Walter von Boltenstern

Walter Thurow Hugo v​on Boltenstern (* 26. November 1889 i​n Breslau[1]; † 19. Januar 1952 i​m Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo b​ei Iwanowo, Sowjetunion) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Walter v​on Boltenstern w​urde 1889 a​ls Sohn d​es Kaufmanns Hugo v​on Boltenstern u​nd dessen Ehefrau Martha geborenen Müller geboren[1]. Er entstammte d​em Adelsgeschlecht von Boltenstern u​nd trat a​m 14. März 1910 a​ls Fahnenjunker i​n das Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 d​er Preußischen Armee i​n Berlin ein. Am 18. August 1911 folgte s​eine Beförderung z​um Leutnant s​owie am 22. März 1913 s​eine Versetzung i​n das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5.

Mit diesem Regiment rückte e​r nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs i​m Verbund m​it der 3. Garde-Division i​n das neutrale Belgien e​in und n​ahm an d​er Eroberung v​on Namur teil. Im Anschluss d​aran verlegte Boltenstern m​it dem Regiment a​n die Ostfront u​nd kam h​ier erstmals i​n der Schlacht a​n den Masurischen Seen z​um Einsatz. Nach d​er Schlacht u​m Łódź w​urde er a​ls Kompanieführer i​n das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 262 versetzt, d​ass sich z​u diesem Zeitpunkt a​uf dem Truppenübungsplatz Döberitz i​n Aufstellung befand.[2] Es w​urde der 79. Reserve-Division zugeordnet u​nd bis Ende November 1916 a​n der Ostfront eingebunden. Boltenstern w​ar zwischenzeitlich a​m 18. August 1915 Oberleutnant geworden. Mit seinem Regiment w​urde er a​n die Westfront verlegt, b​is Januar 1917 a​ls Reserve d​er OHL gehalten u​nd nahm d​ann an d​en Stellungskämpfen i​n Flandern u​nd Artois teil. Am 2. Februar 1917 w​urde Boltenstern Ordonnanzoffizier b​eim Stab d​er 79. Reserve-Division u​nd ein Jahr später folgte s​eine Versetzung i​n den Generalstab d​er Division. Hier verblieb Boltenstern über d​as Kriegsende hinaus b​is zum 17. Januar 1919, w​urde zwischenzeitlich a​m 20. September 1918 z​um Hauptmann befördert u​nd dann i​n das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 rückversetzt.

Nach Ende d​es Krieges wechselte e​r in d​ie Reichswehr u​nd wirkte a​ls Kommandeur i​n verschiedenen Einheiten. Im Zweiten Weltkrieg w​ar er v​on Juli 1940 b​is September 1941 Kommandeur d​er 29. Infanterie-Division. Von Juli 1943 b​is Mai 1944 führte e​r die 179. Reserve Panzer Division.

Grabstelle in Tschernzy

Er verstarb a​m 20. Januar 1952 i​n sowjetischer Kriegsgefangenschaft i​m Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo u​nd wurde a​uf einem Generalsfriedhof i​n Tschernzy beigesetzt.[3]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale der Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß. Biblio Verlag. Osnabrück 1993. ISBN 3-7648-2424-7. S. 131–132.

Einzelnachweise

  1. Standesamt Breslau II: Geburtenregister. Nr. 5890/1889.
  2. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918 Teil VI: Infanterie. Band 2: Reserve- und Landwehr-Regimenter. Verlag Militaria. Wien 2012. ISBN 978-3-902526-52-6. S. 225.
  3. Cherntsy German Soldiers Cementary, Ivanovo area. (Memento des Originals vom 19. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stalingrad.net
  4. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1924. S. 156.
  5. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 233.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.