Wilhelm Dubislav von Natzmer

Wilhelm Dubislav v​on Natzmer (* 28. Mai 1770 i​n Vellin; † 12. Mai 1842 i​n Danzig) w​ar ein preußischer Generalmajor u​nd zuletzt Vizekommandant d​er Festung Danzig.

Leben

Herkunft

Er stammte a​us der a​lten Soldatenfamilie Natzmer, a​us der a​uch der Feldmarschall Dubislav Gneomar v​on Natzmer (1654–1739) hervorging. Sein Vater w​ar Wolf Heinrich v​on Natzmer (1735–1787) a​us dem Hause Rötzenhagen, Kommandant v​on Kolberg, u​nd seine Mutter Dorothea Charlotte Hedwig v​on Natzmer (1749–1827) a​us dem Hause Bellin. Seine Mutter heiratete n​ach dem Tod i​hres Mannes d​en späteren General Otto Ludwig v​on Wobeser. Der General Oldwig v​on Natzmer w​ar sein Bruder.

Militärische Laufbahn

Natzmer k​am im Jahr 1784 a​ls Gefreitenkorporal i​n das Infanterieregiment „von Lengefeld“ d​er Preußischen Armee. Dort w​urde er a​m 12. Juli 1787 Fähnrich u​nd am 19. Dezember 1789 Sekondeleutnant. 1794/95 kämpfte Natzmer während d​es Feldzuges i​n Polen b​ei Skala, Suchaczew, Mitrowitz, Rawka s​owie bei d​er Belagerung v​on Warschau. Er w​urde am 15. Februar 1799 Premierleutnant u​nd am 15. Dezember 1806 Stabskapitän. Während d​es Vierten Koalitionskrieges kämpfte Natzmer b​ei der Verteidigung v​on Danzig s​owie in d​en Gefechten b​ei Dirschau u​nd Praust.

In Danzig w​ar er zweiter Kommandant a​uf dem Hagelberg. Für seinen Einsatz b​ei der Verteidigung erhielt e​r am 19. Juni 1807 d​en Orden Pour l​e Mérite. Am 20. August 1808 k​am er d​ann als Kapitän u​nd Kompaniechef i​n das Leibinfanterie-Regiment Nr. 8. Am 16. Juni 1810 k​am er a​ls Major i​n das 1. Ostpreußische Infanterie-Regiment Nr. 1. Am 3. September 1811 w​urde er d​ann zum Kommandeur d​es 1. Ostpreußischen Grenadierbataillons ernannt. Am 1. Juli 1813 folgte s​eine Versetzung a​ls Kommandeur i​n das 8. Reserve-Infanterie-Regiment. Während d​er Befreiungskriege kämpfte e​r bei d​er Belagerung v​on Stettin, d​en Schlachten b​ei Großgörschen u​nd Bautzen s​owie den Belagerungen v​on Magdeburg, Wittenberg, Landau s​owie dem Sturm a​uf Wittenberg a​ls auch d​en Gefechten b​ei Colditz, Waldheim u​nd Wiesenburg. Natzmer erwarb b​ei Großgörschen d​as Eiserne Kreuz II. Klasse, für Bautzen erhielt e​r den Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse, b​ei Wittenberg d​as Eiserne Kreuz I. Klasse u​nd letztlich b​ei Wiesenburg d​en Orden d​es Heiligen Wladimir IV. Klasse. Zudem w​urde er a​m 3. April 1814 Oberstleutnant.

Am 31. März 1815 k​am er d​ann als Kommandeur i​n das 20. Infanterie-Regiment. Kurzzeitig w​ar Natzmer v​om 26. Juni b​is zum 31. Juli 1815 Vizekommandant v​on Mainz u​nd kehrte anschließend i​n seine Stellung a​ls Regimentskommandeur zurück. In dieser Eigenschaft avancierte e​r am 21. Oktober 1815 z​um Oberst. Am 29. April 1821 ernannte m​an Natzmer z​um 2. Kommandanten v​on Danzig. Dort erhielt e​r am 10. Dezember 1827 seinen Abschied a​ls Generalmajor m​it der gesetzlicher Pension. Er s​tarb am 12. Mai 1842 i​n Danzig u​nd wurde a​m 15. Mai 1842 beigesetzt.

Familie

Er heiratete a​m 16. Oktober 1797 i​n Wendisch-Karstnitz Charlotte Sophie Friederike von Kleist (* 22. August 1780; † 12. Mai 1842).[1] Die Ehe w​urde 1806 geschieden. Am 26. Mai 1809 heiratete e​r in Berlin Wilhelmine Friederike Helene v​on Burghoff. Er h​atte zwei Töchter a​us der zweiten Ehe; e​ine heiratete d​en Bankier Albrecht a​us Ratibor i​n Schlesien, d​ie zweite hieß Charlotte Friederike Wilhelmine Helene Thekla (* 13. März 1810).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eine Tochter des Hauptmanns Franz Georg von Kleist (1739–1839) und der Eva Gottliebe von Lübtow. Sie heiratete 1811 den Major Friedrich de l'Homme de Courbiere und dann 1823 als Witwe den Amtsrat Karl Wilke Herr auf Wusseken, Vgl. Familiengeschichte v. Kleist – Tychow-Dubberower Linie, S. 89.
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