Wangershausen
Wangershausen ist ein Stadtteil der Stadt Frankenberg (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Wangershausen Stadt Frankenberg (Eder) | |
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Höhe: | 415 (377–438) m ü. NHN |
Fläche: | 29,18 km²[1] |
Einwohner: | 192 (2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35066 |
Vorwahl: | 06451 |
Geografie
Wangershausen befindet sich ca. 6,5 km nordwestlich von Frankenberg (Eder), im nördlichen Hessen, nahe zur nordrhein-westfälischen Grenze. Die Gemarkung Wangershausens umfasst etwa 2900 Hektar. Der Ort ist von Feldern und Wäldern umgeben.
Geschichte
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung erfolgte am 20. Juli 1238 unter dem Namen Wanegolshusen in einem Verkaufsprotokoll zwischen Erzbischof Siegfried III. von Mainz und den Grafen von Battenberg. Sicher ist aber, dass der Ort schon mehrere hundert Jahre früher begründet wurde (ca. 8./9. Jahrhundert zur Zeit der Franken und Sachsen).
Die Zahl der Einwohner war zum Ende des Dreißigjährigen Krieges und nach der Pestepidemie von ehemals beständigen ca. 125 auf ca. 40 dezimiert worden.
Wiederaufbereitungsanlage
Am 2. Dezember 1980 wurde durch den damaligen Ministerpräsidenten Hessens, Holger Börner, als möglicher Standort für eine Wiederaufbereitungsanlage (WAA) Wangershausen angegeben. Am 25. Januar 1982 fand in Wangershausen eine Demonstration gegen diese Pläne statt, an der etwa 8000 bis 10.000 Menschen teilnahmen. Im Dezember 1982 wurde aufgrund nicht vorhandener politischer Mehrheiten das Vorhaben aufgegeben und wenig später Wackersdorf/Bayern (Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf) als neuer möglicher Standort in Erwägung gezogen.
Gebietsreform
Am 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wangershausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Frankenberg (Eder) (damalige Schreibweise Frankenberg-Eder) eingegliedert.[3] Für den Wangershausen wurde, wie für die übrigen Stadtteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1577: 12 Hausgesesse
- 1747: 20 Haushaltungen
Wangershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 204 | |||
1840 | 208 | |||
1846 | 240 | |||
1852 | 265 | |||
1858 | 264 | |||
1864 | 238 | |||
1871 | 209 | |||
1875 | 208 | |||
1885 | 234 | |||
1895 | 233 | |||
1905 | 200 | |||
1910 | 196 | |||
1925 | 207 | |||
1939 | 200 | |||
1946 | 320 | |||
1950 | 285 | |||
1956 | 210 | |||
1961 | 188 | |||
1967 | 205 | |||
1980 | ? | |||
1991 | 204 | |||
2005 | 210 | |||
2011 | 192 | |||
2016 | 192 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Frankenberg (Eder):[2]; Zensus 2011[5] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1895: | 233 evangelische (= 99,57 %), ein katholischer (= 0,43 %), 16 anderes christliche-konfessionelle (= 2,43 %) Einwohner |
• 1961: | 178 evangelische (= 94,68 %), 10 katholische (= 5,32 %) Einwohner |
Kultur
Hausnamen
Die Bewohner von Häusern bekommen zusätzliche Namen, die umgangssprachlich verwandt werden (z. B. Kimmelhenses, Nettes, Schusters, Sperers, Pinnjost, Armes); gemeint sind jeweils die Bewohner der Häuser, deren Name meistens nichts mit denen der Bewohner zu tun hat. Einige Hausnamen sind nachweislich schon jahrhundertealt und haben oft mit den Berufen, aber auch menschlichen Eigenheiten früherer Besitzer zu tun.
Maimann
Der Maimann ist seit Menschengedenken Brauch in Wangershausen. An einem Sonntag im Mai wird der kräftigste Schuljunge in frisches Birkengrün eingewickelt und mit einer Kette aus bunt bemalten ausgeblasenen Eiern behängt. Kleinere Jungen und Mädchen werden als Zwerge und Elfen verkleidet und ziehen gemeinsam mit dem Maimann Volkslieder singend durch das Dorf. Die Zwerge und Elfen verkaufen bunte Sträuße und sammeln dafür Geld ein, welches in früheren Zeiten für die Dorfschule verwandt wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Bürger Wangershausens haben zu allen Zeiten von der Land- und Holzwirtschaft gelebt. In der heutigen Zeit haben diese Ertragsfelder nur noch nachrangige Bedeutung. Die Menschen leben vom Handwerk und der Industrie. Der Tourismus hat hier nicht Fuß fassen können.
Einzelnachweise
- Wangershausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg, abgerufen im November 2020.
- Eingliederung der Gemeinden Hommershausen, Rengershausen, Röddenau, Rodenbach, Schreufa, Viermünden und Wangershausen in die Stadt Frankenberg-Eder im Landkreis Frankenberg vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, Punkt 121 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- Hauptsatzung. (download: PDF; 85 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg (Eder), abgerufen im November 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
Weblinks
- Stadtteil Wangershausen. In: Webauftritt der Stadt Frankenberg.
- Wangershausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wangershausen In: Hessische Bibliographie[1]
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!