Weißag
Weißag (niedersorbisch Wusoka) ist ein Ort im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Weißag ist Gemeindeteil von Gosda, das ein Ortsteil der Gemeinde Luckaitztal im Amt Altdöbern ist.
Weißag Gemeinde Luckaitztal | |
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Höhe: | 114 m ü. NN |
Eingemeindung: | 1. Januar 1967 |
Eingemeindet nach: | Gosda |
Postleitzahl: | 03229 |
Vorwahl: | 03541 |
Lage
Weißag liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Direkt im Westen grenzt Weißag an den Ort Zwietow, der wie Weißag eine Ortslage von Gosda ist, das unweit westlicher des Ortes liegt.
Im Osten folgen Buchwäldchen und Muckwar, weitere Ortsteile von Luckaitztal. Nördlich befindet sich der Calauer Ortsteil Werchow mit den Ortslagen Cabel und Plieskendorf. Im Süden grenzt der Ort an Luckaitz, eine Ortslage von Schöllnitz, das weiter im Südosten folgt. In südwestlicher Richtung liegt die Gemeinde Bronkow.
Geschichte
Im Jahr 1403 wurde Weißag erstmals erwähnt. Die Erwähnung erfolgte gemeinsam mit Zwietow im Zusammenhang mit der Alten Mühle. Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen Wort vysoky für hoch ab und bezeichnet einen hoch gelegenen Ort. Im Jahr 1447 wurde der Ort als Weissag und 1761 sorbisch als Hußokej bezeichnet. Da Weißag und Zwietow dicht beieinander liegen, nahm man an, dass sie ursprünglich einen Ort bildeten. Nach der angeblichen Trennung wurde das Dorf Zwietow mit dem sorbischen Wort Dwaj als das Zweite bezeichnet. Die Dörfer Zwietow, Gosda und Weißag nennt man auch Plinsdörfer.[1]
Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Weißag an das Königreich Preußen. Der Ort gehörte zum preußischen Landkreis Calau. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ort beim 1952 neugegründeten Kreis Calau. Am 1. Januar 1967 wurde Weißag nach Gosda eingegliedert.[2] In den 1980er Jahren lag Weißag in einem Bergbauschutzgebiet des Feldes Calau-Süd im Lausitzer Braunkohlerevier und war durch die Devastierung bedroht. Nach der Wende wurden die Planungen zur Öffnung des Feldes wieder verworfen.[3][4]
Am 31. März 2002 schloss sich Gosda mit seinen Ortslagen Weißag und Zwietow mit den Orten Buchwäldchen, Muckwar und Schöllnitz zur Gemeinde Luckaitztal zusammen.[5] Kirchlich gehört Weißag zur Kirchengemeinde Bronkow.
Bis 1937 wurde der Ort als Weißagk bezeichnet. In Unterscheidung zu dem ebenfalls umbenannten Ort Weißagk b Vetschau, heute Märkischheide, trug der Ort den Zusatz b Calau.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Weißag von 1875 bis 1964[6] | |||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 116 | 1890 | 96 | 1910 | 95 |
1925 | 93 | 1933 | 99 | 1939 | 98 |
1946 | 135 | 1950 | 120 | 1964 | 98 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der 1999 errichtete[7] 22 m hohe Aussichtsturm Calauer Schweiz stand etwa 700 m nordöstlich des Ortes auf dem Spitzberg.[8] Wegen Schäden am Holzwerk wurde der Turm nach längerer Sperrung 2014 abgerissen.[9] Im Frühjahr 2020 wurde etwa 400 Meter nordöstlich des alten Standorts ein neuer, insgesamt 43,2 m hoher Aussichtsturm eröffnet.[10] Er trägt seit Oktober 2020 in Anlehnung an die zum Bau verwendeten Klinkerziegel den neuen Hauptnamen Luckaitztaler Ziegelturm.[11]
Wirtschaft und Infrastruktur
Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13. Südlich von Weißag liegt der Flugplatz Bronkow.
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
Weblinks
Einzelnachweise
- Website Niederlausitzer Kreisel – Darstellung des Ortes Zwietow mit Informationen zu Weißag (Memento vom 24. März 2004 im Internet Archive)
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- Karte der Bergbauschutzgebiete von 1986. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- Studie zur Fortschreibung der Tagebauentwicklung im Lausitzer Braunkohlerevier. Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (Hrsg.), Mai 2007, S. 67. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- Statistik Brandenburg (PDF)
- Gosda diskutiert Neubau des Aussichtsturmes (Memento des Originals vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf heimatverein-calau.de vom 20. März 2013, abgerufen am 18. Dezember 2014
- Landkreis Oberspreewald-Lausitz: gesperrt: Aussichtsturm bei Weißag abgerufen am 27. November 2014
- Calauer Schweiz ohne Wahrzeichen in der Lausitzer Rundschau vom 24. April 2014, abgerufen am 30. Januar 2017
- Aussichtsturm Calauer Schweiz auf der Webseite des Amts Altdöbbern, abgerufen am 18. Oktober 2020
- Turm weiter offen – jetzt mit neuem Namen auf der Webseite des Amts Altdöbbern vom 5. Oktober 2020, abgerufen am 18. Oktober 2020