Zagreb Glavni kolodvor
Zagreb Glavni kolodvor (deutsch: Zagreb Hauptbahnhof) ist der zentrale Bahnhof der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Das Empfangsgebäude steht am König-Tomislav-Platz im Zentrum der Stadt.
Zagreb Glavni kolodvor | |
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Blick vom Vorplatz auf das Bahnhofsgebäude | |
Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 7 |
Abkürzung | MFL |
Eröffnung | 1897 |
Architektonische Daten | |
Baustil | klassizistisch |
Architekt | Ferenc Pfaff |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Zagreb |
Stadt | Stadt Zagreb |
Staat | Kroatien |
Koordinaten | 45° 48′ 17″ N, 15° 58′ 44″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Kroatien |
Geschichte
Mit dem Bau wurde 1890 begonnen. Federführend war der österreich-ungarische Architekt Ferenc Pfaff. Am 18. August 1892 wurde der Bahnhof dem Verkehr übergeben.[1] Für die Universiade 1987 wurde der Bahnhof umgebaut. Ein weiterer Umbau, mit unterirdischer Einkaufspassage, fand 2006 statt.
Am 30. August 1974 ereignete sich bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof eine schweres Zugsünglück mit 153 Toten.
Bahnstrecken
Im Eisenbahnknoten Zagreb sind u. a. folgende Eisenbahnstrecken miteinander verknüpft:
- Richtung Süden: Strecke nach Rijeka mit Abzweig nach Split
- Richtung Westen: Strecke nach Savski Marof und weiter nach Slowenien
- Richtung Südosten: Strecke nach Sisak und weiter nach Bosnien und Herzegowina
- Richtung Osten: Strecke nach Dugo Selo und weiter nach Ungarn und Serbien
Zagreb Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Bahnhöfe im Zuge des Paneuropäischen Verkehrskorridors X und des Paneuropäischen Verkehrskorridors V, Ast B.
Personenverkehr
Zagreb wird von vielen internationalen Tag- und Nachtverbindungen bedient. Verbindungen sind vorhanden in Richtung München (Fahrzeit circa 9 Stunden), Villach, Wien (Fahrzeit rund 7 Stunden), Belgrad und Zürich.
Nationale Verbindungen
Die Hrvatske Željeznice (Kroatische Staatsbahnen) bieten inländische Direktverbindungen etwa nach Split, Rijeka, Osijek.
Seit 2005 fahren moderne Intercity-nagibni-Züge (DB-Baureihe 612) auf der Strecke nach Split und auf weiteren Strecken. Dies verkürzt die Reisezeit nach Split von neun auf 6 Stunden.
Internationale Direktverbindungen
- EC 158/159 CROATIA Zagreb – Wien Hauptbahnhof (über Maribor)
- D 200/201 AGRAM Zagreb – Budapest Déli (über Koprivnica)
- D 204/205 GRADEC Zagreb – Budapest Déli (über Koprivnica)
- D 210/211 SAVA Villach – Zagreb – Vinkovci
- EC 212/213 MIMARA Zagreb – Villach (– Frankfurt)
- D 412/413 NIKOLA TESLA – Zagreb – Belgrad
- IC 310/311 Zagreb – Villach
- D 414/415 Belgrad – Zagreb – Schwarzach St. Veit (weiter als EN 464/465 nach Zürich HB)
- EN 498/499 LISINSKI Zagreb – München
Darüber hinaus verkehren im Tagesverkehr weitere Schnellzüge in benachbarte Staaten, außerdem sind im Nachtverkehr weitere Ziele direkt durch Kurswagen erreichbar. Zwischen Dezember 2009 und Dezember 2011 gab es ein tägliches Eurocity-Zugpaar von Siegen über München nach Klagenfurt mit Kurswagen nach Zagreb.
Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern
Unmittelbar vor dem Hauptbahnhof halten die Linien 2, 4, 6, 9 und 13 der Straßenbahn Zagreb. Diese werden von der Zagrebački električni tramvaj (ZET) betrieben. Mit den Linien 2 und 6 erreicht man den drei Stationen entfernten Autobusni Kolodvor, den zentralen Busbahnhof der Stadt, von dem viele Fernbusse in Groß- und Kleinstädte Kroatiens und den benachbarten Ländern fahren. Der Busbahnhof ist stärker frequentiert als der Hauptbahnhof, da das kroatische Bahnnetz nicht sehr engmaschig ist.
Literatur
- Hermann Strach: Geschichte der Eisenbahnen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Band I–IV. Oesterreichischer Eisenbahnbeamten-Verein, Wien 1898–1899.
- László Kovács (Red.): Geschichte der ungarischen Eisenbahnen 1846–2000. Ungarische Staatseisenbahnen, Budapest 2000.
- Uwe Mauch: Zagreb: Die kroatische Hauptstadt und ihre Umgebung. Trescher, Berlin 2011, S. 114 (Google books).
Weblinks
Einzelnachweise
- Beschreibung des Bahnhofes (Memento vom 17. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf vlakovi.com (auf Kroatisch)