7,62 × 54 mm R
Die 7,62 × 54 mm R ist eine Standardmunition der russischen Streitkräfte für Gewehre und Maschinengewehre. Die auch Mosin M1908/30 genannte Patrone ist seit 130 Jahren ununterbrochen in Verwendung und damit die dienstälteste Militärmunition der Welt.
7,62 × 54 mm R | |
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Allgemeine Information | |
Kaliber | 7,62 × 54 mm R |
Hülsenform | Randpatrone |
Maße | |
Hülsenschulter ⌀ | 11,61 mm |
Hülsenhals ⌀ | 8,53 mm |
Geschoss ⌀ | 7,92 mm |
Patronenboden ⌀ | 14,48 mm |
Hülsenlänge | 53,72 mm |
Patronenlänge | 77,16 mm |
Gewichte | |
Geschossgewicht | 9,6–11,8 g |
Pulvergewicht | 3,10 g |
Gesamtgewicht | 22,7–25,10 g |
Technische Daten | |
Geschwindigkeit v0 | 780–870 m/s |
max. Gasdruck | 3900 Bar |
Geschossenergie E0 | 3960 J |
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Geschichte
Die Entwicklung dieser Randpatrone begann im Zarenreich zu Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Beschaffung von neuen Infanteriegewehren für die Kaiserlich Russische Armee. Die Wahl fiel im Jahr 1891 auf das Gewehr M1891, das aus den Entwürfen des Russen Sergei Mosin und des Belgiers Léon Nagant hervorging. Das Gewehr wurde auch unter der Bezeichnung „Dreiliniengewehr“ bekannt.[1] Der Name bezieht sich auf die Kaliberangabe in der alten Einheit Linie (1 russische Linie = 1 Zehntelzoll).
Im Jahr 1908 wurde das Rundkopf- durch ein Spitzgeschoss ersetzt. 1930 wurde die Patrone von sowjetischen Konstrukteuren in ihrer Leistung optimiert. Seitdem wird sie als Mosin M1908/30 geführt.
Randpatrone
Die ursprüngliche Form samt Patronenrand blieb bis heute erhalten. Die letzte andere Randpatrone, die .303 British, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach durch moderne randlose Munition wie die 7,62 × 51 mm NATO ersetzt. Im Gegensatz dazu stieg die Verbreitung der Mosin-Patrone eher noch, da sie nach 1945 in allen Warschauer Vertragsstaaten Standardmunition des Militärs wurde. Sie fand auch Eingang ins Arsenal der chinesischen Streitkräfte, die vielfältige Versionen russischer Infanteriewaffen fertigten.
Arten
Die 7,62 × 54 mm R gibt es mit verschiedenen Geschossen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Bleikernvollmantelgeschoss Standard. Es existieren Stahlkern-, Panzer-, Panzerbrand- und Leuchtspurgeschosse sowie Präzisionsmunition für die Verwendung in Scharfschützengewehren wie dem SWD.
Varianten
In Finnland hergestellte Munition unterscheidet sich geringfügig in den Dimensionen. Diese Munition wird auch als 7,62 × 53 mm R bezeichnet. Es ist aber möglich, die Munition wechselweise in den für das andere Kaliber eingerichteten Waffen zu verschießen.
7,62 × 54 mm R | 7,62 × 53 mm R | Differenz | |
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⌀ Hülsenschulter (mm) | 11,61 | 11,61 | 0,00 |
⌀ Hülsenhals (mm) | 8,53 | 8,50 | −0,03 |
⌀ Geschoss (mm) | 7,92 | 7,85 | −0,07 |
⌀ Patronenboden (mm) | 14,48 | 14,40 | −0,08 |
Hülsenlänge (mm) | 53,72 | 53,50 | −0,22 |
Patronenlänge (mm) | 77,16 | 77,00 | −0,16 |
Waffen im Kaliber 7,62 × 54 mm R (Auswahl)
- Mehrladegewehr Mosin-Nagant
- Maschinengewehre PM 1910, Degtjarjow DA, Degtjarjow DP, Gorjunow SG-43/SGM, Kalaschnikow PK/PKM, SchKAS
- Selbstladegewehr Tokarew SWT-40
- Scharfschützengewehr Dragunow SWD
- Finnisches Scharfschützengewehr TKIV 85 (7,62 × 53 mm R)[4]
Literatur
- Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. In: Schützenwaffen heute. Band 1. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, ISBN 3-327-00513-3.
- Ilja Schaydurow: Russische Schusswaffen. Typen, Technik, Daten. Motorbuch, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03187-6.
Einzelnachweise
- Löbell's Jahresberichte über das Heer- und Kriegswesen, Band 27, Seite 895
- C.I.P.-Datenblatt 7,62 × 54 mm R
- C.I.P.-Datenblatt 7,62 × 53 mm R
- Francis Borek: The most dangerous rifle in the world, the M39. In: guns.com. 5. August 2014, abgerufen am 7. März 2017 (englisch).