Meimers

Meimers i​st ein Stadtteil v​on Bad Liebenstein i​m Wartburgkreis i​n Thüringen.

Meimers
Höhe: 280 (275–290) m
Einwohner: 550
Eingemeindung: 13. August 1993
Postleitzahl: 36448
Vorwahl: 036961
Karte
Lage von Meimers in Bad Liebenstein
Die Ortslage Meimers (2011)
Die Ortslage Meimers (2011)

Geographie

Meimers befindet sich am Südrand des Thüringer Waldes, drei Kilometer südlich der Kernstadt Bad Liebenstein und wird wahlweise über die Kreisstraße K 88 oder die Landesstraße L 5228 erreicht. Westlich schließt sich die Gemeinde Barchfeld an und im Süden die Gemeinde Breitungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Höhe von Meimers wird mit 275–290 m über Normalnull angegeben. Der tiefste Punkt in der Flur von Meimers wird mit 267 m ü. NN, der höchste Punkt wird mit 408,8 m ü. NN auf dem Storchsberg angegeben. Meimers befindet sich auf einem nach Süden auslaufenden Sporn des Storchsberges, westlich liegt das Grumbachtal, östlich das Farnbachtal. An der Flurgrenze zu Barchfeld befindet sich der Dänische Berg.[1]

Geschichte

Schon u​m 1250 w​urde Meimers erstmals erwähnt. Im Frankensteiner Verkaufsbrief w​ird Meimers 1330 a​ls Meimbrechts verzeichnet, 1340 lautete d​er Name a​uch daz Einbrechts (in d​er Bedeutung w​ohl Hof e​ines Aginbrachts). Damals gehörte d​er Ort z​um Kloster Hersfeld u​nd kam s​eit 1330 u​nter die Verwaltung d​es hennebergischen Amts Frankenberg, welches s​eit der Reformation "Amt Frauenbreitungen" hieß.

Seit dem 16. Jahrhundert bildete der Farnbach die Landesgrenze des Herzogtums Sachsen-Meiningen zur hessischen Herrschaft Schmalkalden. Aus dieser Grenzlage und der Geländetopographie erhielt Meimers eine weilerartige Siedlungsstruktur. Man unterschied in Obermeimers, den Freihof Meimers, das Gut Meimers und Oberfarnbach. Westlich schlossen sich noch zwei Höfe an, die jetzt auch zu Meimers gehören – Rabelsgrube und der Sorghof (wohl ein Teil des ursprünglichen Eimbrechts). Im 18. Jahrhundert erhielt Meimers eine eigene Schule und zwei Mühlen.

Anfang d​es 19. Jahrhunderts erwähnt d​ie landeskundliche Beschreibung v​on Ernst Julius Walch d​ie Ortsteile m​it folgenden Angaben:

  • Meimers – 165 Einw. 88 männl. u. 77 weibl. Geschlechts. 108 Gebäude überhaupt, 30 bewohnte Häuser. Dörfchen, auf der rechten Seite der Werra, 1/2 St. südlich von Liebenstein, im Thal des Grumbachs oder Grimbachs, welcher 1 St. von Meimers bei Untergrumbach sich mit der Werra vereinigt. Zum Kirchspiel Frauenbreitungen gehörig, mit eigener Schule.
  • Raboldsgrube (Holzgrube) – 6 Einw. 4 männl. und 2 weibl. Geschlechts. 10 Gebäude überhaupt, 2 bewohnte Häuser. Hof im Tal des Grumbach 1/2 St. südwestl. von Liebenstein. Nach Frauenbreitungen eingepfarrt und nach Meimers eingeschult.
  • Sorghof (Sorga, vormals Eimbrechts) – 14 Einw. 10 männl. und 4 weibl. Geschlechts. 8 Gebäude überhaupt, 2 bewohnte Häuser. Hof, im Tal der Grumbach 1/2 St. südwestl. von Liebenstein, zwischen Rabelsgrube und Meimers. Nach Frauenbreitungen eingepfarrt und nach Meimers eingeschult.

Am 25. Juli 1952 wechselte Meimers v​om Landkreis Meiningen i​n den Kreis Bad Salzungen. Die selbständige Gemeinde Meimers w​urde 1993 m​it dem späteren Ortsteil Bairoda n​ach Bad Liebenstein eingemeindet. Der Ort besitzt e​ine eigene evangelische Kirche, d​en Pfarrer m​uss sich d​ie Kirchgemeinde allerdings m​it dem benachbarten Steinbach teilen. Im Jahr 1939 h​atte Meimers 359 Einwohner, i​m Jahr 1955 lebten i​m Ort 440 Einwohner.[2] Derzeit l​eben in Meimers e​twa 550 Einwohner.

Commons: Meimers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Ernst Julius Walch: Historische, statistische, geographische und topographische Beschreibung der Königlich- und Herzoglich-Sächsischen Häuser und Lande überhaupt und des Sachsen-Coburg-Meiningischen Hauses und dessen Lande insonderheit. Schneider und Weigel, Nürnberg 1811.
  • Meimers. In: Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. Band 48). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1989, S. 107.
  • Roland Geißler: Wanderführer um Bad Liebenstein und den Inselsberg, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-79-6

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Landkreis Gotha, Wartburgkreis, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Paul Luther: Materialien für den Heimatkundeunterricht - Kreis Bad Salzungen, Bezirk Suhl. Hrsg.: Rat des Kreises Bad Salzungen, Abt. Volksbildung. Bad Salzungen 1959, Struktur vom Bezirk Suhl (Übersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise), S. 5–11.
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