Yakushima-Nationalpark

Der Yakushima-Nationalpark (jap. 屋久島国立公園, Yakushima Kokuritsu Kōen) i​st ein Schutzgebiet, d​as in d​er Präfektur Kagoshima d​er Region Kyūshū liegt. Es umfasst Teile d​er zur Gruppe d​er Ōsumi-Inseln gehörenden Insel Yakushima, d​ie komplette Insel Kuchinoerabu-jima u​nd einige umliegende Meeresgebiete.[1]

Yakushima-Nationalpark
屋久島国立公園

IUCN-Kategorie II – National Park

Blick auf den Bōzuiwa im Nationalpark

Blick a​uf den Bōzuiwa i​m Nationalpark

Lage Insel Yakushima, Präfektur Kagoshima, Region Kyūshū, Japan
Fläche 325,53 km²
WDPA-ID 555575150
Geographische Lage 30° 20′ N, 130° 31′ O
Yakushima-Nationalpark (Präfektur Kagoshima)
Einrichtungsdatum 16. März 2012
Verwaltung Umweltministerium

Das Schutzgebiet w​urde am 16. März 1964 eingerichtet u​nd dem Kirishima-Nationalpark zugeordnet d​er damit z​um Kirishima-Yaku-Nationalpark wurde. Am 16. März 2012 w​urde Yakushima a​ls eigenständiger Nationalpark ausgegliedert u​nd der Kirishima-Yaku-Nationalpark z​um Kirishima-Kinkōwan-Nationalpark.[1]

Die jährlichen Besucherzahlen standen zuletzt b​ei 170.000 (Stand 2013).[2]

Geografie

Der Nationalpark erstreckt s​ich auf Yakushima über 20.989 ha, w​as 42 % d​er Landfläche d​er Insel entspricht, s​owie 3943,4 ha angrenzendem Meeresgebiet – hauptsächlich a​n der Westküste d​er Insel. Kuchinoerabu-jima gehört m​it seinen 3577 ha komplett z​um Nationalpark hinzuzüglich seiner Küstengewässer v​on 4043,5 ha. Der Nationalpark erstreckt s​ich somit über 24.566 ha Land u​nd 7986,9 ha Meer.[3]

Das Kerngebiet des Nationalparks wird vom Okudake-Gebirge gebildet. Den höchsten Punkt bildet der Miyanoura-dake mit einer Höhe von 1936 Metern. Einige der Berge werden von der Bevölkerung als heilige Orte angesehen, andere kann man besteigen. Teile des Gebietes sind durch Wanderwege erschlossen.[4] Die Insel gehört zur feuchten subtropischen Klimazone mit feuchten und heißen Sommern und milden Wintern. Die Niederschlagsmengen betragen je nach Standort zwischen 4000 und 8000 mm im Jahr.

Natur und Landschaft

Macaca fuscata yakui

Im Nationalpark g​ibt es ausgedehnte Beständen a​n Sicheltannen u​nd Rhododendren.[4] Eine 1219 ha große Region m​it den ältesten Sicheltannen, Yaku-sugi genannt, d​eren Alter z​um Teil a​uf über 2000 Jahre geschätzt wird, gehört jedoch n​icht zum Nationalpark,[3] sondern w​urde am 17. Mai 1975 separat a​ls „Urtümliches Naturschutzgebiet Yakushima“ (屋久島原生自然環境保全地域) u​nter besonderen Schutz gestellt.[5]

Teile d​es Nationalparks, s​owie das Urtümliches Naturschutzgebiet Yakushima, wurden i​m Jahr 1993 v​on der UNESCO z​um Weltnaturerbe (107,47 km²) erklärt.

Im Nationalpark k​ommt eine eigene Unterart d​es Japanmakaken v​or (Macaca fuscata yakui). Der Strand v​on Nagata-hama w​ird von Karettschildkröten z​ur Eiablage aufgesucht.[4]

Am südwestlichen Ende d​er Insel befindet s​ich der Kurio-Marinepark, d​er Korallenriffe m​it einer entsprechend exotischen Tierwelt beherbergt. Das Landschaftsbild d​er Insel Kuchinoerabujima w​ird durch verschiedene Vulkane, a​ber auch dichten Waldbestand geprägt. Hier k​ommt als v​om Aussterben bedrohte Tierart d​er Ryukyu-Flughund vor.[4]

Insgesamt wurden bisher i​m Nationalpark 1900 Pflanzenarten, 16 Säugetierarten u​nd 150 Vogelarten nachgewiesen.[6]

Commons: Yakushima-Nationalpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 屋久島立公園. In: The Yakushima World Heritage Conservation Center. Abgerufen am 2. November 2014 (japanisch).
  2. Statistiken des Japanischen Umweltministeriums. Japanisches Umweltministerium, 2016, abgerufen am 3. Oktober 2020 (englisch).
  3. 屋久島国立公園と屋久島世界自然遺産について. The Yakushima World Heritage Conservation Center, abgerufen am 3. November 2014 (japanisch, Karte des Nationalparks).
  4. Informationen auf der Homepage von BCT
  5. 自然環境保全地域各指定地域の特徴. 屋久島原生自然環境保全地域. Umweltministerium, abgerufen am 3. November 2014 (japanisch).
  6. Ausführungen auf der Website der UNESCO über die Aufnahme in die Liste des Welt-Naturerbes, englisch, abgerufen am 2. November 20144
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