Wilhelm Reinhard (Theologe)

Wilhelm Reinhard (* 4. September 1860 i​n Neuwied; † 17. Dezember 1922 i​n Stettin)[1] w​ar ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Politiker. Er fungierte für d​ie Evangelische Landeskirche d​er älteren Provinzen Preußens u. a. a​ls Generalsuperintendent d​er Kirchenprovinz Westpreußen (1911–1920) u​nd des Westsprengels d​er Kirchenprovinz Pommern (1921–1922), s​owie als Präsident d​er Verfassunggebenden Versammlung bzw. d​es Volkstags d​er Freien Stadt Danzig (1920–1921).

Leben

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Neuwied studierte Reinhard Theologie in Halle, Leipzig und Bonn.[2] Reinhard war Mitglied der Schwarzburgverbindung Nordalbingia Leipzig.[3]

Nach Tätigkeiten a​ls Provinzialvikar d​er Kurmark u​nd Hilfsprediger a​m Berliner Dom w​ar er v​on 1886 b​is 1888 i​n der Inneren Mission tätig, b​is 1895 w​ar er Pfarrer i​n Paplitz b​ei Baruth, b​evor er a​ls Stadtsuperintendent u​nd Erster Pfarrer n​ach Freystadt i​n Westpreußen wechselte. 1899 w​urde er Generalsuperintendent d​er Provinz Westpreußen. Zum Reformationsjubiläum 1917 promovierte i​hn die Theologische Fakultät d​er Albertus-Universität Königsberg ehrenhalber z​um Doktor d​er Theologie.[2]

Ab 1907 w​ar Reinhard Mitglied d​er Generalsynode. Er saß i​n der Preußischen Landesversammlung[2] u​nd wurde 1920 a​ls Listenführer d​er Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) Abgeordneter d​es Volkstages i​n Danzig.[4]

Einzelnachweise

  1. Arthur Lenz: D. Wilhelm Reinhard zum 100-Jahrgedenken; in: Ostpreussen-Warte, Sept. 1960 (Jg. 11, Nr. 9), S. 4.
  2. Robert Franke/Otto Loening (Hrsg.): Die Verfassunggebende Versammlung der Freien Stadt Danzig (Staatshandbuch), Danzig 1920.
  3. Werner Klän: Die Evangelische Kirche Pommerns in Republik und Diktatur: Geschichte und Gestaltung einer preussischen Kirchenprovinz, 1914–1945, Böhlau, 1995, S. 39ff.
  4. Nordostdeutsches Kulturwerk: Zwischen den Weltkriegen: Politik im Zeichen von Parteien, Wirtschaft und Verwaltung im Preussenland der Jahre 1918–1939, Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk, 1986, S. 77.
VorgängerAmtNachfolger
Gustav Adolf DoeblinGeneralsuperintendent der
Kirchenprovinz Westpreußen

19111920
(1) Paul Kalweit (für den Landessynodalverband Fr. St. Danzig),
(2) Paul Blau (für die Unierte Evangelische Kirche in Polen) und
(3) Alfred Kiehl (für die Kirchenprov. Posen-Westpreußen, ab 1923)
Johannes Büchsel
(für die ganze Kirchenprovinz Pommern)
Generalsuperintendent des Westsprengels
der Kirchenprovinz Pommern

19211922
Walter Kähler
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