Zaehringen
Das Dampfschiff Zaehringen wurde als drittes badisches Salonschiff auf dem Bodensee am 4. August 1888 in Dienst gestellt und 1960 stillgelegt. Es zählt damit zu den langlebigsten Dampfschiffen auf dem See und war außerdem das erste Bodenseeschiff der Münchner Maschinenfabrik J. A. Maffei.
Ansichtskarte nach einem Gemälde von Michael Zeno Diemer | ||||||||||||||||||||
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Geschichte
Bauherr und Betreiber der Zaehringen waren die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen, da der grenzüberschreitende Schiffsverkehr auf dem Bodensee als Erweiterung des Eisenbahnnetzes konzipiert war. Auf dem Bodensee gab es deshalb keine Passagierdampfer, die unter der Flagge des Deutschen Kaiserreichs fuhren. Benannt war der Raddampfer nach dem Ort Zähringen bzw. der historischen Burg Zähringen nahe der badischen Stadt Freiburg im Breisgau.
Die Zaehringen war ursprünglich mit einer Dreifach-Expansionsdampfmaschine ausgerüstet, die aber 1904 durch eine Sulzer-Heißdampfanlage ersetzt wurde. Gleichzeitig wurde das Schiff durch den Einbau eines drei Meter langen Segments auf 58,8 Meter verlängert.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und der Monarchie in Deutschland wurden 1919 viele Bodenseeschiffe, die einen Herrschernamen trugen, umbenannt. Die Zaehringen war davon nicht betroffen, da ihr Name nur indirekt auf das mit Burg und Ort Zähringen verknüpfte, bereits im Mittelalter ausgestorbene schwäbische Fürstengeschlecht der Zähringer verwies. Bei Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 gingen mit den Länderbahnen auch die von den Bahnverwaltungen betriebenen Schiffe auf sie über.
Noch im Jahre 1951 wurde das Schiff vollständig modernisiert, fiel aber dann neun Jahre später, trotz seines niedrigen Kohlenverbrauchs von etwa 20 kg/km, dem Rationalisierungsprogramm der Deutschen Bundesbahn zum Opfer. Die Zaehringen zählte bis zur Ausmusterung am 1. April 1960 zu den am meisten eingesetzten Dampfschiffen auf dem Bodensee und erreichte eine Fahrleistung von insgesamt 2.080.000 Kilometern. Der bei der Bevölkerung sehr beliebte Dampfer wurde im Frühjahr 1961 abgewrackt.
Film
Für den deutschen Heimatfilm Die Fischerin vom Bodensee wurden 1956 mehrere Außenaufnahmen auf der Zaehringen gedreht.[1]
Literatur
- Klaus von Rudolff, Claude Jeanmaire: Schiffahrt auf dem Bodensee. Band 2. Die Blütezeit der Dampfschiffahrt. Beitrag zur Geschichte des Bodensees, Geschichte der einzelnen Schiffe und Register. hrsg. von der Interessengemeinschaft Bodensee-Schiffahrt, Verlag Eisenbahn, Villigen AG 1981, ISBN 3-85649-071-X.
- Karl F. Fritz: Abenteuer Dampfschiffahrt auf dem Bodensee. MultiMediaVerlag Marcel Hinze, Meersburg 1989, ISBN 3-927484-00-8.
- Gert Uwe Detlefsen: Die Schiffe der Eisenbahn. Urbes, Gräfelfing 1993, ISBN 3-924896-30-5, S. 16, S. 139.