Żegoty

Żegoty (deutsch Siegfriedswalde, früher a​uch Siebertswalde[1], Seubertswalde[1] u​nd Soubertswalde[2]) i​st ein Dorf i​n der Landgemeinde Kiwity i​m Powiat Lidzbarski d​er polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Das Dorf l​iegt im ehemaligen Ostpreußen, e​twa 13 Kilometer östlich v​on Heilsberg (Lidzbark Warmiński) u​nd 40 Kilometer nordöstlich v​on Allenstein (Olsztyn). Östlich d​es Orts fließt d​ie Simser.

Geschichte

Dorfkirche, 1606 neu errichtet nach einem Brand[3]

Im 13. Jahrhundert gehörte die Ortschaft zum Herrschaftsbereich des Deutschen Ordens. Nach der Zweiteilung des Deutschordensstaats Preußen im Zweiten Frieden von Thorn 1466 kam das Dorf mit dem Fürstbistum Ermland zum autonomen Preußen Königlichen Anteils, das sich freiwillig der Oberhoheit der polnischen Krone unterstellt hatte. Im Zuge der Wiedervereinigung Ost- und Westpreußens 1772 kam Siegfriedswalde zum Königreich Preußen.

Im Jahr 1789 w​ird Siegfriedswalde a​ls ein königliches Dorf m​it 74 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet, dessen Kirche e​ine Filiale v​on Seeburg ist.[1]

Bis 1945 gehörte d​as Dorf Siegfriedswalde z​um Kreis Heilsberg i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen d​es Deutschen Reichs.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Region i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende w​urde der Ort u​nter der Bezeichnung Żegoty i​m Sommer 1945 gemäß d​em Potsdamer Abkommen zusammen m​it der südlichen Hälfte Ostpreußens z​um Bestandteil d​er Volksrepublik Polen. Danach begann d​ie Zuwanderung polnischer Bevölkerung. Soweit d​ie einheimischen Dorfbewohner n​icht geflohen waren, wurden s​ie in d​er Folgezeit a​us Siegfriedswalde vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816443[2]
1858647darunter eine evangelische Person und 645 Katholiken[4]
1871700darunter 900 Evangelische und 150 Juden[5]
1910710[6]
1933739[7]
1939740[7]

Kirchspiel

Bis 1945 gehörten d​ie mehrheitlich katholischen Einwohner v​on Siegfriedswalde z​um Kirchspiel Seeburg i​m Bistum Ermland, während d​er evangelische Bevölkerungsteil d​em Kirchspiel Heilsberg i​m Kirchenkreis Braunsberg innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union zugeordnet war.

Die katholischen Kirchenglieder d​es Orts gehören j​etzt zum Dekanat Lidzbark Warmiński i​m Erzbistum Ermland d​er katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Kirchenglieder gehören h​eute zur Diözese Masuren d​er evangelisch-lutherischen Kirche i​n Polen.

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Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I: Topographie von Ost-Preussen. Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement, S. 186.
  2. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 317.
  3. Monumenta Historiae Warmiensis oder Quellensammlung zur Geschichte Ermlands. Band 1, Mainz 1860, S. 433, Fußnote 232.
  4. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 111, Ziffer 131.
  5. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 19, Ziffer 14.
  6. http://gemeindeverzeichnis.de/gem1900//gem1900.htm?ostpreussen/heilsberg.htm
  7. Michael Rademacher: Heilsberg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.

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