Wiszno
Wiszno (deutsch Vieschen, kaschubisch Wiszno) ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Damnica (Hebrondamnitz) im Powiat Słupski (Kreis Stolp)
Wiszno | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Powiat: | Słupski | ||
Gmina: | Damnica | ||
Geographische Lage: | 54° 32′ N, 17° 22′ O | ||
Einwohner: | 26 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GSL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Główczyce/DW 213 – Mianowice/DK 6 | ||
Eisenbahn: | Bahnstrecke Stargard Szczeciński – Danzig Bahnstation: Damnica | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geographische Lage und Verkehrsanbindung
Wiszno liegt in Hinterpommern, am östlichen Ufer der Lupow (polnisch: Łupawa) gegenüber dem Dorf Damno (Dammen). Südwestlich des Dorfes liegt die Kreisstadt Słupsk (Stolp) in 25 Kilometer Entfernung. Durch den Ort führt eine Nebenstraße, die Główczyce (Glowitz) an der Woiwodschaftsstraße 213 mit Mianowice (Mahnwitz) an der Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Damnica (Hebrondamnitz) an der Bahnstrecke von Stargard in Pommern nach Danzig.
Geschichte
Wiszno (früher Vissen) wird 1485 in einem Lehnsbrief genannt. Es ist ein alter Wobesersches Lehnsbesitz. Im Jahre 1735 wird Vieschen an Otto Bogislav von Schwerin verkauft, und 1752 erhält es Franz Christian von Schmude.
Um 1784 hatte Vieschen ein Vorwerk, vier Bauern, vier Kossäten, die Feldmark Damerkow mit sieben Bauern, eine Schäferei und eine Wassermühle – „Weißmühle“ genannt – bei insgesamt 22 Haushaltungen.
Zwischen 1804 und 1838 gehörte Vieschen wieder der Familie Wobeser. Nachdem der Müller der Erbpacht-Wassermühle in Vieschen in Zahlungsschwierigkeiten geraten war, wurde die Mühle vom Wobeserschen Patrimonialgericht in Vieschen am 13. Juli 1815 öffentlich zur Versteigerung ausgeschrieben.[1] Die Wobesers verkauften das Gut an den Hauptmann Ludwig von Katzler, der es bis 1845 besessen hat. Später wurde Vieschen aufgesiedelt.
Im Jahre 1910 zählte das Dorf 398 Einwohner. Im Jahre 1933 waren es noch 334, und 1939 dann 342.
Bis 1945 gehörte Vieschen zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der Provinz Pommern. Die Gemeindefläche war 512 Hektar groß. Die Gemeinde hatte fünf Wohnorte:[2]
- Gilkhof
- Mühle
- Siedlung
- Vieschen
- Vorwerk Neu Vieschen
Die Gemeinde gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Bewersdorf (heute polnisch: Bobrowniki), zum Gendarmeriebezirk Hebrondamnitz (Damnica) und zum Amtsgerichtsbereich Stolp.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten am 9. März 1945 sowjetische Truppen kampflos das Dorf. Im Mai 1945 kamen erste Polen nach Vieschen und nahmen Höfe und Häuser in Besitz. Vieschen wurde in Wiszno umbenannt. Nach und nach wurde die einheimische Bevölkerung vertrieben.[3]
Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 186 und in der DDR 58 aus Vieschen vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[3]
Das Dorf ist heute ein Teil der Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Słupsk). Hier leben heute 26 Einwohner. Der Ort ist dem Schulzenamt Dąbrówka (Damerkow) zugeordnet.
Kirche
Vor 1945 war die Bevölkerung von Vieschen überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf war mit 13 umliegenden Dörfern in das Kirchspiel Dammen (heute polnisch: Damno) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.
Seit 1945 ist die Einwohnerschaft von Wiszno fast ausnahmslos katholischer Konfession. Die pfarramtliche Verbindung zum Pfarrdorf Damno ist geblieben, doch gehört die Pfarrei jetzt zum Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. In Wiszno lebende evangelische Kirchenglieder sind jetzt der Filialkirche Główczyce (Glowitz) der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.
Schule
In der 1932 einstufigen Volksschule in Vieschen unterrichtete ein Lehrer 43 Schulkinder.
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 993–995 (Download Ortsbeschreibung Vieschen) (PDF; 619 kB)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1011-1012, Nr. 148.
- Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. Teil 2, Stettin 1940.
Weblinks
Einzelnachweise
- Amtsblatt der Königlichen Regierung von Pommern, Nr. 24 vom 23. Juli 1815, Beiblatt, S. 4.
- Die Gemeinde Vieschen im ehemaligen Kreis Stolp (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 994–995 (Online; PDF)