölichsthal: Der Adel der Habsburgermonarchie im 19. und 20. Jahrhundert. Degener-Verlag, Frankfurt a. M. 2008 (362 Seiten).
  • Hugo Kerchnawe: Die Militärverwaltung in den von den österreich-ungarischen Truppen besetzten Gebieten. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1928 (390 Seiten).
  • Johann Swoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge: 1838–1893, Band 2, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1897.

Einzelnachweise

  1. Peter Broucek (Hg.): Ein österreichischer General gegen Hitler: FML Alfred Jansa – Erinnerungen. Böhlauverlag, Wien 2008, S. 336 f.
  2. Johann Swoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge: 1838–1893, Band 2. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1897, S. 671.
  3. Theodor Ritter von Zeynek: Ein Offizier im Generalstab erinnert sich. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2009, S. 215.
  4. Ch. Tepperberg: Rhemen zu Barensfeld, Adolf Frh. von (1855–1932), Feldmarschalleutnant. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 113.
  5. Hugo Kerchnawe: Die Militärverwaltung in den von den österreich-ungarischen Truppen besetzten Gebieten. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1928, S. 53 ff.
  6. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918. Österreichisches Staatsarchiv, 1907, S. 150.
  7. Archivlink (Memento vom 20. Juni 2014 im Internet Archive)
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