Amamiguntō-Nationalpark

Der Nationalpark Amami-Inseln (jap. 奄美群島国立公園, Amami Guntō Kokuritsu Kōen) i​st ein japanischer Nationalpark i​m südlichsten Teil d​er Präfektur Kagoshima. Der Park w​urde am 7. März 2017 a​ls 34. Nationalpark ernannt. Das Parkgebiet t​eilt sich a​uf in besonders geschützte, gewöhnliche u​nd Meeresschutzgebiet-Zonen, s​owie drei Klassen a​n speziellen Schutzzonen.[1]

Amamiguntō-Nationalpark
奄美群島国立公園

IUCN-Kategorie II – National Park

Amami-Ōshima

Lage Präfektur Kagoshima, Kyūshū, Japan
Fläche 42.181 ha (Land), 33.082 ha (Wasser)
WDPA-ID 555720616
Geographische Lage 27° 47′ N, 128° 55′ O
Amamiguntō-Nationalpark (Präfektur Kagoshima)
Meereshöhe von 0 m bis 694 m
Einrichtungsdatum 7. März 2017
Verwaltung Japanisches Umweltministerium
Besonderheiten jüngster Nationalpark Japans

Flora und Fauna

Die Amami-Inseln weisen e​ine große Vielfalt a​n Tierarten auf, darunter verschiedene endemische Arten u​nd Unterarten w​ie das Amami-Kaninchen (Pentalagus furnessi), d​ie Ryukyu-Ratte (Diplothrix legata), d​ie Ryukyu-Stachelratte, d​ie Drosselart Zoothera dauma ssp. major, d​er vom Aussterben bedrohte Okinawa-Krallengecko, d​ie Fischart Ryukyu-Ayu (Plecoglossus altivelis ryukyuensis) u​nd die Schneckenart Aegista kiusiuensis ssp. oshimana. Darüber hinaus h​at sich a​uf den Inseln Tokunoshima u​nd Amami-Ōshima e​in besonders einzigartiges Ökosystem entwickelt i​n dem e​ine Giftschlangenart Habuschlange a​n der Spitze d​er Nahrungskette sitzt.[2]

Amami-Kaninchen Ryukyu-Ratte Okinawa-
Krallengecko
Habuschlange

Geografie

Karte der Teilgebiete des Amamiguntō-Nationalparks. Von oben links im UZS: Tokunoshima, Kikai-jima, Amami-Ōshima, Yoron Insel, Okinoerabu-jima.
  • Landfläche
  • Wasserfläche
  • Der Nationalpark umfasst e​ine Landfläche v​on 42.181 h​a und e​ine Wasserfläche v​on 33.082 ha. Die Fläche verteilt s​ich dabei a​uf und u​m die Inseln Tokunoshima, Kikai-jima, Amami-Ōshima, Yoron Insel u​nd die Okinoerabu-jima.

    Landmarken und Sehenswürdigkeiten

    Amami-Ōshima

    Yuwan-dake
    Mit 694 Metern ist der Yuwan-dake der höchste Berg der Amami-Inseln. Die Urwälder rund um den Gipfel haben sich aufgrund der starken Winde, die das Wachstum der Bäume bremsen, und der endemischen Pflanzenarten, zu einem Zwergwald an der Küste entwickelt. Der Zwergwald um den Yuwan-dake wurde als geschütztes Naturdenkmal Japans ausgewiesen.[3]

    Sumiyo-Mangrovenwald
    Der Sumiyo-Mangrovenwald ist nach dem Nakamagawa-Mangrovenwald der Insel Iriomote in Okinawa der zweitgrößte Mangrovenwald Japans. Bei Ebbe können Besucher einen Blick auf Schlammspringer (Periophthalmus argentilineatus) erhaschen, eine Art von Soldatenkrabben (Mictyris brevidactylus) und verschiedene Arten der Gattung Winkerkrabben. Es gibt auch die Möglichkeit Kanutouren durch den Mangrovenwald zu unternehmen.[3]

    Tokunoshima

    Mushiro-Küste

    Mushiro-Küste
    Die Mushirose-Küste hat ihren Namen von einer Art traditionell gewebter Matte, die als "Mushiro" bezeichnet wird. Wie der Name aussagt, erscheint die riesige Granitplatte so, als hätte jemand eine Mushiro-Matte entlang der Küste ausgebreitet.[3]

    Kap Inutabu
    Die Landschaft am Kap Inutabu zeigt markante Klippen, die durch die Erosion eines emporgehobenen Korallenriffs entstanden sind. An der Spitze des Kaps befindet sich ein Gedenkturm zu Ehren des japanischen Schlachtschiffs Yamato, an dem jedes Jahr am 7. April ein Gedenkgottesdienst abgehalten wird.[3]

    Okinoerabu-jima

    Shoryudo-Tropfsteinhöhle
    Diese Kalksteinhöhle wurde 1963 entdeckt und ist 3.500 Meter lang. Eine 600 Meter lange Strecke ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Stalaktiten schmücken die gesamte Höhle und schaffen eine besondere Atmosphäre.[3]

    Fucha Spritzhöhle
    Die Fucha Spritzhöhle ist eine Höhle an der Küste, die durch die Erosion eines emporgehobenen Korallenriffs durch die turbulenten Wellen des Ostchinesischen Meeres entstanden ist. Wenn raue Wellen durch die Öffnung der Höhle strömen, kann das Meerwasser durch Felsen bis zu einer Höhe von über 10 Metern in die Luft geschossen werden, ähnlich wie bei einem Wal, daher der Name "Spritzhöhle".[3]

    Kikai-jima

    Hyakunodai-Observatorium
    Das Hyakunodai-Observatorium ist ein emporgehobenes Korallenriff, das sich 200 Meter über dem Meeresspiegel im Zentrum der Insel Kikai-jima erhebt. Von der Aussichtsplattform im Hyakunodai Park aus haben Besucher einen Panoramablick auf das Meer und das Korallenriff, die in die umliegenden Felder eingebetteten Inseldörfer und das waldbedeckte Terrassengelände.[3]

    Yoron-jima

    Korallenriff vor Yoron-jima

    Yurigahama-Strand
    Der reinweiße Sandstrand von Yurigahama Beach erscheint bei Ebbe und erstreckt sich bis zu 1,5 Kilometer vor der Küste Oganekus. Je nach Tag variiert die Form – und Anzahl – der Strände. Hier können Besucher schnorcheln und andere Aktivitäten im Riff genießen.[3]

    Commons: Amamiguntō-Nationalpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Map of Amamigunto National Park. (PDF, 2,1 MB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 21. Dezember 2020 (englisch).
    2. Amamigunto National Park – Characteristics. Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 20. Dezember 2020 (englisch).
    3. Amamigunto National Park – Guide of Highlights. Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 30. Dezember 2020 (englisch).
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