Viermünden
Viermünden ist ein Stadtteil von Frankenberg (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Viermünden ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Viermünden Stadt Frankenberg (Eder) | |
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Höhe: | 282 (265–322) m ü. NHN |
Fläche: | 11,74 km²[1] |
Einwohner: | 779 (2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35066 |
Vorwahl: | 06451 |
Der Ort im Februar |
Geografische Lage
Der Ort liegt etwa sechs Kilometer nördlich der Kernstadt. Östlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 252, daneben fließt die Eder. Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Warburg–Sarnau.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Viermünden erfolgte im Jahr 850 unter dem Namen Fiormenni in einer Urkunde des Klosters Fulda.[1] Ein gewisser Gozmar, vermutlich ein Vorfahre der Ziegenhainer Grafen, schenkte in diesem Jahr von seinen Besitzungen sieben Dörfer im Hessengau dem Kloster Fulda. Die Urkunde war ausgefertigt in Affoldern, ist aber im Original nicht mehr erhalten. Die in dieser Urkunde erwähnten Dörfer sind Affoldern, Buhlen, Gleichen, Haine, Wollmar, Mehlen, Schreufa (Scroufin) und Viermünden.
Die Petri-Kirche ist eine der ältesten Hallenkirchen in Hessen. Vermutlich entstand der massive Unterbau der Kirche bereits in der Zeit der Frühromanik, d. h. im 9. oder 10. Jahrhundert.[3] Unter der Kirche liegt die Gruft derer von Dersch.
Das Adelsgeschlecht derer von Viermund hatte in Viermünden erheblichen Besitz. In 1524 löst Philipp von Viermund den 1369 an Dietrich Nymmes versetzten und danach an die von Dalwigk zu Lichtenfels gekommenen Teil des Ermelsberges und des Breidenhaines ein. Sein Sohn Hermann baute den wüsten Hof Ermelsberg wieder auf, bewohnte ihn und nannte ihn Hermannsberg.[4] Bereits 1495 teilten die Brüder Philipp und Johann von Viermund ihren Besitz und benutzten das Schloss Nordenbeck gemeinsam. In diesem Jahr gingen die Besitzungen in Viermünden an Johann von Viermund.[5]
Gebietsreform
Am 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Viermünden im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Frankenberg (Eder) (damalige Schreibweise Frankenberg-Eder) eingegliedert.[6] Für den Viermünden wurde, wie für die übrigen Stadtteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1577: 67 Hausgesesse
- 1747: 101 Haushaltungen
Viermünden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 615 | |||
1840 | 558 | |||
1846 | 541 | |||
1852 | 547 | |||
1858 | 507 | |||
1864 | 491 | |||
1871 | 472 | |||
1875 | 437 | |||
1885 | 456 | |||
1895 | 413 | |||
1905 | 429 | |||
1910 | 465 | |||
1925 | 445 | |||
1939 | 533 | |||
1946 | 758 | |||
1950 | 746 | |||
1956 | 694 | |||
1961 | 698 | |||
1967 | 743 | |||
1980 | ? | |||
1991 | 884 | |||
2005 | 872 | |||
2011 | 789 | |||
2016 | 779 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Frankenberg (Eder):[2]; Zensus 2011[8] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1895: | 456 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 593 evangelische (= 84,96 %), 100 katholische (= 14,33 %) Einwohner |
Wappen
Am 9. Oktober 1968 wurde der Gemeinde Viermünden im damaligen Landkreis Frankenberg ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Silber ein schwarz-gold quadrierter Schrägbalken, beseitet von zwei grünen vierblättrigen Kleeblättern.[9]
Verkehr
Seit 11. September 2015 halten hier wieder Züge der Bahnstrecke Korbach–Frankenberg–Marburg.
Trivia
Der Volksmund nennt den Ort heute noch "Vermen".
Persönlichkeiten
- Karl Heldmann (1869–1943), Historiker, Kriegsgegner und Anhänger eines föderalen Neuaufbaus in der Weimarer Republik
- Wilhelm Mater (1877–1951), Unternehmer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
Weblinks
- Stadtteil Viermünden. In: Webauftritt der Stadt Frankenberg.
- Viermünden. Ortsgeschichte, Infos. In: www.viermuenden.com. Private Website
- Viermünden, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Viermünden In: Hessische Bibliographie[10]
Einzelnachweise
- Viermünden, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg, abgerufen im November 2020.
- Petri Kirche – fiormenni – Viermünden. Abgerufen am 5. Juni 2021 (deutsch).
- 1500-1600n.Chr. – fiormenni – Viermünden. Abgerufen am 5. Juni 2021 (deutsch).
- 1400-1500n.Chr. – fiormenni – Viermünden. Abgerufen am 5. Juni 2021 (deutsch).
- Eingliederung der Gemeinden Hommershausen, Rengershausen, Röddenau, Rodenbach, Schreufa, Viermünden und Wangershausen in die Stadt Frankenberg-Eder im Landkreis Frankenberg vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, Punkt 121 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- Hauptsatzung. (download: PDF; 85 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg (Eder), abgerufen im November 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Viermünden, Landkreis Frankenberg, Regierungsbezirk Kassel vom 9. Oktober 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 44, S. 1626, Punkt 1252 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,9 MB]).
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!