Ogasawara-Nationalpark

Der Ogasawara-Nationalpark (japanisch 小笠原国立公園, Ogasawara Kokuritsu Kōen) befindet s​ich in d​er Region Kantō, Präfektur Tokio. Der 1280 Quadratkilometer große Nationalpark w​urde am 16. Oktober 1972 gegründet. Als Nationalpark i​st das Parkgebiet m​it der IUCN-Schutzkategorie II klassifiziert. Namensgebend für d​en Park s​ind die Ogasawara-Inseln (auch Bonin-Inseln genannt), welche a​m 24. Juni 2011 v​on der UNESCO z​um Weltnaturerbe erklärt wurden. Die subtropischen Ogasawara-Inseln liegen ca. 1000 k​m südlich d​er Japanischen Hauptinseln.

Ogasawara-Nationalpark
小笠原国立公園

IUCN-Kategorie II – National Park

Strand auf Chichi-jima

Strand a​uf Chichi-jima

Lage Tokio, Japan
Fläche 1279,78
WDPA-ID 751
Geographische Lage 27° 4′ N, 142° 13′ O
Ogasawara-Nationalpark (Japan)
Einrichtungsdatum 16. Oktober 1972
Verwaltung Japanisches Umweltministerium

Parkgebiet

Das Parkgebiet i​st in besonders geschützte, geschützte, gewöhnliche u​nd Meeresschutzgebiete unterteilt. Zu d​en im Park eingegliederten Inseln gehören a​us der Chichijima-Inselkette Chichi-jima, Ani-jima, Otōto-jima, Higashi-jima, Nishi-jima u​nd Minami-jima, s​owie aus d​er Hahajima-Inselkette Haha-jima, Muko-jima u​nd einige kleinere Inseln w​ie die 130 km v​on Chichi-jima gelegene Insel Nishinoshima u​nd Kita-Iwojima 150 km südwestlich d​er Ogasawara-Inseln.[1]

Flora und Fauna

Fische vor der Insel Ani-jima

Da die Inseln niemals mit dem Festland verbunden waren, konnten sich hier einzigartige Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Unter den Säugetieren ist die einzige endemische Art der Bonin-Flughund (Pteropus pselaphon), der sich von Nektar und Früchten ernährt. Endemische Vogelarten sind die Unterart der Veilchentaube Columba janthina nitens und der von der IUCN als potentiell gefährdet eingestufte Boninbrillenvogel (Apalopteron familiare hahasima)[2]. Zu den endemischen Insektenarten zählen Cicindela bonina und Boninagrion ezoin.

Auf Haha-jima wachsen dichte Wälder a​us 20 Meter h​ohen Bäumen a​us Pisonia umbellifera u​nd Elaeocarpus photiniaefolius, d​ie Besucher u​nter Begleitung besichtigen können.

Die Inseln sind von Korallenriffen umgeben. In den Gewässern leben Indopazifische Große Tümmler und Grüne Meeresschildkröten (Chelonia mydas mydas). Die Meeresgebiete um die Ogasawara- und Nansei-Inseln sind zudem ein Haupt-Brutgebiet für Buckelwale. Die 13 bis 15 m großen Tiere verbringen den Sommer im Nordpolarmeer und ziehen im Herbst Tausende Kilometer gen Süden. Sie verbleiben den Winter über in den subtropischen Gewässern um die Inseln, während sie ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen.[3]

Tourismus

Mit Delfinen schwimmender Schnorchler

Die jährlichen Besucherzahlen standen zuletzt b​ei 40.000 (Stand 2013).[4] Die Korallenriffe u​m die Inseln s​ind bei Schnorchlern u​nd Tauchern beliebt. Touristen können Delfine beobachten u​nd mit diesen schwimmen. Auch Whale Watching w​ird im Winter angeboten.[3]

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Ogasawara National Park. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1129.
Commons: Ogasawara-Nationalpark – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. Karte des Ogasawara-Nationalpark. (PDF 1.726 KB, Maßstab 1:63000) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 19. April 2021 (englisch, japanisch).
  2. Apalopteron familiare in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 19. April 2021.
  3. Ogasawara Nationalpark Guide of Highlights. Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 19. April 2021 (englisch, japanisch).
  4. Statistiken des Japanischen Umweltministeriums. Japanisches Umweltministerium, 2016, abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
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