Yoshino-Kumano-Nationalpark

Der Yoshino-Kumano-Nationalpark (japanisch 吉野熊野国立公園, Yoshino Kumano Kokuritsu Kōen) i​st ein japanischer Nationalpark i​m Osten d​er Kii-Halbinsel. Der bereits 1936 gegründete Nationalpark erstreckt s​ich über d​as Gebiet d​er Berge Yoshino-yama u​nd Ōmine d​er Präfektur Nara, s​owie den Küstenstreifen u​nd die küstennahen Gewässer d​er Meeresregion Kumano-nada d​er Präfekturen Mie u​nd Wakayama.

Yoshino-Kumano-Nationalpark
吉野熊野国立公園

IUCN-Kategorie V – Protected Landscape/Seascape

Nachi-Wasserfall mit Seiganto-ji im Vordergrund

Nachi-Wasserfall m​it Seiganto-ji i​m Vordergrund

Lage Präfekturen Nara, Mie und Wakayama, Kii-Halbinsel, Honshū, Japan
Fläche 797,38 km²
WDPA-ID 738
Geographische Lage 33° 48′ N, 135° 56′ O
Yoshino-Kumano-Nationalpark (Präfektur Mie)
Einrichtungsdatum 1. Februar 1936
Verwaltung Japanisches Umweltministerium

Geschichte

Die Nationalparks werden v​om japanischen Umweltministerium verwaltet. Der Yoshino-Kumano-Nationalpark w​urde am 1. Februar 1936 gegründet.

Briefmarken

Am 10. April 1949 wurde ein Briefmarkenblock mit vier Marken als Teil der Nationalparkserie ausgegeben.[1] Eine weitere Briefmarke mit einer Darstellung der Hashigu-Felsen wurde 2020 ausgegeben.[2]

Briefmarke Motivfoto Motiv Farbe Wert Ausgabedatum
Fels "Shishiiwa" (獅子岩), Shichirimihama, Onigajō,
Präfektur Mie
braun 2 Yen 10. Apr. 1949
Berg "Ōmine-san" (大峰山) grün 5 Yen 10. Apr. 1949
Schlucht "Dorokyō" (瀞峡),
Präfektur Wakayama
rot 10 Yen 10. Apr. 1949
Felsen "Hashiguiiwa" (橋杭岩),
Präfektur Wakayama
blau 16 Yen 10. Apr. 1949

Landmarken

Im Norden des Parkgebiets befinden sich die Yoshino-yama. Diese Bergkette ist besonders bekannt für ihre ausgeprägte Kirschblüte im April, mit mehr als 30.000 Kirschbäumen[3]. Die markantesten Gipfel der Ōmine-Berge weiter südlich sind Sanjogatake, Hakkyogatake (1915 m), Shakagatake und Misen. Östlich davon befindet sich das Ōdaigahara-Plateau (1695 m), welches mit 4800 mm pro Jahr einer der niederschlagreichsten Orte Japans ist[4]. Durch die Wasser-Erosion hat sich hier eine eindrucksvolle Landschaft gebildet. Weiter stromabwärts des Kitayama-Flusses befindet sich die Dorokyo-Schlucht. Daneben gehören zum Parkgebiet auch die Schreine Kumano Hongū-Taisha, Kumano Hayatama-Taisha und Kumano Nachi-Taisha, welche Teil der Heiligen Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen sind, sowie der Nachi-Wasserfall, der mit 133 m Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle Japans ist. Die zweite Hälfte des Parkgebiets besteht aus einem langen Küstenabschnitt, auch um die Insel Kii-Ōshima. Hier findet man die Sandanbeki-Steilklippen und Onigajo, eine Felsformation die zunächst unter Wasser durch Wellen ausgehöhlt und inzwischen durch Erdbeben über Wasser angehoben wurde.[5]

Flora und Fauna

Der Nationalpark dient einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Unter den größeren Tierarten des Parks finden sich Kragenbären (Ursus thibetanus), Sikahirsche (Cervus nippon), Japanische Serau (Capricornis crispus) und Japanmakaken (Macaca fuscata). Darüber hinaus sind Japanische Eichhörnchen (Sciurus lis), Hasen (Lepus brachyurus), Dachse (Meles anakuma), Wiesel (Mustela itatsi) und Marderhunde (Nyctereutes procyonoides) verbreitet. In den Bergen kann man besonders am späten Abend oder früher Morgen auf die nachtaktiven Kragenbären treffen. Sichtungen werden regelmäßig gemeldet und scheinen in letzter Zeit häufiger zu werden.[6]

Unter den Pflanzen fallen Anfang April besonders die vielen blühenden Kirschbäume der Art Cerasus jamasakura auf. Am Boden wachsen zahlreiche Streifenfarne wie Asplenium antiquum und Saumfarngewächse wie Pteris fauriei. Zu den Blühpflanzen gehören Prunkwinden wie die rosafarbene Ziegenfuß-Prunkwinde (Ipomoea pes-caprae) und die leuchtend blaue Ipomoea indica sowie Hakenlilien (Crinum asiaticum var. japonicum). Eine besondere Pilzart ist der Helmling Mycena lux-coeli, welcher grün-weiß lumineszierend ist.[7]

Vor der Küste können zudem gelegentlich Pottwale und Blau-weiße Delfine beobachtet werden. Letztere kommen vor allem im September bis Oktober nahe an die japanischen Küsten, danach ziehen sie zum Überwintern gen Süden ins Ostchinesische Meer. Zudem leben in den Küstengebieten u. a. Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta), die von der IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingestuft werden.[8] Insbesondere die Strände Shichiri-mihama und Oujigahama werden von Mai bis September zur Eiablage genutzt. Die Küsten sind insgesamt reich an Korallen und tropischen Fischen. Eine Bedrohung für die Korallenriffe stellt neben der globalen Erwärmung jedoch seit 2004 der Steinkorallen fressende Dornenkronenseestern (Acanthaster planci) dar. Ein einzelner Seestern frisst mehrere Quadratmeter Korallen pro Jahr.[9]

Naturschutz

Mit der IUCN-Schutzkategorie V ist das Parkgebiet als Geschützte Landschaft/Geschütztes Marines Gebiet klassifiziert. Als aktive Schutzmaßnahme wird beispielsweise der die Korallenriffe zerstörende Dornenseestern bekämpft. Zum Schutz der Schildkröten patrouillieren Freiwillige während der Eiablage-Saison an den Stränden.[9]

Tourismus

Es g​ibt mehrere Einrichtungen für Parkbesucher:[10]

  • Ugui Besucherzentrum
  • Odaigahara Besucherzentrum
  • Honshu-Sainantan Shiokaze-no-Kyukeijo

Innerhalb e​ines Jahres h​aben zuletzt (Stand 2013) 7,1 Millionen Personen d​en Nationalpark besucht.[11]

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Yoshino-Kumano National Park. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1760.
Commons: Yoshino-Kumano-Nationalpark – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Briefmarkenkatalog : Briefmarke › Yoshino-Kumano National Park (1949)
  2. Briefmarkenkatalog › Japan › Briefmarken: Yoshino-Kumano National Park (2020)
  3. Japan National Tourism Organization: Informationen on Yoshino area. Abgerufen am 13. Oktober 2017 (englisch).
  4. Natural Parks Foundation: Yoshino-Kumano National Park. Abgerufen am 13. Oktober 2017 (englisch).
  5. Guide of Highlights Japanisches Umweltministerium (englisch)
  6. 令和元年10月21日現在、吉野熊野国立公園大台ヶ原周辺でのツキノワグマの出没情報 (News und Verhaltensregeln zu Kragenbären im Park) (japanisch)
  7. Winfred Bird: Luminescent mushrooms cast light on Japan’s forest crisis. In: The Japan Times. 11. Juni 2008, abgerufen am 11. Oktober 2017 (englisch).
  8. Caretta caretta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Casale, P. & Tucker, A.D., 2015. Abgerufen am 2. Januar 2022.
  9. Efforts at Yoshino Kumano National Park
  10. Access/Facilities of Yoshino Kumano National Park Japanisches Umweltministerium (englisch)
  11. Statistiken des Japanischen Umweltministeriums. Japanisches Umweltministerium, 2016, abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
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