-reuth

Das Suffix -reuth, seltener auch -g(e)reuth oder -greith, steht als Bestandteil von Ortsnamen für einen Ort, der durch die Rodung einer Waldfläche entstand. Dann handelt es sich bei dem Ortsnamen um einen sogenannten Rodungsnamen. Eng verwandt sind die Suffixe -rath, -rod, -roda und -rode.[1]

Es liegt das althochdeutsche Substantiv riuti (‚durch Ausgraben von Baumstümpfen nach dem Fällen der Bäume urbar gemachtes Land‘, ‚Rodung‘) zugrunde. Es wurde auch mit dem Kollektivpräfix als ga-riuti von den Siedlern verwendet. Als im 11. und 12. Jahrhundert das stark bewaldete Vogtland besiedelt wurde, griff man häufig auf -reuth u. dgl. zurück.[2]

In Deutschland ist -reuth und -gereuth die Regel, während in Österreich, der Schweiz und den deutschen Grenzgebieten zu diesen Ländern meist -reut, -reute, greut(h) und greit(h) zu finden sind.

Beispiele

(Bayerisches, sächsisches, thüringisches) Vogtland:

Oberfranken:

Mittelfranken:

Oberpfalz:

Oberbayern:

weitere Orte:

Österreich

Italien

Einzelnachweise

  1. Landfläche. Flurbezeichnungen. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Rundschau, ehemals im Original; abgerufen am 6. Februar 2011: „Rode, Reuth, Rath, Rade, Ried = entwaldetes Gelände, Rodung“
  2. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 53 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
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