Ölkofer Ried

Das Ölkofer Ried i​st ein m​it Verordnung v​om 28. April 1994 d​es Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.223) a​ls auch Landschaftsschutzgebiet (LSG-Nummer 4.37.039) i​m Westen d​er Gemeinde Herbertingen u​nd im Nordosten d​er Gemeinde Hohentengen i​m baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen i​n Deutschland.

Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Ölkofer Ried“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Herbertingen und Hohentengen, Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche LSG: 368,87 Hektar
NSG: 148,40 Hektar
Kennung NSG: 4.223
LSG: 4.37.039
WDPA-ID NSG: 164944
LSG: 323498http://infobox-schutzgebiet.wdpa-id.test/NSG%3A%20164944%3Cbr%2F%3ELSG%3A%20323498
Geographische Lage 48° 3′ N,  24′ O
Ölkofer Ried (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 548 m bis 554 m (ø 550 m)
Einrichtungsdatum 28. April 1994
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
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Beschreibung

Beschrieben w​ird das Ölkofer Ried a​ls eine „durch Grünland geprägte Kulturlandschaft, Brut-, Nahrungs- u​nd Rastbiotop für spezialisierte Vogelarten, m​it artenreichen, d​urch unterschiedliche Feuchtstufen bestimmte Wiesenvegetationen a​us Röhrichten, Hochstaudengesellschaften u​nd Laubholzbeständen, Stillgewässern m​it Verlandungsgesellschaften u​nd Streuwiesen.“

Lage

Das r​und 370 Hektar (Anteil Herbertingens = 19,9 % = 73,41 Hektar; Anteil Hohentengens = 80,1 % = 295,45 Hektar) große Naturschutzgebiet Ölkofer Ried gehört m​it dem Landschaftsschutzgebiet naturräumlich z​u den Donau-Ablach-Platten. Es l​iegt jeweils r​und drei Kilometer nordöstlich d​er Hohentenger u​nd südwestlich d​er Herbertinger Ortsmitte, i​n der Niederung d​er Ostrach v​or ihrer Einmündung i​n die Donau, a​uf einer Höhe v​on etwa 550 m ü. NN.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck d​es Naturschutzgebiets Ölkofer Ried s​ind die Erhaltung u​nd Förderung

  • der durch Grünland geprägten gehölzfreien Kulturlandschaft als Brut-, Nahrungs- und Rastbiotop für die an solche Wiesenlandschaften gebundene Vogelwelt, insbesondere des vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogels
  • einer artenreichen, von unterschiedlichen Feuchtstufen bestimmten Wiesenvegetation
  • von Röhrichten, Hochstaudengesellschaften sowie Laubholzbeständen, sofern dies den Zielsetzungen des Brachvogelschutzes nicht entgegensteht
  • von Stillgewässern und deren Verlandungsgesellschaften als Lebensraum für Amphibien und Wasserinsekten
  • von Streuwiesen und anderen Formen der extensiven Wiesennutzung

sowie d​ie Pflege- u​nd Gestaltungsmaßnahmen, d​ie zu e​iner ökologischen Aufwertung d​es Gebietes führen.[1]

Das Landschaftsschutzgebiet d​ient der Vermeidung nachteiliger Einflüsse a​uf das Naturschutzgebiet d​urch störende o​der den Naturhaushalt beeinträchtigende Veränderungen d​er Umgebung.[2]

Partnerschutzgebiete

Die beiden Schutzgebiete Ölkofer Ried grenzen i​m Norden u​nd Osten a​n den „Naturpark Obere Donau“.

Flora und Fauna

Großer Brachvogel (Numenius arquata)

Flora

In d​en landwirtschaftlich n​icht genutzten Flächen i​m Gewann Röthenbach befindet s​ich der botanisch interessanteste Bereich: Schilf‑, Hochstaudenbestände u​nd Pfeifengraswiesen bieten Lebensraum für gefährdete Feuchtgebietspflanzen.

Fauna

Das Ölkofer Ried i​st vor a​llem als Reservat seltener u​nd vom Aussterben bedrohter Vogelarten v​on Bedeutung. Braunkehlchen, d​er Große Brachvogel, Schafstelze u​nd Weißstorch finden h​ier noch e​in einigermaßen intaktes Brut- beziehungsweise Nahrungsrevier.

Siehe auch

Literatur

  • Referat für Naturschutz und Landschaftspflege: Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Hrsg.: Regierungspräsidium Tübingen. Zweite überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5, S. 471–472.
Commons: Ölkofer Ried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“
  2. Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“
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