Acacia confusa
Acacia confusa ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Acacia innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in Südostasien, auf den Philippinen, auf Taiwan und in Südchina heimisch, gilt in manchen tropischen Gebieten des Pazifiks, insbesondere auf Hawaii als invasive Pflanze und wird unter anderem als Färber- und Arzneipflanze verwendet.
Acacia confusa | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acacia confusa | ||||||||||||
Merr. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Acacia confusa wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 6 bis 15 Meter erreichen kann. Die Borke ist glatt. Die Äste weisen eine graue bis braune Rinde und keine Dornen auf. Die dünnen Zweige haben einen eckigen Querschnitt.[1]
Die geraden oder leicht sichelartig gebogenen, ledrigen Phyllodien sind bei einer Länge von 6 bis 10 Zentimetern und einer Breite von meist 0,5 bis 1,3 Zentimetern lineal-lanzettlich. Sowohl die Blattoberseite als auch die Blattunterseite ist kahl. Die Basis des Phyllodium ist genauso wie das obere Ende zugespitzt, wobei das obere Ende leicht stumpf ist und meist eine hakenartige Spitze aufweist.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit von Acacia confusa erstreckt sich in China von März bis Oktober. Die kugeligen Blütenstände werden etwa 0,7 Zentimeter groß und stehen achselständig in Zweier- bis Dreibüscheln zusammen oder auch einzeln. Die dünnen Blütenstandsstiele sind 0,7 bis 1,3 Zentimeter lang.[1]
Die duftenden, goldgelben, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind 1 bis 1,3 Millimeter lang. Die grünlichen Kronblätter sind 1,5 bis 1,9 Millimeter groß. Die zahlreichen Staubblätter sind etwa 3,5 Millimeter lang. Das einzelne Fruchtblatt ist zottig behaart und gelbbraun. Der Griffel ist rund 4 Millimeter groß.[1]
Die flachen schwarzbraunen Hülsenfrüchte weisen eine Länge von 4 bis 12 Zentimetern sowie eine Breite von 0,7 bis 1 Zentimetern auf. Die Samen sind bei einer Länge von 5 bis 6 Millimeter und einer Dicke von 3,5 bis 5 Millimeter elliptisch. Die Samen reifen in China von August bis Dezember.[1]
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[1]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Acacia confusa liegt auf den Philippinen. In weiten Teilen Chinas und auf Taiwan wird diese Art kultiviert. Auf Hawaii sowie auf Hispaniola ist Acacia confusa verwildert und gilt dort als invasive Pflanze.[2]
Nutzung und Inhaltsstoffe
Neben der geringen Bedeutung als Brennholz gilt Acacia confusa als Färbe- und Arzneipflanze. In der Wurzelrinde finden sich bis zu 1,43 % N-Methyltryptamin (NMT) und 1,15 % N,N-Dimethyltryptamin (DMT)[3] sowie Tannine in Konzentrationen bis zu 35 %.[4] Der Stamm enthält ebenfalls die Alkaloide NMT und DMT, allerdings in viel geringeren Konzentrationen von 0,04 % beziehungsweise 0,01 %. Die Samen enthalten die giftige Oxalyldiaminopropionsäure, welche Spastiken und krampfhafte Lähmungen, bis hin zum Tod, verursachen kann.[5] Die Blätter enthalten drei verschiedene Verbindungen des Flavonoids Myricetin sowie Lupeol, Taraxerol und möglicherweise Stigmasterol.[6][4]
Acacia confusa wird in der traditionellen chinesischen Medizin bei Entzündungen, Fieber, Blutkrankheiten und zur Stärkung der Leber verwendet.[7] Mehrere Untersuchungen belegen, dass sowohl die Rinde als auch das Kernholz durch ihren hohen Gehalt an Phenolen starke antioxidative Eigenschaften besitzen.[8] In einer weiteren Studie konnten Rindenauszüge mit dem Wirkstoff Gallussäure die Leber von Ratten mit chronischen Leberbeschwerden verbessern[9] oder die Aktivität des Hepatitis C Virus unterdrücken.[10] Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Pflanzenextrakte eine starke Phytotoxizität besitzen, was auf allelopathische Eigenschaften von Acacia confusa schließen lässt.[7]
Systematik
Die Erstbeschreibung von Acacia confusa erfolgte 1910 durch Elmer Drew Merrill in Philippine Journal of Science, Band 5, Nummer 1, Seite 27–28. Ein Synonym für Acacia confusa Merr. ist Racosperma confusum (Merr.) Pedley.[11]
Einzelnachweise
- Fabaceae (Legumnosae). Acacia. In: Wu Zhengyi et al. (Hrsg.): Flora of China. Fabaceae. Volume 10. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Peking, St. Louis 2010, S. 56 (englisch, Acacia confusa - online).
- Acacia confusa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. August 2015.
- Liu et al.: Study of the composition of the root bark of the Thoughtful Tree. In: Chinese Chemical Soc., 1, 1977, S. 15–16.
- H. R. Arthur, S. N. Loo, J. A. Lamberton: Nb-Methylated tryptamines and other constituents of Acacia confusa Merr. of Hong Kong. In: Australian Journal of Chemistry. 20, 1967, S. 811, doi:10.1071/CH9670811.
- Quereshi et al.: Neurolathryogen, a-amino-B-oxalylaminopropionic acid (ODAP) in legume seeds. In: Phytochemistry, Band 16, 1977, S. 477–479.
- Lee et al.: Three New Flavonol Galloylglycosides from Leaves of Acacia confusa. In: Journal of Natural Products, Band 63, 5, 2000, S. 710–712.
- Chang-Hung et al., 1998: Allelopathic Potential of Acacia confusa and Related Species in Taiwan. In: Journal of Chemical Ecology, 24 (12), 2131–2150.
- Chang et al., 2001: Antioxidant Activity of Extracts from Acacia confusa Bark and Heartwood. In: Journal of Agriculture and Food Chemistry, 49 (7), 3420–3424.
- Tung et al.: Protective effect of Acacia confusa bark extract and its active compound gallic acid against carbon tetrachloride-induced chronic liver injury in rats. In: Food and Chemical Toxicology, Band 47, 6, 2009, S. 1385–1392.
- Jin-Ching Lee et al., 2011: Anti-hepatitis C virus activity of Acacia confusa extract via suppressing cyclooxygenase-2. In: Antiviral Research, Band 89, 1, S. 35–42.
- Acacia confusa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 19. August 2015.