Wolferode (Stadtallendorf)

Wolferode i​st ein Stadtteil v​on Stadtallendorf i​m mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort l​iegt nördlich d​es Hauptorts i​n der Westhessischen Senke. Durch d​en Ort führt d​ie Landesstraße 3071. Der öffentliche Personennahverkehr w​ird durch e​ine Stadtbusverbindung n​ach Stadtallendorf sichergestellt.

Wolferode
Höhe: 235 (224–267) m ü. NHN
Fläche: 2,44 km²[1]
Einwohner: 450 ca.[2]
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35260
Vorwahl: 06425

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Wolferode erfolgte u​nter dem Namen de Wolvolderode u​m das Jahr 1260 i​n einer Urkunde d​es Klosters Haina.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden u​nten den Ortsnamen (in Klammern d​as Jahr d​er Erwähnung):[1] Wolferode (1358), Welferoda (1359), Wulferode (1381) u​nd Wolferode (1382).

Der Ort gehörte ursprünglich z​ur Grafschaft Ziegenhain u​nd fiel m​it dieser i​m Jahre 1450, n​ach dem Tod Johanns II., d​es letzten Grafen v​on Ziegenhain, a​n die Landgrafschaft Hessen.

1909 w​urde die evangelische Fachwerkkirche gebaut; s​ie gehört z​um Kirchspiel Josbach.

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen k​am die d​ie bis d​ahin selbständige Gemeinde Wolferode z​um 1. Juli 1974 k​raft Landesgesetz z​ur Stadt Allendorf, Landkreis Marburg (damalige amtliche Bezeichnung d​er Stadt).[3][4] Für Wolferode w​urde ein Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher n​ach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Wolferode lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wolferode 435 Einwohner. Darunter waren 12 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 66 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 87 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 171 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 105 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[11]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1502:4 Männer
 1577:28 Hausgesesse
 1629:11 Dienste, 2 Einläuftige
 1681:8 hausgesessene Mannschaften
 1747:40 Haushalte
 1838:Familien: 51 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 10 Beisassen
Wolferode: Einwohnerzahlen von 1780 bis 2011
Jahr  Einwohner
1780
 
214
1800
 
?
1834
 
326
1840
 
375
1846
 
384
1852
 
381
1858
 
368
1864
 
370
1871
 
340
1875
 
345
1885
 
348
1895
 
298
1905
 
352
1910
 
381
1925
 
367
1939
 
386
1946
 
565
1950
 
507
1956
 
441
1961
 
440
1967
 
424
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
435
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; ; Zensus 2011[11]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:222 evangelisch-lutherische, 147 evangelisch-reformierte, ein katholischer, 8 jüdische Einwohner
 1885:331 evangelische (= 97,35 %), Zwei katholischer (= 0,59 %) und 7 jüdische (= 2,06 %) Einwohner
 1961:435 evangelische (= 98,86 %), 5 römisch-katholische (= 1,14 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1780:2 Maurer, 2 Wagner, 3 Schneider, 10 Leineweber, 1 Ziegler, 1 Musikant, 6 Tagelöhner(-innen), 2 Lohnschäfer, 1 Branntweinbrenner, 3 Müller.
 1838:Familien: 34 Ackerbau, 7 Gewerbe, 26 Tagelöhner
 1961:Erwerbspersonen: 129 Land- und Forstwirtschaft, 73 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.

Kultur und Infrastruktur

  • In Wolferode gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
  • Der Dorfplatz wurde 1979 neu gebaut.
  • Am 12. Mai 2011 wurde Wolferode in der Hessenschau als Dolles Dorf gezogen; am 14. Mai 2011 wurde der Filmbeitrag dazu in der Hessenschau gezeigt.

Persönlichkeiten

  • Konrad Fischer (Landrat) (* 1895 in Wolferode; † 1982), Zahnarzt und Landrat

Einzelnachweise

  1. Wolferode, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. März 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahl im Internetauftritt von Stadtallendorf, abgerufen im März 2013
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 143 ?B) § 7. In: Webauftritt. Stadtallendorf, abgerufen im September 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Rauschenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 117 f. (online bei Google Books).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 70;.
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