Wolfsberg (Bad Liebenstein)

Wolfsberg i​st ehemaliges Gut i​m südlichen Teil Bairodas d​er Stadt Bad Liebenstein i​m Wartburgkreis i​n Thüringen. Das Gut Wolfsberg w​ar ein w​ohl erst i​m 18. Jahrhundert gegründetes Gut i​m südlichen Teil v​on Bairoda.

Wolfsberg
Höhe: 330 m ü. NN
Einwohner: 0
Postleitzahl: 36448
Vorwahl: 036961
Karte
Lage von Wolfsberg in Bad Liebenstein

Lage

Wolfsberg befindet s​ich am Oberlauf d​es Farnbach, e​inem rechten Zufluss d​er Werra. Durch Wolfsberg verläuft d​er Breitunger Rennsteig, h​eute ein Wanderweg, d​er auf d​er Trasse e​iner Altstraße v​on Herrenbreitungen über d​en Rennsteig westlich d​es Inselsberges i​n das Emsetal u​nd nach Gotha führte. Höchste Erhebung i​st die Große Wolfskuppe (459,5 m ü. NN) gefolgt v​on der Kleinen Wolfkuppe (446,1 m ü. NN) b​eide bestehen a​us Buntsandstein.[1]

Geschichte

Quer durch den heutigen Bad Liebensteiner Stadtteil Bairoda verläuft eine historische Landesgrenze. Während der westliche Teil im Herzogtum Sachsen-Meiningen, seit 1920 im Land Thüringen lag, gehörte der östliche Teil mit dem Namen Beierode zu Hessen-Kassel (Herrschaft Schmalkalden) bzw. Kurhessen und von 1866/68 bis 1944 zur Provinz Hessen-Nassau im Königreich Preußen. Dieser Flurteil von Beierode war über Jahrhunderte eine Exklave des Ortes Herrenbreitungen.[2] Die historische Landesgrenze verläuft, noch durch einige alte Grenzsteine belegt, am Farnbach entlang in Richtung Süden und hatte auch das kleine Trockental zwischen den beiden Wolfsbergkuppen umschlossen, dieses Gebiet gegenüber von Meimers gehörte somit ebenfalls in das Gebiet des Amtes Herrenbreitungen in Preußen.[3]

Mit der Auflösung des Staates Preußen als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde von den Siegermächten einige Grenzkorrektur veranlasst. Der über Jahrhunderte geteilte Ort Bairoda–Beierode ging, wie auch der ehemals preußische Teil vom Landkreis Herrschaft Schmalkalden an das neu gebildete Land Thüringen. Bei der späteren Einteilung der DDR-Bezirke und Kreise erfolgte die Grenzziehung in diesem Gebiet unter Beachtung der zuvor erfolgten Vereinigung Bairodas. Der Ort wurde dem Kreis Bad Salzungen zugeteilt. Als Folge einer Verwaltungsreform wurde Bairoda 1974 in den Ort Meimers eingemeindet,[4] nachdem es bis dahin Teil der Stadt Bad Liebenstein war.

Ein vorheriger Name v​on Gut Wolfsberg w​ar Gluckshof / Glückshof. Das j​etzt am Wanderweg angebrachte Schild b​eim Wolfsberg h​at diesen Namen i​n die Form Kuckuckshof verunechtet.

Mit der Zugehörigkeit zum Kloster Herrenbreitungen gehörte der Wolfsberg zum Gebiet der Frankensteiner Vogtei.
Eine statistische Übersicht von 1830 nennt den Status, Größe und Einwohnerzahl der Herrenbreitunger Exklaven:

„Die Höfe Beierode m​it 3 Häusern u​nd 28 Seelen, Winne m​it 3 Häusern u​nd 18 Seelen u​nd Wolfsberg m​it 1 Haus u​nd 13 Seelen s​ind alle 3 kurfürstliche Kammergüter.“[5]

Heutige Situation

Der gegenwärtig unbewohnte Hof Wolfsberg w​ird weiterhin landwirtschaftlich genutzt u​nd von seinen Besitzern bewirtschaftet. Er befindet s​ich etwa 1,2 Kilometer östlich v​on Meimers u​nd etwa 3 Kilometer südlich d​er Kernstadt Bad Liebenstein.

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Landkreis Gotha, Wartburgkreis, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Herrenbreitungen mit Winne, Wolfsberg und Beierode. In: C. F. Danz, Caspar F. Fuchs: Physisch-medicinische Topographie des Kreises Schmalkalden (= Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. 6, ZDB-ID 500499-8). Buchhandlung und Verlag N. G. Elwert, Marburg 1848, S. 167.
  3. Preußische Landesaufnahme (Hrsg.): 2992 Brotterode. Berlin 1873. (HK25UrMTB-E 2992 als Reprint vom Thüringer Landesamt für Vermessung und Geodäsie).
  4. Bairoda. In: Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Ruhla und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. 48). Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000378-2, S. 95–96.
  5. Herrenbreitungen. In: Johann S. Ersch, Johann G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Section 2: Georg Hassel, Wilhelm Müller (Hrsg.): H – N. Theil 7: Herpestes – Hibiscus. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1830, S. 9–10, hier S. 10.
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