Wiljuisk
Wiljuisk (russisch Вилюйск, jakutisch Бүлүү/Bülüü) ist eine Stadt in der Republik Sacha (Jakutien) (Russland) mit 10.234 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Geographie
Die Stadt liegt in der Mitteljakutischen Niederung, etwa 535 km nordwestlich der Republikshauptstadt Jakutsk, am Fluss Wiljui, einem linken Nebenfluss der Lena.
Die Stadt Wiljuisk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons (Ulus).
Wiljuisk besitzt einen Flughafen und eine Anlegestelle am Wiljui.
Geschichte
Wiljuisk entstand 1634 als Tjukansker oder Werchnewiljuisker Kosakenwinterlager. 1775 wurde die Siedlung im Rahmen der Aufteilung des Gouvernements Irkutsk in Provinzen und Woiwodschaften zu einem dem Ostrog Oljokminsk der Provinz Jakutsk zugeordneten Kommissariat. In die Gegend zur Zwangsarbeit verbannte Teilnehmer des Bauernaufstandes (1773–1775) unter Pugatschow errichteten den Ort an neuer Stelle, der daraufhin 1783 unter dem Namen Olensk (von russisch olen für Hirsch, was sich auch im heutigen Wappen widerspiegelt) Stadtrecht erhielt und zum Verwaltungszentrum des riesigen Wiljui-Kreises der Oblast Jakutsk wurde. 1821 erfolgte die Umbenennung in Wiljuisk.
Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde Wiljuisk erneut zum Verbannungsort, unter anderem für A. Wolski.
Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (2890) Vilyujsk wurde anlässlich des 350-jährigen Bestehens von Wiljuisk nach der Stadt benannt.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 611 |
1926 | 1.334 |
1939 | 3.147 |
1959 | 4.817 |
1970 | 6.215 |
1979 | 7.108 |
1989 | 8.988 |
2002 | 9.776 |
2010 | 10.234 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wiljuisk hat ein Heimatmuseum. In der Stadt steht ein Denkmal für den Autor Nikolai Tschernyschewski, der von 1872 bis 1883 hierher verbannt war.
Wirtschaft
In Wiljuisk gibt es Betriebe der Holz- und Bauwirtschaft, in der Umgebung werden Viehzucht und Pelztierjagd betrieben. Im Rajon werden Erdgaslagerstätten ausgebeutet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 21. September 2019] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1978 SY7. Discovered 1978 Sept. 26 by L. V. Zhuravleva at Nauchnyj.”
Weblinks
- Wiljuisk auf mojgorod.ru (russisch)