Winfried Hörmann von Hörbach

Winfried Hörmann v​on Hörbach (* 25. Juni 1821 i​n Mainz; † 21. Oktober 1896 i​n München) w​ar ein bayerischer Staatsminister, Regierungspräsident u​nd Reichstagsabgeordneter.

Winfried Hörmann von Hörbach

Herkunft

Die Hörmann v​on Hörbach s​ind ein Briefadelsgeschlecht a​us Tirol, m​it Adelsbrief v​on Kaiser Joseph II. für Johann Joseph Hörmann v​on Hörbach (1719–1796), datiert v​om 11. März 1785. Er w​ar der Urgroßvater v​on Winfried Hörmann v​on Hörbach. Der Eintrag d​er Familie i​n die Adelsmatrikel d​es Königreiches Bayern erfolgte 1814.[1][2]

Leben und Wirken

Winfried Hörmann v​on Hörbach w​ar der Sohn d​es bayerischen Gesandten u​nd Regierungspräsidenten Joseph Hörmann v​on Hörbach (1778–1852) s​owie dessen Gattin Maria geb. Jellenz (1785–1827) a​us Freiburg i​m Breisgau.[3]

Nach d​em Studium d​er Rechtswissenschaften i​n München w​ar Hörmann Akzessist, Sekretär u​nd Assessor b​eim Kreisgericht München, Landgericht Aibling u​nd an d​er Regierung v​on Oberbayern. 1852 w​urde er Landrichter i​n Brückenau, 1856 Regierungsrat b​ei der Regierung v​on Unterfranken, 1866 d​ort Regierungsdirektor.

Ende März 1868 w​urde er z​u Staatsminister d​es Innern i​m bayerischen Kabinett Hohenlohe ernannt, e​in Amt, d​as er b​is Anfang Dezember 1869 ausübte[4]. 1870 wechselte e​r auf d​ie Stelle d​es Regierungspräsidenten v​on Schwaben u​nd Neuburg (bis 1887). 1871 gewann Hörmann e​in Mandat i​m Reichstag für d​en Wahlkreis Unterfranken 5 (Schweinfurt) für d​ie Liberale Reichspartei.[5] Von 1871 b​is 1883 w​ar er Mitglied i​n der 2. Kammer d​es bayerischen Landtags.

1885 w​urde er z​um Ehrenbürger v​on Memmingen, Kempten (Allgäu), 1886 v​on Augsburg u​nd Lindau ernannt.

Literatur

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
  • Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. Lassleben, Kallmünz 1955 (Münchner historische Studien. Abt. Bayerische Geschichte, Band 1)
  • Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Francke, Bern [u. a.] 1963.
  • Werner K. Blessing: Hörmann von Hörbach, Winfried. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 358 (Digitalisat).
  • Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, Ausgabe 1912, Seiten 440–442

Einzelnachweise

  1. Karl Heinrich von Lang: Adelsbuch des Königreichs Baiern: Grundwerk, Band 1, Seite 389; Scan aus der Quelle
  2. Über die Geschichte der Familie Hörmann von Hörbach
  3. Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, Ausgabe 1912, Seiten 440–442; (Digitalscan)
  4. Regierungsblatt für das Königreich Bayern 1868, No. 22 (3. April), Sp. 565; ebd. 1869, No. 89 (10. Dezember), Sp. 2231.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 212.
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