Walther Witting

Walther Günther Julian Witting (* 21. September 1864 i​n Dresden; † 21. April 1940 ebenda) w​ar ein deutscher Maler u​nd Grafiker.

Die Marktfrau
Walther Witting, Evan Evans, Ölgemälde im Seitenschiff der Kirche zu Geyer
Porträt von Carsten Niebuhr seiner Frau Christiane Sophie (1908)
aus dem Dithmarscher Landesmuseum

Leben

Witting besuchte b​is 1883 d​ie Kreuzschule, t​rat dann i​n die Dresdner Akademie ein, w​ar dort b​is 1886 Schüler v​on Leon Pohle u​nd Friedrich Preller d. J., später a​uf der Kunstschule i​n Weimar b​ei Max Thedy. Er l​ebte und lehrte i​n Wiesbaden, unternahm Reisen n​ach Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien[1] u​nd ließ s​ich dann ständig i​n seiner Geburtsstadt Dresden i​m Ortsteil Blasewitz nieder. Er m​alte Bildnisse, Landschaften u​nd Genrebilder.

Er w​ar 43 Jahre hindurch Vorsitzender d​er von i​hm mitbegründeten Renten- u​nd Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler, Gründungsmitglied d​er Deutschen Kunstgesellschaft, 10 Jahre Vorsitzender d​er Dresdner Kunstgenossenschaft. Für seinen Einsatz i​m Ersten Weltkrieg wurden i​hm verschiedene Orden verliehen, e​r trug zuletzt d​en Titel Königlich Sächsischer Hofrat.

Familie

Walther Günther Julian Wittig war der Sohn des Komponisten und Musikdirektors Carl Witting und der Malerin Minna Japha (1828–1882). 1895 heiratete Witting die Tochter Elina (Rufname: Ina) von Friedrich Preller d. J.[2][3] Der Mathematiker Alexander Witting (1861–1946) war sein Bruder.

Leistungen

Im Jahr 1890 w​urde eine seiner Arbeiten i​n einer Ausstellung i​m Crystal Palace i​n London m​it der „Great Silver Medal“ gewürdigt.[4]

Im Jahr 1900 gewann e​r den 1. Preis z​ur malerischen Ausgestaltung d​es Rathaussaals i​n Radebeul, d​as Bild entstand 1902. Das v​on der Hermann-Stiftung z​u Dresden gespendete, 12,3 m m​al 2,34 m große Wandgemälde m​it dem Titel „Die Entrichtung v​on Gefällen i​n Radebeul a​n Abgesandte d​es Domstifts Meißen u​m 1520“[5] porträtiert zahlreiche Personen d​es öffentlichen Lebens u​nd ist n​och heute z​u besichtigen.[6][7][8]

Für d​ie St. Laurentiuskirche i​n Geyer m​alte er e​in Altarbild.[9]

Witting s​chuf Porträts, u. a. von

Für Karl Gjellerup s​chuf er Illustrationen z​u dessen Werk Die Opferfeuer: Ein Legenden-Stück (1903).[11]

In Dresden befinden s​ich Arbeiten v​on ihm i​m Stadtmuseum, i​m Albertinum u​nd im Kupferstichkabinett.

Zum 100. Geburtstag v​on Friedrich Preller d. Ä. (1904) stellte e​r "Künstlerisches a​us Briefen Friedrich Prellers d​es Älteren" zusammen.[12]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1894 in der Casa Baldi, Rom: Friedrich Noack: Schedarium der Künstler in Rom Digitalisierung der Bibliotheca Hertziana
  2. Max Jordan: Friedrich Preller: Tagebücher des Künstlers. Vereinigte Kunstanstalten, München-Kaufbeuren 1904, S. 241.
  3. Reinhold Heling: Altpreußische Geschlechterkunde, 31. Jahrgang, Band 14, 1983, Aus dem Nachlass Quassowski, 7. Schreiner aus Ostpreußen. In: Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Sitz Hamburg (Hrsg.): Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen. ISSN 0344-5593, S. 292 (hier mit Vornamen Eline aufgeführt).
  4. Galerie Boris Wilnitsky, aus der Künstlerbiographie von Walther Witting, Stand: 8. November 2009.
  5. Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 162–163.
  6. Prof. Karl Hoffacker, Zürich (Hrsg.): Kunstgewerbeblatt 12. Jahrgang, Seite 177 (Online).
  7. Gudrun Täubert: Kunst im Öffentlichen Raum der Stadt Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2002. (Onlineversion der Objektliste, Stand: 8. November 2009.)
  8. Deutsche Fotothek
  9. Wo Geschichte lebendig wird. (Nicht mehr online verfügbar.) Prager Zeitung online, 20. August 2003, archiviert vom Original am 28. April 2005; abgerufen am 8. Dezember 2017 (original URL führt heute auf anderen Inhalt).
  10. Sächsische Biografie – das personengeschichtliche Lexikon zur Geschichte Sachsens, Stand: 16. November 2009.
  11. www.encyclopedia.com
  12. Walther Witting (Hrsg.): "Künstlerisches aus Briefen Friedrich Prellers des Älteren". Hermann Böhlaus Nachf., Weimar 1903.
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