Wusun
Die Wusun (chinesisch 烏孫 / 乌孙, Pinyin Wūsūn, auch Uysunen oder Üjsin genannt) waren ein antiker Volksstamm ungeklärter Herkunft, der vom 1. Jahrhundert vor bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. in chinesischen Quellen[1][2] erwähnt wird. Sie lebten südöstlich des Balchaschsees, entlang dem Flussgebiet des Ili im Siebenstromland.
Ursprung
Die Wusun sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun.
Forscher in der früheren Sowjetunion waren der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren.[3] Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. und 400 n. Chr.[4]
Geschichte
Überblick
Forscher der Akademie für Sozialwissenschaft des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang, Volksrepublik China, vermuten, dass vor der Qin-Dynastie die Wusun sich selbst chinesisch 昆, Pinyin Kūn nannten. Während der Westlichen Zhou-Dynastie lebten sie zusammen mit den Yuezhi im Hexi-Korridor.[5] Der Titel der Häuptlinge der Wusun war chinesisch 昆莫, Pinyin Kūnmò oder chinesisch 昆彌, Pinyin Kūnmí. Zur Zeit des Han Wendis der Westlichen Han-Dynastie wurden die Wusun von Yuezhi angegriffen, da diese von den Xiongnu bedrängt wurden. Die Wusun erlitten eine schwere Niederlage; deren Häuptling Nantoumi (難兜靡) wurde dabei getötet. Der Häuptling der Xiongnu, Mao-tun (冒頓單于), nahm den Rest der Wusun bei sich auf. Jahre später befahl der Enkel von Mao-tun, Jun-Chen (军臣单于), dem neuen Häuptling der Wusun, Liejiaomi, die in den Flussgebieten von Ili und Tschüi lebenden Yuezhi anzugreifen. Diesmal waren sie erfolgreich.
Nachdem die Wusun die Yuezhi vertrieben hatten, soll Liejiaomi auf dessen Gebiet nach dem Namen ihres Stammes einen Staat errichtet haben. Durch die Wusun konnten die Xiongnu den Verbindungsweg zum Iranischen Hochland kontrollieren.[6][7] Obwohl nach dem Tod von Jun-Chen die Wusun formal ihre Abhängigkeit zu den Xiongnu beendeten (不肯復事匈奴, wollten nicht mehr den Xiongnu huldigen),[8] blieben sie in Wirklichkeit aber lange Zeit Vasall der Xiongnu.[6] Einstweilen wurden die Wusun sogar das mächtigste Volk in Xiyu.[9] Es gab diplomatische Beziehungen zwischen den Wusun und den Westlichen Han. Zur Zeit der Han Xuandi spaltete sich die Wusun in zwei Stämme. Im 5. Jahrhundert wurden sie von den Rouran vernichtet.
Vor der Han-Zeit
Bevor die Wusun nach Westen zum Ili-Fluss zogen, hatten sie bereits ein eigenes Stammesgebiet gehabt. In der zwischen 109 und 91 v. Chr. geschriebenen Chronik Shiji finden sich Berichte:
- Shiji - Die Westliche Staaten berichtet: "Als ich (Zhang Qian) bei den Xiongnu lebte, hörte ich, dass der König der Wusun sich Kunmo nennt, es ist ein kleiner Staat westlich von Xiongnu". (臣居匈奴中,聞烏孫王號昆莫,昆莫之父,匈奴西邊小國也).
- Shiji - Buch über Zhang Qian und Li Guangli berichtet: "Der Kaiser befragte Zhang Qian mehrmals über die Völker im Westen. Zhang Qian hatte zu dieser Zeit seine Belehungen verloren. Er antwortete:'Als ich bei den Xiongnu wohnte, hörte ich, dass der König der Wusun sich Kunmo nannte. Der Vater des jetzigen Kunmo Nantoumi bewohnte früher neben Yuezhi in Gebieten zwischen Qilian Shan und Dunhuang. Es ist ein kleiner Staat.'" (天子數問騫大夏之屬。騫既失侯,因曰:『臣居匈奴中,聞烏孫王號昆莫。昆莫父難兜靡本與大月氏俱在祁連、焞煌間,小國也。』).
Das besagt, dass vor der Zeit der Westlichen Han-Dynastie die Wusun bereits im Hexi-Korridor ein Stammesgebiet besaßen.[9] Vermutlich nomadierten sie vor der Zeit der Westlichen Zhou-Dynastie im Gebiet von heutigem Guyuan, Ningxia. Nach und nach verlagerte sich ihr Siedlungsschwerpunkt nach Westen.
Die Bezeichnung "Wusun" kam zum ersten Mal bei Shiji vor. Einige chinesische Forscher sind deswegen der Meinung, dass sie sich davor "Kun" (昆) nannten. In den Texten vor der Qin-Dynastie wurden sie "Kunyi" oder "Hunyi" genannt (昆戎, 緄戎 oder 混夷 geschrieben). So zum Beispiel im Buch von Mengzi: 文王事混夷.[5]
Später wurden die Wusun von den Yuezhi angegriffen, wobei die Wusun eine schwere Niederlage erlitten und ihr Häuptling Nantoumi getötet wurde.[10] Die meisten Forscher sind - trotz Unklarheiten - der Meinung, dass Nantoumi von den Yuezhi getötet wurde.
Umstritten ist auch das Stammesgebiet der Wusun. Obwohl die meisten Forscher der Meinung sind, dass es im Hexi-Korridor lag, verortet es der japanische Sinologe Matsuda Hisao am Nordrand des Tianshan-Gebirges.[11] Er zitiert einen anderen japanischen Sinologen, dass im Falle eines Widerspruchs zwischen Shiji und Han Shu das erstere den Vorzug zu geben sei, da es zeitlich näher läge. Hierzu führt er Quellen an:
- Einmal Tongdian von Du You: "Beshbalik (heute Jimsar) befindet sich nordwestlich von Liusha, war in der Westlichen Han-Zeit Heimat der Wusun, in der Östlichen Han-Zeit wurde es Königreich der Jushi (車師), war traditionell Wohngebiet der Hu." (庭州在流沙之西北,前漢烏孫之舊壤,後漢車師後王之地,歷代為胡虜所居).
- Und das Ältere Buch der Tang - Geographie: "Nördlich der Liusha war zur Westlichen Han-Zeit Heimat der Wusun. Länge 5000 Li (etwa 2500 km), zur Östliche Han-Zeit Königreich Jushi. Die alte Königsstadt hat fünf Städte, deswegen wird sie auch 'Stadt der fünf Städte' genannt." (流沙州北,前漢烏孫舊地,方五千里。後漢車師後王庭。胡故庭有五城,俗號『五城之城』).
Hisao glaubt, dass die hier erwähnte Stadt der fünf Städten Beshbalik ist. Deswegen ist das ursprüngliche Gebiet der Wusun nicht nur auf Jimsar beschränkt, sondern erstreckt sich zwischen Jimsar und Ürümqi.
Ahnenlegende der Wusun
Der Wolf und die Krähe spielten bei den Wusun eine besondere Rolle. Angeblich war Liejiaomi noch ein Säugling, als sein Vater getötet wurde. Er wurde in der Wildnis ausgesetzt. Krähen gaben ihm Fleisch zu essen und Wölfe gaben ihm Milch. Der Xiongnu-Häuptling Mao-tun wunderte sich sehr über dieses Phänomen, glaubte, Liejiaomi sei ein Gott, und nahm ihn als Pflegekind zu sich.[12] Nachdem Liejiaomi herangewachsen war, bat er Mao-tun um Hilfe, um seinen Vater zu rächen.[13]
Ein Wolf, der ein verlassenes Kind großzieht, taucht später genauso auch in der Ahnenlegende der Türken auf. Es gibt aber einen Unterschied zwischen beiden Legenden: Während der Wolf bei den Wusun lediglich den Ahnen rettet und ihn am Leben erhält, ist bei den Türken der Wolf selbst der Ahne.[14]
Um etwa 161 bis 160 v. Chr. vertrieb Liejiaomi mit Hilfe der Xiongnu die Yuezhi am Ili-Fluss[9] und siedelte sein eigenes Volk dort an. Allerdings bezweifelt der kanadische Sinologe Edwin G. Pulleyblank den Grund des Wusun-Angriffs auf die Yuezhi, der Blutrache gewesen sei.[15] Er meint, dass dies nur eine Dramatisierung des Autors des Han Shu und frei erfunden sei. Er führt an, dass die Wusun selbst bereits Mitglieder der Stämme der Saken und der Yuezhi aufgenommen hatten. Nachdem die Wusun nach Westen gezogen waren, nahm Xiongnu das ursprüngliche Stammesgebiet der Wusun im Hexi-Korridor ein und setzte dort eigene Könige ein. Um Namenskonflikte zu vermeiden, änderte Liejiaomi den Namen seines Volkes in Wusun um.[5]
Diplomatische Beziehungen mit dem China der Han
139 v. Chr. wurde Zhang Qian zu den Yuezhi geschickt, um ein Bündnis Chinas mit den Yuezhi gegen die Xiongnu zu schmieden. Jedoch kam ein Bündnis nicht zustande. Daraufhin begann Han Wudi 133 v. Chr. mit der Schlacht von Mayi einen einseitigen Angriff auf die Xiongnu. Nachdem die Han-Armee bereits südlich des Gelben Flusses erfolgreich war, begannen sie, nach Westen vorzustoßen. Bis 119 v. Chr. war das Gebiet zwischen Lanzhou und Lop Nor frei von Xiongnu.[16] Im selben Jahr riet Zhang Qian Han Wudi zu einem Bündnis mit den immer stärker werdenden Wusun, um „den rechten Arm der Xiongnu“ zu brechen.[17] Er riet dem Kaiser, die Wusun mit Geld zu bestechen und sie in ihrem früheren, östlichen Stammesgebiet anzusiedeln, sowie deren Häuptling eine Prinzessin zur Frau zu geben, damit sie mit der Han-Dynastie verwandt werden, um sie so gegen die Xiongnu zu benutzen.[18] Drei Jahre später erhielt Zhang Qian den Auftrag von Kaiser Han Wudi, als Gesandter zu Wusun zu gehen, um sie dazu zu bewegen, sich wieder im Hexi-Korridor anzusiedeln und mit Han gemeinsam gegen die Xiongnu zu kämpfen.
Zu dieser Zeit kam es bereits zur Spaltung in Wusun. Der designierte Nachfolger von Liejiaomi starb früh, sodass er einen anderen Sohn, Junxumi (軍須靡), zum Nachfolger bestimmte. Dies jedoch rief Unzufriedenheit bei seinen anderen Söhnen hervor. Besonders der Sohn Dalu wurde gefährlich für den neuen Nachfolger, da er auch die Armee unter sich hatte. Um sich und Junxumi zu schützen, ließ er seine Männer aufteilen, gab Junxumi etwa zehntausend Mann, sich selbst nahm er ebenfalls zehntausend Mann, und sie zogen weiter. Dadurch war die Saat für die Teilung der Wusun gelegt worden. Als Zhang Qian ihn aufsuchte, schlug er ein Bündnis mit Han ab. Er sagte, dass er selbst bereits alt sei, und seine Macht sei geteilt. Seine Leute wüssten nicht, wie stark Han tatsächlich sei, aber sie fürchteten sich vor den Xiongnu, daher würden sie nicht zurück nach Osten ziehen.[19]
Stattdessen ließ er einige Botschafter mit Zhang Qian zusammen nach Han reisen. Als die Botschafter die Stärke der Han sahen, wurde ein Bündnis mit Han immer mehr favorisiert. Als die Xiongnu von dem Kontakt erfuhren, bereiteten sie einen Angriff auf Wusun. Liejiaomi wusste, dass Han zu dieser Zeit intensive diplomatische Beziehungen in Xiyu knüpfte, also schlug er einen Heirat vor und suchte zugleich Unterstützung von Han. 108 v. Chr. wurde eine Prinzessin aus der Kaiserfamilie (die Tochter des Königs von Jiangdu) an Liejiaomi verheiratet. Als die Xiongnu von der Heirat erfuhren, wurde aus ihrem Stamm ebenfalls eine Frau an Liejiaomi verheiratet. Liejiaomi nahm gleichzeitig eine Frau von Han und von Xiongnu, was deutlich seine Beschwichtigungspolitik zu beiden Seiten zeigt.[20] Kurz darauf starb Liejiaomi, Junxumi wurde sein Nachfolger. Die Han-Prinzessin starb im Jahr 105 v. Chr. Sofort wurde jedoch eine andere Prinzessin, Prinzessin Jieyou (解憂公主, diesmal eine Tochter des Königs Chu), an Junxumi verheiratet, um die Beziehung aufrechtzuerhalten. Nach dem Tod von Junxumi heiratete Prinzessin Jieyou nach der Sitte der Wusun seinen Bruder und Nachfolger Wenguimi. Prinzessin Jieyou lebte wesentlich länger als ihre Vorgängerin und hatte auch viel aktiver in die Politik eingegriffen.[21]
Bündnis mit China
74 v. Chr. wurden die Wusun von den Xiongnu und den Jushi gleichzeitig angegriffen. Prinzessin Jieyou schrieb einen Brief an den Hof der Han und bat um Hilfe. Zu dieser Zeit war Kaiser Han Zhaodi gerade verstorben, sodass die Han keine Hilfe sandten. Nach der Thronbesteigung von Han-Herrscher Xuandi baten sowohl der Wusun-König wie auch Prinzessin Jieyou wieder um Hilfe. Han befahl fünf Generäle mit etwa 150.000 Reiter, um mit den Wusun zusammen die Xiongnu anzugreifen. 71 v. Chr. griff Wusun-König Wenguimi mit 50.000 Reiter den Königstross eines der Xiongnu-Könige an und errang einen großen Sieg.[22] Die Xiongnu erholten sich nicht mehr von diesem Schlag und verließ langsam Xiyu. Die Wusun wurden die stärkste regionale Macht.[9] Wenguimi beschloss, formal die Beziehung zu Xiongnu abzubrechen und ein Bündnis mit Han einzugehen. 64 v. Chr. schrieb Wenguimi an Han, dass er einen Sohn der Prinzessin Jieyou zum Nachfolge machen wollte und bat eine Han-Prinzessin als seine Frau, um die Verwandtschaftsbeziehung zu erneuern. Zugleich beteuerte er, dass er die Beziehung zu Xiongnu abbrechen würde (願以漢外孫元貴靡為嗣,得令復尚漢公主,結婚重親,叛絕匈奴). Der Han-Herrscher Xuandi stimmte dem Vorschlag zu, damit war das Bündnis zwischen den Han und den Wusun besiegelt.[20][8] Allerdings waren zu dieser Zeit die Xiongnu bereits so geschwächt, dass die Han sie mit eigener Kraft in Schach halten konnten, der Grund für eine Heirats- und Bündnispolitik bestand nicht mehr.[20]
Vasall Chinas
Durch innere Streitereien und Spaltungen schwächten sich die Xiongnu weiter. Teile davon kapitulierten vor den Han. Der Armee der Han gelang es auch, die den Xiongnu freundlich gesonnenen Jushi zu schlagen, sodass die Xiongnu nicht mehr in der Lager war, Xiyu zu kontrollieren. Die Han ersetzten die Xiongnu als Schutzmacht der Region. 59 v. Chr. setzte der Han-Herrscher Xuandi einen Militärgouverneur in der Region ein, um unter anderen auch die Lage bei den Wusun zu beobachten.[23]
60 v. Chr. starb Wenguimi, aber sein designierter Nachfolger Yuanguimi konnte sich nicht durchsetzen, stattdessen setzten die Wusun den mit den Xiongnu verwandten Nimi ein. Die Han waren damit sehr unzufrieden und die Heiratspolitik wurde beendet.[20] Prinzessin Jieyou übernahm die Aufgabe, die innere Politik im Sinne der Han zu beeinflussen. Mit dem Abgesandten der Han zusammen versuchte sie Nimi zu ermorden. Das war das erste Mal, dass die Han direkt in die innere Politik der Wusun eingriff. Obwohl der Mord fehlschlug, stürzte er die Wusun in innere Unruhe.
53 v. Chr. rebellierte ein Sohn von Wenguimi mit einer anderen Xiongnu-Frau Niaojiutu (烏就屠) gegen Nimi und tötete ihn. Die Han schickten eine Armee aus, um den Usurpator zur Rechenschaft zu ziehen. Der Han-Gouverneur konnte Niaojiutu überreden, sich zu ergeben. Die Han ernannten Yuanguimi als Großkönig und Niaojiutu als Kleinkönig. Auch Land und Leute werden unter den Königen aufgeteilt: Der Großkönig bekam 60.000 Haushalte, der Kleinkönig 40,000. Aber im Ganzen bekam der Kleinkönig im Volk mehr Zuspruch.[24]
Nach dem Tod des Großkönigs Yuanguimi folgte ihm sein Sohn Xingmi. Xingmi galt als schwach und die Han unternahmen große Anstrengungen, um ihn zu stützen. So bekamen die Han noch größeren Einfluss auf die Wusun. Die Han schickten eine Delegation mit über hundert Personen, um dem neuen Großkönig zu gratulieren; auf Rat des Gouverneurs des Xiyu verteilten sie ferner großzügig Titel, Insignien und Geschenke unter den Würdenträgern der Wusun, um sie für den neuen Großkönig einzunehmen. Trotzdem schlug der Gouverneur wenig später vor, den neuen Großkönig wegen Unfähigkeit abzusetzen. Der Han-Kaiser lehnte den Vorschlag ab.
Zwischen den beiden Königen und ihren Anhängern gab es ständigen Streitereien. Han Shu berichtete, dass, um die Streitereien zu beschwichtigen, "Han große Anstrengung auf sich nahm, trotzdem gab es keinen einzigen ruhigen Jahr." (漢用憂勞,且無寧歲). 18 oder 17 v. Chr. wurde Mozhenjiang (末振將) Kleinkönig. Der damalige Großkönig genoss gerade hohe Reputation unter dem Volk, Mozhenjiang fürchtete um seine Position und ließ den Großkönig ermorden. Die Han setzten den Unkel des Großkönigs als sein Nachfolger ein und erschlugen den neuen Kleinkönig sowie seinen Sohn und designierten Nachfolger. Sein jüngerer Bruder flüchtete zu den Kangju und griff von dort oft die Wusun an. Alle Angriffe wurden mit chinesischen Hilfe zurückgeschlagen.
Obwohl sich die Han intensiv in die Politik der Wusun einmischten, wurde das Land nicht in das Territorium der Han einverleibt.[21]
Untergang
Nach der Errichtung der Östlichen Han wurden zeitgenössische Berichte über die Wusun immer weniger.[9] Han Shu – Das Westliche Gebiet berichtete, dass zur Zeit der Kaiser Han Mingdis und Han Zhangdis es immer noch zwei Könige gab, dass sich die Wusun aber bereits in Niedergang befand (兩昆彌皆弱).
Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts gab es Kontakte zwischen den Wusun und China[9] und die Wusun zahlten jährlich Tribut an die Wei-Dynastie.[25]
Um 147 bis um 167 wurden die Wusun von Xianbei und um 318 von den Tuoba mehrfach schwer geschlagen. Sie wichen jedoch wahrscheinlich nicht nach Süden auf die Pamir-Hochebene, sondern zogen sich zurück in das Tianshan-Gebirge.[26]
Anfang der Jin-Dynastie entstand innerhalb eines kleinen Gebiets der Wusun eine neue abhängige Macht, genannt Chumuhun. Westlich davon blieb das große Gebiet der Wusun weiterhin bestehen.[27] Die Wusun zahlten auch Tribut an die Nördliche Wei-Dynastie.[28] Nachdem die Nördliche Wei Nordchina unter sich vereinigt hatte und seine Lage befestigt hatte, wollte sie Rouran um Xiyu streitig machen. 437 wurden Gesandte in die Region geschickt, die auch durch das Gebiet der Wusun kamen und vom König der Wusun mit Respekt behandelt wurden.[29]
Bereits vor 437 wurden die Wusun oft von aus der mongolischen Hochebene kommenden Rouran angegriffen.[30] Wahrscheinlich waren Rouran und Chumuhun auch verbündet. Wahrscheinlich zwischen 402 und 414 mussten sich die Wusun sich ins Tianshan-Massiv zurückziehen.[26] Anfang oder Mitte 5. Jahrhundert zogen sie nach Süden Richtung Pamir, wurden von den Saken assimiliert, verloren ihre Eigenständigkeit und verschwanden aus den Aufzeichnungen.
Etymologie
Es gibt mehrere Theorien über die Herkunft des Namens 'Wusun'.[9]
Die am meisten akzeptierte Theorie[9] leitet 'Wusun' aus einer chinesischen Umschriftung einer Turksprache her. Das ursprünglich turksprachige Wort bedeutete möglicherweise "Einigkeit" oder "Verbundenheit".[31] Nach dieser Theorie kommt das Wort aus einer Kombination der beiden Teile "Udi" und "sun" zustande. In der Turksprache bedeutet "udi" kondensieren oder mitgehen, und "sun" fungiere als Objektiv. Aus "Udi sun" wird "Uyi sun" und "Uysun", in der chinesischen Schrift umgeschrieben 烏孫, latinisiert Wusun. Im Großen und Ganzen soll der Name Einheit oder Union bedeuten.
Es gibt chinesische Historiker, die eine andere Meinung vertreten.[32] Nach dieser Theorie wird der Name nach der Bedeutung der Schriftzeichen verstanden. Wu (烏) bedeutet Schwarz und kommt von einem schwarzen Totem.
Der Sinologe Victor H. Mair verglich Wusun mit "aśvin" aus dem Sanskrit und "ašva" aus der Litauischen Sprache, beides bedeutet Stute. Er stellte die Hypothese auf, dass die Wusun eine Kentumsprache innerhalb der Indogermanischen Sprachen benutzten. Der Name würde demnach "Das Pferdevolk" bedeuten. Diese These wird nicht von allen Sinologen unterstützt.[33]
Anthropologie und Archäologie
Russische Archäologen fanden sechs verstorbene menschliche Überreste aus der Region um Semirech’e, die aus den ersten Jahrhunderten vor und nach unserer Zeitrechnung stammen. Es wird vermutet, dass diese den Wusun einzuordnen sind. Die Überreste werden aus anthropologischer Sichtweise als überwiegend europäisch eingestuft, haben jedoch leicht tendenziöse ostasiatische Einflüsse, die auf eine Vermischung mit mongolischen Völkern Innerasiens zurückzuführen sind.[34][35] Chinesischen Archäologen zufolge sind die ausgegrabenen Skelette eher einem kurzköpfig-europäischen und zentralasiatischen Typus zuzuordnen.[36]
Die Erkenntnisse aus den alten chinesischen Texten ist wiederum eine widersprüchliche Angelegenheit. Schriftliche Aufzeichnungen von Han Shu und Shiji aus der früheren Han-Dynastie erwähnten keinerlei ungewöhnliche Erscheinungsbilder bei den Wusun. Die erste Beschreibung der Wusun ist in dem sogenannten Buch der Weissagung (Jiaoshi Yilin) aus der Zeit der Westlichen Han-Dynastie zu finden. Darin werden die weiblichen Personen der Wusun als „hässliche und dunkelhäutige Menschen mit tiefen Augenringen“ geschildert.[37][38] Chinesische Forscher geben der erwähnten dunkelfarbigen Haut einen südasiatischen Ursprung an.[39][40] Jedoch kann diese sehr kurze und abwertende Erwähnung nicht als verlässliche Quelle für die Bestimmung von ethnischen Merkmalen betrachtet werden.
Aus einem späteren Bericht von Yan Shigu aus der Tang-Dynastie (7. Jhd.) werden die Wusun zusammen mit einem anderen benachbarten Nomaden-Volk namens Rong (Xirong) erwähnt. Darin heißt es, dass das äußere Erscheinungsbild der Wusun die seltsamste war. Sie werden als Menschen mit grünen Augen und roten Haaren beschrieben, die Makaken ähneln würden.[41] Darüber hinaus werden sie als rothaarige und „pferdeköpfige“ Barbaren bezeichnet. Die bösartigsten Dämonen in der chinesischen Mythology würden nunmehr rothaarig dargestellt. Anderthalb tausend Jahre später, als die ersten nordeuropäischen Kolonialisten sich nach China begaben, wären sie sogleich als die rothaarigen Teufel „wiedererkannt“.[42] Auch Kunmo, der König der Wusun, wird in denselben chinesischen Quellen als rothaarig und blau-/grünäugig beschrieben.[43]
Geographie
Das Stammesgebiet der Wusun befindet sich am Nordrand des Tianshan-Gebirges. Zu ihren Hochzeiten besetzten sie das gesamten Flussgebiet des Ili-Flusses sowie das Gebiet westlich des Tianshan. Der Königsort befand sich südlich des Sees Yssykköl und hieß "Tschigutschen" - Stadt des Roten Tals[44] (chinesisch: 赤谷; pinyin: chìgǔ). Das Gebiet umfasste den Nordwesten des heutigen Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang, den Südosten von Kasachstan sowie den Osten und die Mitte von Kirgisistan.[45] Xinjiang Tuzhi (新疆圖志, Kartenbuch zu Xinjiang, ein zeitgenössisches Geographiebuch) berichtet, dass der Manasi He die Ostgrenze der Wusun zu Han-China sei (漢為烏訾離與烏孫東境).
Nach Süden grenzten die Wusun an Völker, die im Tarimbecken lebten.[46] Das Tianshan-Gebirge nördlich von Karashahr, Kuqa, Aksu und Uqturpan gehörten also zu den Wusun.[45]
Han Shu - Das Westliche Gebiet berichtet, dass das Gebiet der Wusun im Nordwesten an die Kangju und im Westen an die Dayuan grenzte (西北與康居、西與大宛). Xiyu Tuzhi (西域圖志, Kartenbuch zu Xiyu) berichtet, dass die Ostgrenze der Kangju an der Westküste der Balchaschsee liegt, während Dayuan in Ferghanatal und Kokand zu finden sei.
Archäologische Untersuchungen der früheren Sowjetunion hatte auf dem Nordufer des Ili-Flusses große Menge Gräber der Wusun entdeckt. Das bedeutet, dass die Wusun auf beiden Seiten des Flusses gelebt haben.[3] Xiyu Tuzhi berichtete Tarbagatai-Gebirge als Grenze zwischen Xiongnu und Wusun (塔爾巴噶爾,當屬漢匈奴、烏孫交界處). Während der Wirren um 53 v. Chr. sammelte der spätere Kleinkönig Niaojiutu seine Leute in das "Nordgebirge" und drohte, mit den Xiongnu aus der Familie seiner Mutter die Wusun anzugreifen (曾與諸翕侯俱去,居北山中,揚言母家匈奴兵來). Das hier erwähnte "Nordgebirge" entspricht dem Tarbagataigebirge.[45] Es bildet die Grenze zwischen den Xiongnu und den Wusun, nördlich davon ist Xiongnu-Gebiet.
Matsuda Hisao vertritt der Meinung, dass die Wusun nicht am Nordrand des Tianshans wohnten, sondern mittendrin.[47] Demnach hatte die Macht der Wusun nicht bis das Gebiet westlich der Yssykköl, Tschüi und Oberlauf von Ili gereicht.
Es gab ein in Ost-West-Richtung verlaufender Nebenzweig der Seidenstraße, der durch den Nordrand des Tianshans sowie den Südrand der Dsungarei führte. Dieser Weg durchquerte das Gebiet der Wusun und Kangju. Zur Han-Zeit wurde der Weg von den Xiongnu kontrolliert, weswegen nur sehr wenige Chinesen ihn benutzten. Erst später benutzten zunehmend auch Chinesen diesen Weg.[48]
Bevölkerung
Die Wusun waren eine starke regionale Macht in Xiyu. Han Shu - Xiyu berichtete, dass 120.000 Haushalte, 630.000 Menschen das Land bewohnte. Die Stärke der Armee sollte 188.800 Mann betragen haben (烏孫國,大昆彌治赤穀城,去長安八千九百里。戶十二萬,口六十三萬,勝兵十八萬八千八百人……最為疆國). Die moderne Forschung ergab eine ähnliche Zahl. Somit liegen Zahlen sowohl der Haushalte und Bevölkerung wie auch der Militärstärke größer als die Summen der umliegenden Völker.[49] Wissenschaftler schätzen, dass bei der Thronbesteigung von Han Pingdi (1 v. Chr.) etwa 252.000 im heutigen Xinjiang ein Nomadeleben führten, das entsprach etwa 40 % der Wusun.[50]
Es gibt drei Thesen zur Abstammung der Wusun: Einerseits werden sie als Zweig einer europäischen Abstammungslinie angesehen, andererseits eher den ostasiatischen Völkern zugerechnet, die dritte These sieht sie als eine Mischung beider Herkunftsregionen an.[9] Die meisten Forscher unterstützen die erste These, einige chinesische Wissenschaftler neigen zur dritten These, eine Schlussfolgerung kann bislang nicht erbracht werden.
Im späten 19. Jahrhundert begann die russische Forschung das Studium der Wusun. Einige Forscher vertraten der Meinung, dass die Wusun ein Turksprachen sprechendes Volk seien.[3] In den 1930er Jahren vertraten die meisten sowjetischen Forscher, stellvertretend durch A. N. Bernshtam, die Ansicht, dass die Wusun ein indogermanisches Volk seien. Der sowjetische Archäologe G. A. Kushaev und der Leiter der archäologischen Ausgrabung am Ili K. A. Akishev berichteten in ihrem gemeinsamen Werk, dass 80 Prozent der am Ili-Fluss und am Yssykköl entdeckten Wusun Schädelskelette europäische Merkmale aufweisen. Diese Wissenschaftler sind der Auffassung, dass die Wusun identisch sind mit den Issedonen von Herodot.
Der Sinologe Jarl Charpentier glaubt, dass die Wusun Vorfahren der Sarmaten seien.[51] W. M. Mcgovern ist auch der Meinung, dass die Wusun zur europäischen Population gehören und eine Iranische Sprache sprachen.[21] Der kanadische Sinologe Edwin George Pulleyblank meinte, dass die Yuezhi eine Tocharische Sprache sprachen; die Wusun hatten aber manche Titel mit den Yuezhi gemeinsam, deswegen ist es wahrscheinlich, dass sie beide eine verwandte Sprache benutzten.[33] Tohru Haneda meinte, dass die Wusun eine Turksprache sprachen, was aber nicht bedeutete, dass sie auch ein Turkvolk gewesen seien.[52] Auch She Taishan von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften glaubte, dass die Wusun näher mit den Europäern verwandt waren.[53] She’s These war, dass die Issedonen von Herodot Saken seien, während die Assi die Bezeichnung der Häuptlinge der Saken waren. She glaubte, dass es bei den Asii die gleiche "Yun". Nach seiner Vermutung wurden die Asii wahrscheinlich 177 oder 176 v. Chr. von den Yuezhi aus dem Ili-Flussgebiet vertrieben und sind erst dann in Hexi eingewandert, wo sie als Wusun bekannt wurden.
Materielle Kultur
Den Wusun wird in der Archäologie eine etwa vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. im Tianshan und dem Siebenstromland verbreitete jüngereisenzeitliche Kultur zugewiesen, die die ältere, den Saken zugewiesene Issyk-Beschsatyr-Kultur ablöste. Sie wurde im Siebenstromland schließlich mit Errichtung des ersten türkischen Khaganats im 6. Jahrhundert von dessen Kultur überlagert; im Tianshan folgte auf sie ab etwa Christi Geburt die Kenkol-Kultur.
Von der sakischen Kultur wurden verschiedene Bronzewaren übernommen, daneben gewann jedoch die Eisenverarbeitung in der Wusun-Kultur an Bedeutung. Insbesondere Eisenwaffen zeichnen die Frühzeit der Wusun-Kultur aus. Daneben finden sich im Wusun-Fundgut auch Goldblecharbeiten mit figuraler Verzierung, die westlichen Einfluss verrät. In der Keramik lassen sich Einzugsschalen, gerundete Tassen, Henkelgefäße und vasenartige Gefäße unterscheiden. Sie sind meist schmucklos, als Verzierung kommen gelegentlich Rillen, Leisten und Farbaufträge vor.
Die Toten wurden in rechteckigen Grabgruben mit Stein- oder Holzeinbauten in gestreckter Rückenlage bestattet; die Gräber wurden teilweise mit flachen steinernen Kurganen überschüttet. Siedlungen der Wusun-Kultur sind zwar bekannt, bislang aber meist nicht intensiv erforscht. In den wenigen ergrabenen Siedlungen wurden teils ebenerdige Rechteckbauten mit Steinfundamenten, teils Grubenhäuser gefunden. Knochenfunde aus Gräbern der Wusun-Kultur zeigen, dass die Bevölkerung ursprünglich einer europäischen Linie angehörte, die sich im Laufe der Zeit zunehmend mit Ostasiaten vermischte.
Tierknochenfunde zeigen, dass Viehzucht in der Wirtschaft der Wusun-Kultur eine wichtige Rolle spielte, Anbau von Weizen, Hirse und vielleicht auch Reis ist seit etwa Christi Geburt nachgewiesen.
Nachfahren
Es existiert eine These, dass Wusun-Gruppen in Richtung Südrussland gewandert sind, wo sie als Alanen wieder auftauchten (U-sun = U-lun, da s und l in dieser Sprache wechselten?).
Eine weitere These beschäftigt sich damit, ob die Wusun und die Arschi (die falschen Tocharer) aus Karachar/Tarimbecken identisch sind (Orsun bzw. Arschi = Wusun?).
Anmerkungen
- 漢書·西域傳 (Han Shu – Das westliche Gebiet): 「烏孫國……不田作種樹,隨畜逐水草,與匈奴同俗」 (Der Staat Wusun … ohne Landwirtschaft und Forstwirtschaft, wandern mit ihren Tieren und folgen Wasser und Gras, Sitte ähnlich wie Xiongnu); 魏書·西域傳 (Buch der Wei – Das Westliche Gebiet): 「烏孫國……無城郭,隨畜牧逐水草」 (Der Staat Wusun … hat keine Städte, wandern mit ihrem Vieh und folgen Wasser und Gras)
- 史記·大宛列傳 (Shiji – Die westlichen Staaten): 「烏孫……行國,隨畜,與匈奴同俗」 (Wusun … ist ein wandernder Staat, folgen ihrem Vieh, Sitte ähnlich wie Xiongnu)
- 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): 蘇聯的烏孫考古情況簡述 (Kurzer Bericht über sowjetische Wusunforschung). In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1983.
- International Conference on the Bronze Age and Iron Age Peoples [1998]: The role of agro-pastoralism in the evolution of steppe culture in the Semirechye area of southern Kazakhstan during the Saka/Wusun period (600 BC-AD 400). In: V. Meir, A. H. Zhimin & E. Kuzmina (Hrsg.): Bronze and early Iron Age archaeology of eastern Central Asia (English), 1. Auflage, Institute for the Study of Man in collaboration with the University of Pennsylvania Museum Publications, Washington, D.C., ISBN 0-941694-63-1, S. 264–279.
- 錢伯泉 (Boquan Qian), 烏孫和月氏在河西的故地及其西遷的經過 (Wusun und Yuezhi im Hexi sowie ihre Westwanderung), 敦煌研究 (Dunhuang-Forschung). 1994, 4. Heft, S. 104–112
- 余太山等 (Taishan She et al.): 余太山 (Taishan She) (Hrsg.): 西域通史 (Geschichte der Westlichen Gebiete), 1. Auflage, 中州古籍出版社 (Mittelland Verlag für alte Bücher), Zhengzhou 1996.
- 史記•大宛列傳第六十三 (Shiji – Buch 63: Die Westliche Staaten): 「自烏孫以西至安息,以近匈奴,匈奴困月氏也,匈奴使持單于一信,則國國傳送食,不敢留苦」 (Von Wusun bis zu den Parthern sind alle Völker abhängig von Xiongnu. Xiongnu hielten Yuezhi in Schach. Wenn der König der Xiongnu einen Brief aussandte, lieferten alle Staaten Verpflegung für den Briefträger, keiner wagte es, ihn zu behindern)
- 漢書•西域傳第六十六 (Han Shu – Das Westliche Gebiet)
- 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): 從文獻與考古資料論烏孫歷史的幾個重大問題 (Wichtige Fragen über die Geschichte der Wusun, die sich aus den zeitgenössischen Dokumenten und archäologischen Untersuchungen ergeben). In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1983, S. Seite 1–42.
- 王炳華 (Binhua Wang): 烏孫王難兜靡死於大月氏考 (Beweise für eine Tötung des Wusun-Häuptlings Nantoumi durch Yuezhi). In: 絲綢之路考古硏究 (Archäologische Forschung auf der Seidenstraße), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1993.
- Matsuda Hisao: 古代天山歷史地理學研究 (Forschung über Geschichte und Geographie von antiken Tianshan), 1. Auflage, 中央民族學院出版社 (Verlag des zentralen Volkskundeinstituts), Beijing 1987, S. Seite 31–36.
- Shiji – Die Westlichen Staaten: 而昆莫生棄於野。烏嗛肉蜚其上,狼往乳之。單于怪以為神,而收長之
- Han Shu: 昆莫既健,自請單于報父怨,遂西攻破大月氏。大月氏復西走,徒大夏地。昆莫略其眾,因留居,兵稍強,會單于死,不肯復朝事匈奴 (Nachdem Kunmo erwachsen wurde, bat er den Chanyu, seinen Vater zu rächen. So griff er die Yuezhi im Westen an, vertrieb sie nach Westen, nahm ihr Land, siedelte sein eigenes Volk dort an und wurde noch stärker. Nachdem der Chanyu gestorben war, zahlte er nicht mehr Tribut an die Xiongnu.)
- Denis Sinor The legendary Origin of the Türks, in Egle Victoria Zygas, Peter Voorheis Folklorica: Festschrift für Felix J. Oinas, Indiana 1982, S. 237–240
- Edwin G. Pulleyblank: X. The Wu-sun and Sakas and the Yüeh-Chih migration. In: Central Asia and non-Chinese peoples of ancient China (English), 1. Auflage, Ashgate Publishing, Aldershot, Hampshire; Burlington, VT 2002, ISBN 0-86078-859-8, S. 159.
- Shiji – Die Westliche Staaten: 而金城、河西西並南山至鹽澤空無匈奴
- Zizhi Tongjian, Buch 12, das Buch der Han: 烏孫王昆莫本為匈奴臣,後兵稍強,不肯復朝事匈奴,匈奴攻不勝而遠之……聽則是斷匈奴右臂也 (Der König der Wusun Kunmo war früher ein Vasall der Xiongnu. Später wurde seine Armee stärker, seitdem wollte er nicht mehr abhängig von Xiongnu sein.)
- Han Shu – Das Westliche Gebiet: 可厚賂招,令東居故地,妻以公主,與為昆弟,以制匈奴
- Han Shu - Das Westliche Gebiet: 烏孫遠漢,未知其大小,又近匈奴,服屬日久,其大臣皆不欲徙, 昆莫年老國分,不能專制
- 余太山等 (Taishan She et al.): 漢代西域 (Xiyu zur Han-Zeit). In: 余太山 (Taishan She) (Hrsg.): 西域通史 (Xiyu Tongshi, Geschichte der westlichen Gebieten), 1. Auflage, 中州古籍, Zhengzhou 1996.
- William Montgomery Mcgovern: The Early empires of Central Asia, 1. Auflage, University of North Carolina Press, Chapel Hill 1939.
- Han Shu - Xiongnu: 校尉常惠與烏孫兵至右谷蠡庭,獲單于父行及嫂﹑ 居次﹑ 名王﹑ 犁汙都尉﹑千長﹑將以下三萬九千萬餘級,虜馬牛羊驢执橐锓七十餘萬。漢封惠為長羅侯。然匈奴民红死傷而去者, 及畜產遠移死亡不可數勝。於是匈奴遂衰耗,怨烏孫. (Wusunarmee griff den Königstross an, nahmen Chanyus Vater, Frau, Minister, Berater, Generäle und so weiter insgesamt 39.000 Menschen gefangen, erbeutete Pferde, Rinder, Schafe etwa 700.000 Stück. Han ernannte Wusunkönig zum Markgraf. Tote von Xiongnu sowie gestorbene Vieh unzählig. Seitdem sind die Xiongnu angeschlagen und hassen Wusun.)
- Han Shu - Das Westliche Region: 都護督察烏孫、康居諸外國,動靜有變以聞。可安輯,安輯之;可擊,擊之 (Der Gouverneur beobachtet Grenzstaaten wie Wusun und Kangju, um Veränderungen festzustellen. Falls sie beruhigt werden können, soll er sie beruhigen, falls sie angegriffen werden können, soll er sie angreifen)
- Han Shu: Das Westliche Gebiet: 然眾心皆附小昆彌
- Chroniken der Drei Reiche - Bücher der Wei - Randvölker: 魏興,西域雖不能盡至,其大國龜茲、于寘、康居、烏孫、疏勒、月氏、鄯善、車師之屬,無歲不奉朝貢,略如漢氏故事. (Als Wei stärker wurde, konnte sie zwar nicht das westliche Gebiet kontrollieren, die größeren Staaten wie Wusun und so weiter jedoch zahlten jährlich Tribut genau so wie damals an Han.)
- 薛宗正 (ZongZheng Xue), 柔然汗國的興亡──兼論丁零、鐵勒系族群的西遷與崛起 (Erhebung und Fall der Rouran), 西域研究 (Xiyuforschung). 1995, 3. Heft, S. 37–46.
- 錢伯泉 (Boquan Qian), 烏孫的種族及其遷徙 (Das Volk der Wusun sowie seine Wanderung), 西域研究 (Xiyuforschung). 1997, 4. Heft, S. 28–39.
- Zizhi Tongjian: 龜茲、疏勒、烏孫、悅般、渴槃阤、鄯善、焉耆、車師、粟持九國入貢於魏. ((Im Jahr 435) zahlten die Wusun und weitere Staaten Tribut an Wei)
- Geschichte der Norddynastien - Westen: 太延中……琬過九国,北行至烏孫國。其王得魏賜,拜受甚悅. (Im Jahr 437 … gingen durch neun Staaten. Nach Norden bis Wusun. Deren König bekam Geschenke von Wei, war froh darüber.)
- Das Buch der Wei - Die Westen: 烏孫國……居赤穀城, 在龜兹西北, 去代一萬八百里。其國數為蠕蠕所侵, 西徙葱嶺山中……太延三年, 遣使者董琬等使其國, 後每使朝貢. (Wusun, … wurde langsam angegriffen, wandern nach Westen auf die Pamir-Hochebene … 437, Gesandtschaft wurde verschickt, um fällige Tributzahlungen anzumahnen.)
- 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): Schriften über Wusun in Han Shu. In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1983.
- Mayor, Adrienne (September 22, 2014). The Amazons: Lives and Legends of Warrior Women across the Ancient World. Princeton University Press. p. 421. ISBN 1-4008-6513-1. Retrieved February 13,2015.
- Edwin G. Pulleyblank: XII. Why Tocharians?. In: Central Asia and non-Chinese peoples of ancient China (English), 1. Auflage, Ashgate Publishing, Aldershot, Hampshire; Burlington, VT 2002, ISBN 0-86078-859-8, S. 426–427.
- Mallory und Mair (2000), S. 93 f.
- O.Ismagulov, Population of Kazakhstan from Bronze Epoch to Present (Paleoanthropological research), Academy of Sciences Kazakh SSR, 1970, S. 54
- SKULLS OF USUN TIME (3rd c. BC - 4th c. AD)
- «焦氏易林 - Jiaoshi Yilin» Original text:烏孫氏女,深目黑醜;嗜欲不同,過時無偶.
- Jiaoshi Yilin, vol. 6 [1]
- Wang Mingzhe u. a. (1983). Research on Wusun, Urumqi: Xinjiang People’s Press, S. 43.
- Chen Liankai (1999). Outlines on China’s Ethnicities. China Financial and Economic Publishing House. S. 380 f.
- Book of Han, mit Kommentar von Yan Shigu, Originaltext: 烏孫於西域諸戎其形最異。今之胡人青眼、赤須,狀類彌猴者,本其種也.
- Egon Eickstedt (Freiherr von), Rassenkunde und Rassengeschichte der Menschheit, F. Enke, 1934, S. 273
- Murat Ocak, The Turks: Early ages, Wu-Suns / Prof. Dr. Sergei A. Yatsenko, Yeni Türkiye, 2002, S. 244–249.
- Kasachstan 2016 Daten – Fakten – Hintergründe. (botschaft-kaz.de PDF der kasachischen Botschaft in Deutschland), S. 30.
- 蘇北海 (Beihai Su): 漢代烏孫居地考 (Wusun während der Han-Zeit). In: Historical geography of shiyuh, 1. Auflage, Universität Xinjiang, Ürümqi 1988.
- Han Shu - Das Westliche Gebiet: 姑墨國……北與烏孫接;龜茲國……北與烏孫接;焉耆國……北與烏孫接;捐毒國……北與烏孫接;溫宿國……北至烏孫赤穀六百一十裏
- Matsuda Hisao: 古代天山歷史地理學研究 (Forschung über Geschichte und Geographie von antiken Tianshan), 1. Auflage, 中央民族學院出版社 (Verlag des zentralen Volkskundeinstituts), Beijing 1987, S. Seite 39.
- 殷晴 (Qing Yin): 魏晋南北朝时期社会经济的波动 (Volkswirtschaftliche Änderungen zur Zeit der Wei-, Jin- und Nord-Süd-Dynastien). In: 絲綢之路與西域經濟──十二世紀前新疆開發史稿 (Die Seidenstraße und die Wirtschaft im Xiyu -- Texte vor dem 12. Jh.). 中華書局 (China Verlag), 北京 2007.
- 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): 烏孫研究 (Wusunforschung), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1983.
- 殷晴 (Qing Yin): Entwicklung während der Han-Zeit. In: 絲綢之路與西域經濟──十二世紀前新疆開發史稿 (Die Seidenstraße und die Wirtschaft im Xiyu -- Texte vor 12. Jh.). 中華書局 (China Verlag), Beijing 2007.
- René Grousset: The empire of the steppes: a history of central Asia. Rutgers University Press, New Brunswick, N.J. 1970, ISBN 0-8135-1304-9.
- Tohru Haneda: 西域文化史 (Kulturgeschichte der Xiyu), 1. Auflage, 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang), Ürümqi 1981.
- 余太山 (Taishan She): 鳥孫 (Wusun). In: 王生平, 范明禮 (Shengping Wang, Mingli Fan) (Hrsg.): 塞種史研究 (Erforschung der Völkergeschichte in Xiyu), 1. Auflage, 中國社會科學出版社 (Verlag der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaft), Beijing 1992年, S. 138–141.
Literatur
- Ju. A. Sadneprowski: Rannije kotschewniki Semiretschja i Tjan-Schanja. In: M. G. Moskova: Stepnaja polosa Aziatskoj časti SSSR v skifo-sarmatskoe vremja. Archeologija SSSR, Moskau 1992, ISBN 5-02-009916-3.
- Hermann Parzinger: Die frühen Völker Eurasiens. Vom Neolithikum bis zum Mittelalter. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54961-6, S. 790–795 und Abb. 252–253. (Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung, Band 1)