Julius Gehl

Julius Gehl (* 4. Juli 1869 i​n Bromberg; † 13. Dezember 1939 i​n Danzig-Zoppot) w​ar ein deutscher Gewerkschafter u​nd Politiker (SPD u​nd Sozialdemokratische Partei d​er Freien Stadt Danzig) i​n Danzig.

Julius Gehl

Leben

Julius Gehl w​ar der Sohn e​ines Maurers u​nd besuchte v​on 1875 b​is 1883 d​ie Seminarschule i​n Bromberg; 1884–1887 Maurerlehre i​n Bromberg, d​ann auf Wanderschaft u​nd Wehrdienst.

1890–1908 Angestellter u​nd Mitglied d​es Hauptvorstandes d​er Freien Vereinigung d​er Maurer Deutschlands m​it Sitz i​n Berlin. Von 1908 b​is Juni 1912 angestellter Gauleiter d​es Maurerverbandes m​it Sitz i​n Bromberg, später Danzig. Ab 1911 Vorsitzender d​es Gewerkschaftskartells i​n Bromberg. Von Juli 1912 b​is April 1919 Bezirksparteisekretär für Westpreußen m​it Sitz i​n Danzig, zugleich Vorsitzender d​er SPD-Bezirksorganisation u​nd 1917–1918 nebenamtlicher Redakteur d​er Danziger Volkswacht. 1921 übernahm Arthur Brill d​en Vorsitz d​er Sozialdemokratischen Partei d​er Freien Stadt Danzig.

Ab 1914 war er Firmenträger der Volkswacht und Vorsitzender des SPD-Bildungsausschusses in Danzig. Von 1915 bis 1918 Mitglied der Preisprüfstellen des Regierungsbezirks Danzig. Von Mai 1919 bis Januar 1920 Reichskommissar für Westpreußen und den Netze-Distrikt. 1919 wurde er zudem für den Wahlkreis 2 (Provinz Posen-Westpreußen) in die Weimarer Nationalversammlung gewählt.

Von 1924 b​is 1936 w​ar Gehl Geschäftsführer d​es Verlages d​er Volksstimme i​n Danzig. Ab 1920 gehörte e​r dem Staatsrat v​on Danzig an. Von Juni 1923 b​is Januar 1924 u​nd von Dezember 1930 b​is März 1931 w​ar Gehl Präsident d​es Volkstages d​er Freien Stadt Danzig; i​n anderen Zeiträumen (1923, 1924–1930 u​nd 1933) a​uch Vizepräsident d​es Parlaments. In d​en Jahren 1925–1926, 1928–1930 u​nd 1933 gehörte Gehl a​ls Vizepräsident d​em Senates d​er Freien Stadt Danzig an. Zwischen 1920 u​nd 1933 w​ar er – m​it Unterbrechungen – Vorsitzender d​er SPD-Volkstagsfraktion.

Literatur

  • Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Commons: Julius Gehl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Julius Gehl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
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