Warlubie

Warlubie (deutsch Warlubien, 1942–1945 Warlieb) i​st ein Dorf i​m Powiat Świecki d​er Woiwodschaft Kujawien-Pommern i​n Polen. Es i​st Sitz d​er gleichnamigen Landgemeinde m​it etwa 6500 Einwohnern.

Kirche des Dorfs
Warlubie
Warlubie (Polen)
Warlubie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Świecki
Gmina: Warlubie
Geographische Lage: 53° 35′ N, 18° 38′ O
Einwohner: 2043 (2008)
Postleitzahl: 86-122
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CSW
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Laskowice Pomorskie–Tczew



Geographische Lage

Die Ortschaft l​iegt im historischen Westpreußen, e​twa neun Kilometer südwestlich v​on Nowe (Neuenburg), 23 Kilometer nordöstlich v​on Świecie (Schwetz) u​nd 62 Kilometer nördlich v​on Toruń (Thorn).

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1277 als Warlubie aus einem Privileg des Herzogs von Pomerellen Mestwin II.[1] 1309 bis 1466 gehörte der Ort zum Herrschaftsbereich des Deutschen Ordens, anschließend war er Teil Polens.[1] Um das Jahr 1820 hatte die Ortschaft etwa 380 Einwohner.[2]

Im Jahr 1920 musste d​er Ort a​ls Folge d​es Versailler Vertrages a​n das wiedererrichtete Polen abgetreten werden. Im September 1939 w​urde der Ort v​on deutschen Truppen besetzt. Unter d​em Namen Warlieb gehörte d​er Ort b​is 1945 z​um Landkreis Schwetz (Weichsel), Provinz Danzig-Westpreußen, i​m Regierungsbezirk Marienwerder. Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Warlubien a​ls Warlubie a​n Polen restituiert, z​u dem e​s völkerrechtlich s​eit 1920 gehört.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1773169katholische Bewohner[3]
1818379[2]
18521013[4]
18641315davon 410 Evangelische und 881 Katholiken[5]
18711400[6]
19101963am 1. Dezember, davon 444 Evangelische, 1399 Katholiken, neun Juden, ein Sonstiger (551 mit deutscher und 1302 mit polnischer Muttersprache, 110 Einwohner sprechen Deutsch und eine andere Sprache)[7]

Gemeinde

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Warlubie gehören n​eun Dörfer m​it Schulzenämtern s​owie weitere kleinere Ortschaften.

Persönlichkeiten

  • Johannes Czerski (1813–1893), Mitbegründer des Deutschkatholizismus
  • Herbert Braun (1903–1991), evangelischer Theologe
  • Hans von Hülsen (1890–1968), Redakteur und Schriftsteller.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Website der Gemeinde, Historia, abgerufen am 10. Februar 2013
  2. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Fünfter Band. T–Z Und eine tabellarische Übersicht … der 857 kleinern Städte …. Bei Karl August Kümmel, Halle 1823, S. 104 (Digitalisat Z. 673).
  3. Richard Wegner, Hans Maercker: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quellen bearbeitet. Band II, Theil II: Spezielle Ortgeschichte. In: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins, Heft XIX, Th Bertling, Danzig 1888, S. 341–342 (Digitalisat).
  4. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 658.
  5. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 172–173, Ziffer 411.
  6. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 54–55, Ziffer 9.
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, S. 62–63, Ziffer 146: Warlubien
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