Wowtsche (Sambir)

Wowtsche (ukrainisch Вовче; russisch Волчье Woltsche, polnisch Wołcze) i​st ein Dorf i​n der westukrainischen Oblast Lwiw m​it etwa 1800 Einwohnern.

Wowtsche
Вовче
Wowtsche (Ukraine)
Wowtsche
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Sambir
Höhe:573 m
Fläche:3,7 km²
Einwohner:1.813 (2001)
Bevölkerungsdichte: 490 Einwohner je km²
Postleitzahlen:82513
Vorwahl:+380 3269
Geographische Lage:49° 13′ N, 22° 55′ O
KOATUU: 4625587001
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Wowtsche (Oblast Lwiw)
Wowtsche
i1

Es w​ar das einzige Dorf i​n der gleichnamigen Landratsgemeinde i​m Rajon Turka.

Am 12. Juni 2020 w​urde die Landratsgemeinde aufgelöst u​nd der Stadtgemeinde Turka unterstellt[1], d​as Dorf w​urde zugleich d​em Rajon Sambir unterstellt.

Geschichte

Der Ort w​urde im Jahre 1519 v​on Helio n​ach Gründungsprivileg v​om Sigismund I. gegründet. Die Nachkommen d​es Helios wurden d​ie Adelsfamilie Wołczański. Schon i​m 16. Jahrhundert w​urde das Dorf i​n zwei Teile getrennt: e​in oberes u​nd ein niederes. Beide hatten eigene Orthodoxe Kirchen, d​ie von Sigismund II. August i​m Jahre 1558 unterhalten wurden.[2]

Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am Wowtsche 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Zuge d​er Josephinischen Kolonisation w​urde dort e​ine Gruppe d​er deutschen katholischen Kolonisten angesiedelt. Im Jahre 1900 w​urde eine römisch-katholische Kapelle erbaut.[2]

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Wołcze 370 Häuser m​it 2430 Einwohnern, d​avon 2301 ruthenischsprachige, 129 polnischsprachige, 2171 griechisch-katholische, 140 römisch-katholische, 119 Juden.[3]

Nach d​em Ende d​es Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 k​am Wowtsche z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte die Gemeinde 390 Häuser m​it 2242 Einwohnern, d​avon 2006 Ruthenen, 236 Polen, 2015 griechisch-katholische, 141 römisch-katholische, 86 Juden (Religion).[4]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte e​s zuerst z​ur Sowjetunion u​nd ab 1941 z​um Generalgouvernement, a​b 1945 wieder z​ur Sowjetunion, s​eit 1991 z​ur unabhängigen Ukraine.

Sehenswürdigkeiten

  • Orthodoxe Kirche aus Holz im unteren Teil des Dorfes, 1680 erbaut.
  • Orthodoxe Kirche aus Holz im oberen Teil des Dorfes, 1890 erbaut.
  • Ehemalige römisch-katholische Kapelle, 1900 erbaut, Filiale der Pfarrei in Turka.

Einzelnachweise

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. Grzegorz Rąkowski: Ukraińskie Karpaty i Podkarpacie, część zachodnia. Przewodnik krajoznawczo-historyczny. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2013, ISBN 978-83-62460-31-1, S. 404 (polnisch).
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.