Zębowo (Kobylnica)
Zębowo (deutsch: Symbow) ist ein polnischer Ort, der zur Landgemeinde Kobylnica (Kublitz) im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern gehört. Er liegt etwa zwölf Kilometer westlich von Słupsk (Stolp) und zählt etwa 140 Einwohner.
Zębowo | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Powiat: | Słupsk | ||
Gmina: | Kobylnica | ||
Geographische Lage: | 54° 26′ N, 16° 53′ O | ||
Einwohner: | 140 | ||
Postleitzahl: | 76-251 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GSL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DK 6 = E 28 Stettin–Danzig | ||
Eisenbahn: | PKP-Strecke 202: Stargard–Danzig, Bahnstation: Reblino | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geschichte
Symbow (auch: Simbow und Ziębowo) war ein kleines pommersches Gutsdorf (Familie von Below), das zuletzt zur Landgemeinde Reddentin (heute: Redęcin) im Kreis Schlawe gehörte. Sein Name könnte sich von dem Personennamen Ząb oder Zięba herleiten.
Im Jahre 1910 lebten in Symbow 145 Menschen. Obwohl alle den Ort umgebenden Dörfer zahlenmäßig größer waren, wurde Symbow zentrales Kirchdorf. Das Symbower Gotteshaus gilt heute als eine Sehenswürdigkeit in der Gmina Kobylnica im Powiat Słupski, zu der der Ort heute gehört.
Amtsbezirklich und Standesamtlich war Symbow nach Reddentin ausgerichtet. Das zuständige Amtsgericht war in Stolp. Die nächste Bahnstation war Alt Reblin (polnisch: Reblino) an der Reichsbahnstrecke Nr. 111, heute Staatsbahnstrecke Nr. 202 (Berlin–Stettin–)Stargard–Köslin–Danzig(–Königsberg).
Kirchspiel
Kirchengemeinde
Das Kirchspiel Symbow gehörte bis 1814 zum Kirchenkreis Rügenwalde (Darłowo) und wurde dann erst dem Kirchenkreis Stolp-Stadt in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet. Es umfasst sechs Dörfer, die bis 1945 je zur Hälfte im Kreis Schlawe bzw. im Kreis Stolp lagen: Reblin (poln.: Reblino), Reddentin (Redęcin) und Symbow sowie Birkow (Bierkowo), Gatz (Gać) und Zitzewitz (Sycewice).
Der Ort Birkow, sieben Kilometer von Symbow gelegen, wurde 1895 zu einer selbständigen Kirchengemeinde erklärt, die im Jahre 1911 eine neu errichtete Kirche einweihen konnte. Pfarramtlich aber blieben Symbow und Birkow miteinander verbunden.
Das Kirchenpatronat übten die Rittergutsbesitzer von Below (Reddentin) und von Zitzewitz (Zitzewitz) gemeinsam aus. Birkow war patronatsfrei.
Im Jahre 1940 gehörten 2374 Gemeindeglieder zum Kirchspiel, von denen 772 in Birkow und 1602 in der Symbower Parochie wohnten. Heute gehören hier lebende evangelische Christen zur Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen.
Seit 1945 ist die weitaus größte Zahl der Bevölkerung in Zębowo römisch-katholischer Konfession. Der Ort ist heute – wie auch Pałowo (Alt Paalow) – Filialkirche der Pfarrei Sycewice (Zitzewitz), die zum Dekanat Słupsk Zachód (Stolp-West)im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen gehört.
Dorfkirche
Es ist unklar, wann die Symbower Kirche gegründet wurde. Es besteht die Ansicht, sie ginge auf die Zisterzienser zurück, die im Kloster Buckow zwischen 1260 und 1535 lebten.
Jetzt ist die von 1535 bis 1945 evangelische Pfarrkirche die katholische Filialkirche Maria Helferin der Gläubigen (kościół Matki Boskiej Wspomożycielki Wiernych). Die Patronatsemporen rechts und links wurden beseitigt. Auch die Kanzel über dem Altar wurde entfernt. Die Orgel fand einen neuen Platz auf der Westempore. Die Wappenfenster hinter dem Altar sind erhalten geblieben.
Pfarrer bis zum Jahr 1945
- vorreformatorisch:
- Petrus Molnar (um 1490)
- 1535 bis 1945:
- Nikolaus Silaff
- Johann Prätorius, 1630
- Martin Abelis, 1636
- Nikolaus Frobesius
- Bartholomäus Damerow, 1658–1686
- Paul Damerow (Sohn von 5.), 1687–1722
- Ernst Wilhelm Strenge, 1723–1757
- Benjamin Gottfried Wutscheky, 1758–1799
- Johann Christian Ludwig Haken, 1800–1817
- Johann Christian Ludwig Läuen, 1817–1830
- Friedrich Eduard Fischer, 1831–1843
- Karl Bauer, 1843–1882
- Reinhold Rathke (Schwiegersohn von 12.), 1882–1913
- Friedrich Witte, 1913–1927
- Martin Hedemann, 1927–1934
- Oskar Klopsch, 1935–1945
Literatur
- Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin, bearb. v. Ernst Müller, Stettin 1912.
- Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. Stettin 1940.
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner Vergangenheit. Lübeck 1989.
- Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch. 2 Bände, Husum 1989.
Weblinks
- Informationen zur Dorfkirche auf der Gemeinde-Website (polnisch)
- Heimatkreis Stolp
- Powiat Słupski (polnisch)
- Artikel über die Dorfkirche (polnisch)