Waldemar Klepke

Waldemar Klepke (* 6. Oktober 1882 i​n Bromberg; † 5. Mai 1945 i​n Berchtesgaden) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt General d​er Flieger d​er Luftwaffe i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Beförderungen

Frühe Jahre und Erster Weltkrieg

Klepke t​rat als Fahnenjunker a​m 20. April 1903 i​n das Infanterie-Regiment Nr. 67 ein. Nach erfolgreichem Besuch d​er die Kriegsschule i​n Kassel (Oktober 1903 – Juni 1904) w​urde er a​m 18. August 1904 z​um Leutnant befördert u​nd diente d​ann als Kompanieoffizier, v​on September 1908 b​is September 1911 a​ls Bataillonsadjutant, u​nd schließlich b​is September 1912 a​ls Regiments-Adjutant u​nd Ordonnanzoffizier i​m Infanterie-Regiment Nr. 67, w​o er a​m 18. August 1912 z​um Oberleutnant befördert wurde. Vom 1. Oktober 1912 b​is 31. Juli 1914 w​ar er a​n der Preußischen Kriegsakademie; während dieser Zeit absolvierte e​r vom 1. April b​is 31. Mai 1914 d​ie Ausbildung z​um Flugbeobachter.

Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges f​log Klepke v​om 2. August 1914 b​is Ende April 1915 a​ls Beobachter b​ei der Feldflieger-Abteilung 5 u​nd danach b​is Ende Mai 1915 b​ei der Feldflieger-Abteilung 18. Die Beförderung z​um Hauptmann erfolgte bereits a​m 28. November 1914. Am 31. Mai 1915 w​urde Klepke Führer d​er Feldflieger-Abteilung 45, a​m 16. Dezember 1916 Führer d​er Fliegerabteilung 259 (Artillerie). Vom 3. August 1917 b​is zum 31. Dezember 1918 w​ar er Gruppenführer d​er Flieger 16 b​eim Armeeoberkommando 5.

Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg

Vom 31. Dezember 1918 b​is 25. Februar 1919 w​ar Klepke a​uf dem Fliegerhorst Schneidemühl b​eim Grenzschutz Ost. Anschließend w​urde er z​um Kommandeur d​er Flieger b​eim XX. Armeekorps ernannt, e​ine bald darauf i​n Führer d​er Freiwilligen-Fliegertruppe 36 umbenannten Dienststellung. Nach d​em Verbot d​er Militärfliegerei i​n Deutschland aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags w​urde Klepke a​m 1. Oktober 1919 z​um Wehrkreiskommando I i​n Königsberg versetzt. Vom 1. November 1919 b​is zum 8. Mai 1920 w​ar er Kommandant d​es Fliegerhorsts Königsberg. Danach diente e​r bis z​um 30. Juni 1923 a​ls Referent b​eim Wehrkreiskommando I.

Zum 1. Juli 1923 w​urde Klepke z​um 1. Infanterie-Regiment versetzt, w​o er zunächst i​m Stab u​nd dann v​on Januar 1924 b​is Ende Januar 1927 a​ls Kompaniechef diente. Dabei w​urde er a​m 1. Juli 1926 z​um Major befördert. Von Februar b​is Mai 1927 absolvierte Klepke e​inen geheimen Lehrgang, über dessen Einzelheiten k​eine Angaben vorliegen; e​s dürfte jedoch e​ine fliegerische Spezialausbildung i​n der Sowjetunion gewesen sein. Im Anschluss d​aran wurde e​r am 1. Juni 1927 Lehrer für Flugwesen a​n der Infanterie-Schule i​n Dresden. Im selben Jahr w​urde er Mitglied d​es Corps Vandalia Königsberg.[1] Am 1. Oktober 1930 erfolgte s​eine Versetzung z​um 15. Infanterie-Regiment, w​o er zunächst z​wei Monate i​m Regimentsstab u​nd dann b​is zum 30. September 1932 a​ls Bataillonskommandeur diente u​nd am 1. Februar 1931 Oberstleutnant wurde.

Im Oktober 1932 w​urde Klepke Lehrer für Flugwesen a​n der Kriegsakademie i​n Berlin. In dieser Dienststellung w​urde er a​m 1. Juli 1933 z​um Oberst befördert u​nd am 1. Oktober 1934 z​ur Luftwaffe versetzt. Am 1. April 1935 w​urde Klepke z​um Inspekteur d​er Aufklärungsflieger u​nd des Luftbildwesens i​m Reichsluftfahrtministerium (RLM) ernannt, gefolgt a​m 1. Oktober 1935 v​on der Beförderung z​um Generalmajor. Vom 29. Oktober b​is zum 22. Dezember 1936 w​ar er vertretungsweise Richter a​m Reichskriegsgericht, d​ann ab 23. Dezember 1936 Mitglied d​es Großen Senats a​m Reichskriegsgericht. Am 1. August 1937 erfolgte s​eine Beförderung z​um Generalleutnant.

Am 1. Februar 1938 w​urde Klepke General d​er Luftwaffe b​eim Oberkommando d​es Heeres u​nd Inspekteur d​er Aufklärungsflieger u​nd des Luftbildwesens. Nach seiner Beförderung a​m 1. Januar 1939 z​um General d​er Flieger w​urde er v​om 1. Februar b​is zum 30. April 1939 a​ls Offizier z. b. V. i​m Reichsluftfahrtministerium u​nd beim Oberkommando d​er Luftwaffe, e​he er a​us dem aktiven Dienst schied. Im Zuge d​er allgemeinen Mobilmachung w​urde er a​m 26. August 1939 reaktiviert u​nd zum Höheren Flieger-Ausbildungs-Kommandeur 3 ernannt. Diese Stellung h​atte er b​is Ende Mai 1943 inne. Am 31. Mai 1943 schied e​r endgültig a​us dem Wehrdienst aus.

Am 5. Mai 1945 n​ahm sich Klepke i​n Berchtesgaden selbst d​as Leben.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 2: Habermehl–Nuber, Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 185–186

Einzelnachweise

  1. Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstädter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.), Ausgabe 1928, Nr. 2353
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