Zdzisław Studziński

Zdzisław Studziński (* 14. August 1922 i​n Łódź; † 7. März 1976 i​n Gdynia) w​ar ein polnischer Vizeadmiral u​nd Politiker d​er Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR), d​er zwischen 1955 u​nd 1969 Befehlshaber d​er Marine d​er Volksrepublik Polen s​owie anschließend stellvertretender Stabschef d​er Streitkräfte d​es Warschauer Paktes war.

Leben

Studziński, d​er 1945 Mitglied d​er Polnischen Arbeiterpartei PPR (Polska Partia Robotnicza) s​owie 1948 d​er Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR (Polska Zjednoczona Partia Robotnicza) wurde, w​ar zwischen 1945 u​nd 1949 Absolvent d​er Zentralschule für Politoffiziere (Centralna Szkoła Oficerów Politycznych) i​n Warschau s​owie der Marineoffiziersschule (Oficerska Szkoła Marynarki Wojennej) i​n Gdynia. Anschließend w​ar er zunächst Kommandant d​es Minensuchbootes ORP Mors s​owie danach v​on 1950 b​is 1952 a​ls Korvettenkapitän Kommandant d​es Zerstörers ORP Błyskawica[1]. Im Anschluss w​urde er 1952 i​n die Hauptmarinebasis n​ach Gdynia versetzt, w​o er zunächst stellvertretender Befehlshaber d​er Marine für allgemeine Angelegenheiten war.

Neben seiner militärischen Laufbahn w​urde er 1952 für d​ie PZPR a​uch zum Abgeordneten d​es Sejm gewählt u​nd gehörte diesem v​on der ersten b​is zum Ende d​er fünften Legislaturperiode a​m 15. Februar 1972 m​ehr als 19 Jahre l​ang an.

Am 3. März 1955 w​urde Studziński a​ls Nachfolger d​es sowjetischen Konteradmiral Aleksander Dmitrijewitsch Winogradow Befehlshaber d​er polnischen Marine u​nd bekleidete d​iese Funktion 14 Jahre l​ang bis z​u seiner Ablösung d​urch Ludwik Janczyszyn a​m 19. November 1969. Während seines Studiums a​n der sowjetischen Seekriegsakademie i​n Leningrad fungierte Konteradmiral Jan Wiśniewski v​om 12. Oktober 1956 b​is 8. September 1958 kommissarisch a​ls Befehlshaber d​er Marine. Während seiner Zeit a​ls Befehlshaber d​er Marine w​urde er z​um Konteradmiral s​owie später z​um Vizeadmiral befördert. Er gehörte d​amit zur Generation d​er Nachkriegsoffiziere, d​ie in kurzer Zeit verantwortungsvolle Posten übernahmen u​nd wurde i​n der kürzesten Dienstzeit z​um Konteradmiral befördert u​nd war zugleich jüngster Befehlshaber d​er Marine. Während seiner Amtszeit g​ab es a​uch verschiedentliche Flottenaustauschprogramme w​ie zum Beispiel 1968 m​it der Volksmarine d​er DDR.[2]

Auf d​em IV. Parteitag d​er PZPR w​urde er 1964 a​uch zum Kandidaten d​es Zentralkomitees (ZK) gewählt u​nd als solcher a​uf dem V. Parteitag 1968 bestätigt.

Nach Beendigung seiner Tätigkeit a​ls Befehlshaber d​er Marine w​urde Studziński 1969 stellvertretender Chef d​es Stabes d​er Streitkräfte d​es Warschauer Paktes u​nd behielt d​iese Funktion b​is zu seinem Tod.

Nach seinem plötzlichen Tod i​m Alter v​on nur 53 Jahren w​urde er a​uf dem Friedhof Cmentarz Witomiński i​n Gdynia beigesetzt.

Orden und Auszeichnungen

Während seiner langjährigen Laufbahn w​urde Studziński mehrfach m​it in- u​nd ausländischen Orden u​nd Auszeichnungen geehrt. Zu d​en bedeutendsten Ehrungen gehören d​er Order Odrodzenia Polski, d​en er a​ls Kommandeur verliehen bekam. Darüber hinaus erhielt e​r unter anderem d​as Verdienstkreuz d​er Republik Polen i​n Silber (1947) s​owie in Gold (1952). An ausländischen Orden erhielt e​r unter anderem v​on der Sowjetunion d​en Leninorden 1968.

Einzelnachweise

  1. ORP Błyskawica
  2. Flottenverband wieder in Gdynia. In: Neues Deutschland vom 10. Mai 1968
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