ARI Motors

Die ARI Motors GmbH ist eine Automobilmarke für Elektrofahrzeuge und Leichtelektromobile. Das Unternehmen hat sich auf Nutzfahrzeuge für kleine und mittlere Betriebe sowie den Flotteneinsatz in Großkonzernen spezialisiert, indem es verschiedene Aufbauvarianten wie Pritsche, Kühlbox oder Kofferaufbau anbietet.

ARI Motors GmbH
Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2017
Sitz Borna, Sachsen, Deutschland
Branche Nutzfahrzeuge
Website www.ari-motors.com

Geschichte

Nachdem sich die Gründer bereits mehrere Jahre durch Projekte im Bereich Elektromobilität kannten, gründeten sie 2017 das Unternehmen. Zusammen mit dem chinesischen Hersteller Jiayuan EV wurde ein Prototyp entwickelt, der noch im selben Jahr die europäische Zulassung erhielt und zunächst nur in Tschechien über den Vertriebspartner velorXtrike s.r.o. verkauft wurde. Für dessen Fahrzeuge erfolgte 2018 der Eintritt in den deutschen Markt, damals noch unter dem Namen VXT-Deutschland OHG. Seit 2019 ist dieses Vertriebsunternehmen unter der Firma ARI Motors GmbH tätig, wobei „ARI“ dem japanischen Wort für „Ameise“ entspricht. Das Unternehmen arbeitet mit diversen Service-Partnern zusammen, um den Service seiner Fahrzeuge sicherzustellen.

Seit Beginn des Jahres 2021 ist ARI Motors Mitglied des Bundesverband eMobilität.[1]

Marktumfeld

Die Elektrofahrzeuge basieren auf denen des chinesischen Herstellers Jiayuan EV mit Sitz in Nanjing, der die Fahrzeugplattformen liefert.[2] In einer Manufaktur im Prager Vorort Říčany werden diese Plattformen mit individuellen Aufbauten versehen und für den europäischen Markt umgebaut.

Wettbewerber von ARI Motors auf dem deutschen Markt für Leichtelektromobile mit Nutzfahrzeugausstattung sind u. a. Goupil Industrie (Frankreich), Piaggio (Italien), Kyburz (Schweiz), Aixam (Frankreich)[3], und Tropos (USA), mit Fertigungsstandort Herne (Westfalen)[4].

Neben Deutschland verkauft ARI Motors seine Fahrzeuge seit 2021 auch in Österreich, Spanien, Italien, Tschechien und Frankreich.

Modellpalette

Der Schwerpunkt der Produktion liegt auf dem Elektrotransporter ARI 458, dessen Aufbau­varianten sich über die Jahre von zwei auf acht erweitert hat. So wurden unter anderem ein Kipper und eine Alkoven-Variante entwickelt. Zudem werden weitere individuelle und branchenspezifische Aufbaulösungen zusammen mit Kunden entwickelt. Neben dem Elektrotransporter hat ARI Motos auch Lastenmopeds (ARI 145 und ARI 345) und Personenfahrzeuge (ARI 802/804) im Angebot. Letztere gibt es auch mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 25 km/h bzw. 45 km/h, wodurch ein Betrieb mit Mopedkennzeichen möglich ist.

Im Jahr 2021 wurde der ARI 901 eingeführt, ein großer Elektrotransporter der EG-Fahrzeugklasse N1 mit rund 900 kg Nutzlast und einer Reichweite von rund 260 km. Wie der ARI 458 wird auch der ARI 901 mit verschiedenen Transport-Aufbauten hergestellt, z. B. als Pritsche, Kipper, Kastenwagen oder mit Kofferaufbau. Auch hier sind individuelle Anpassungen je nach Transportanforderung möglich. Weitere Fahrzeugmodelle sollen folgen.

Übersicht ARI-Modelle

Modell Benötigter Führerschein Fahrzeugklasse Aufbautyp Sitzplätze Leistung E-Motor Höchstgeschwindigkeit Nutzlast Reichweite
ARI 145 Klasse AM (Moped) L2e Lastenmoped 1 1,6 kW 45 km/h 185 kg bis 60 km
ARI 345 L2e Lastentrike 1 3 kW 45 km/h 325 kg bis 100 km
ARI 252 L6e PKW 2 3,5 kW 25 km/h 200 kg bis 250 km
ARI 452 45 km/h 200 kg
ARI 458 Klasse B L7e Koffer 2 7,5 kW 78 km/h 531 kg bis 495 km
Pritsche
Kipper
Individual
ARI 802 Klasse B L7e PKW 2 7,5 kW 78 km/h
531 kg bis 250 km
ARI 804 4
ARI 901 Klasse B N1 Koffer 2 60 kW 100 km/h ~900 kg 240 km
Pritsche 260 km
Kipper
Kastenwagen

Referenzen

Ende 2019 startete ein Projekt des Online-Versandhändlers Zalando in Hamburg, bei dem mehrere Elektrotransporter von ARI Motors zum Einsatz kommen. Das Projekt mit dem „Small Footprint, Big Benefit“ (deutsch: „Kleiner Fußabdruck, großer Nutzen“) wurde zur klimafreundlichen Auslieferung von Waren am Tag der Bestellung ins Leben gerufen.[5][6]

Der Grünen-Politiker Stephan Kühn besuchte ARI Motors Ende 2019 im Rahmen seines Einsatzes für die Förderung von Leichtelektromobilen auf Bundesebene. Die Partei von Kühn hat wiederholt gefordert, den sogenannten Umweltbonus auf Fahrzeuge der leichten Klassen L6e und L7e auszuweiten.[7][8]

Im Oktober 2021 stellten die Elektrofahrzeug-Hersteller ARI Motors und SONO Motors einen gemeinsamen Nutzfahrzeug-Prototyp vor. Auf den Aufbau des ARI 458 mit Kofferaufbau wurden fünf von SONO Motors entwickelte Photovoltaik-Module mit einer Spitzenleistung von 450 Watt montiert, welche bei gutem Wetter für bis zu 48 Kilometer mehr Reichweite sorgen.[9]

Einzelnachweise

  1. ARI Motors. In: Bundesverband eMobilität. 3. Februar 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021 (deutsch).
  2. Development History. Nanjing Jiayuan Special Electric Vehicles Manufacture Co., Ltd, abgerufen am 29. Mai 2020.
  3. Triggo stellt in der Breite variables E-Leichtfahrzeug vor electrive.net, 11. Mai 2020, abgerufen am 11. Mai 2021
  4. Tropos Motors startet Produktion in Herne electrive.net, 31. März 2020, abgerufen am 11. Mai 2021
  5. Isabel Leonhardt: Zalando liefert Pakete in Hamburg mit E-Autos. In: FashionNetwork com DE. 28. Oktober 2019, abgerufen am 11. Mai 2020: „Die Testphase für die Lieferung per Elektroautos läuft zunächst über drei Monate.“
  6. Zalando liefert Pakete in Hamburg mit E-Autos aus. Zalando, 23. Oktober 2019, abgerufen am 12. Mai 2020.
  7. Umweltbonus: Grüne fordern Prämie für Elektro-Kleinstfahrzeuge. In: Elektroauto-News.net. 27. Januar 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.
  8. Anja Krüger: Ein Herz für Mini-Autos. TAZ, 22. Januar 2020, abgerufen am 15. Mai 2020.
  9. ARI Motors E-Fahrzeug-Prototyp mit Solar-Integration von Sono Motors. In: Elektroauto-News.net. 6. Oktober 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021 (deutsch).
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