Vonhausen

Vonhausen i​st ein Stadtteil v​on Büdingen i​m Wetteraukreis a​m Büdinger Wald u​nd liegt unmittelbar a​n der Grenze z​um südlich gelegenen Main-Kinzig-Kreis.

Vonhausen
Stadt Büdingen
Höhe: 188 m ü. NHN
Fläche: 5,25 km²[1]
Einwohner: 1092 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06042
Karte
Übersichtskarte von Vonhausen
Vonhausen aus der Vogelperspektive

Geografie

Vonhausen l​iegt vier Kilometer südlich v​on Büdingen. In Ortsnähe entspringt d​er Fallbach, d​er sich i​n südlicher Richtung b​is nach Hanau windet u​nd dort i​n die Kinzig mündet.

Die Bundesstraße 457 verläuft direkt östlich a​m Ort vorbei, h​at aber e​ine etwa 300 Meter l​ange Anbindung z​um Dorf.

Geschichte

Die alte Schule und die Hauptstraße (links) in Vonhausen

Mittelalter

Der Ort befand sich ursprünglich im Besitz der Grafen von Weilnau und kam erst später an Isenburg-Büdingen. Unmittelbar am Eingang in den Büdinger Reichswald gelegen, kam dem Ort als Rastplatz erhöhte Bedeutung zu. Vonhausen wurde erstmals urkundlich am 2. August 1261 als Vonhaussen erwähnt. Propst und Konvent des Klosters Konradsdorf verkauften den Nonnen zu „Haug“ Güter in Vonhausen. Außerdem tauschten die Mönche die Mühle zu Wolf gegen Güter zu Lorbach.[3]

1276 verlieh König Rudolf I. d​em Grafen Heinrich v​on Weilnau e​in Gelnhäuser Burglehen. Er setzte a​ls Pfand dafür u. a. Einkünfte a​us dem königlichen Zoll z​u Gelnhausen u​nd „Vaenhusen.“[4]

Weitere Namensformen sind:

  • 1380 Fahenhusen,[5]
  • Fohenhusen und Wehus.[6]
  • Ende des 16. Jahrhunderts kam es zu gemeinsamen Einrichtungen mit dem südöstlich unmittelbar an die heutige Gemarkungsgrenze anliegenden (ebenfalls isenburgischen) Ort Hain-Gründau (dieser hatte weiter gemeinsame Einrichtungen mit seinem Nachbarort Gettenbach).[7]
  • Diebach am Haag, Lorbach und Vonhausen bilden seit urdenklichen Zeiten das Kirchspiel auf dem („Haugk“) Haag. Fortsetzung siehe unter Evangelische Kirche Herrnhaag.
  • Am 31. Dezember 1971 wurde Vonhausen in die Stadt Büdingen eingegliedert.[8][9]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1854460
1939546
1961718
1970811
1990779
20001057
20101110
2014 1098

Kulturdenkmäler

Siehe: Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Vonhausen

Söhne und Töchter des Ortes

  • Heinrich Weinel (* 28. April 1874 in Vonhausen; † 29. September 1936 in Jena), evangelisch-lutherischer Neutestamentler. Zitat: Nein, nichts ist deutlicher, als daß Jesus gar nicht daran gedacht hat, eine Kirche zu gründen.

Literatur

  • Hans Georg Ruppel und Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976., S. 206.
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I, Braunschweig/Wiesbaden, Friedr. Vieweg & Sohn 1982, ISBN 3-528-06231-2, S. 179–181.
Commons: Vonhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik im Internetauftritt der Stadt Büdingen (pdf; 21,5 KB), abgerufen im Januar 2016.
  2. Einwohnerzahlen im Internetauftritt der Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2016.
  3. Friedrich Battenberg, Isenburger Urkunden I. Regesten zu Urkundenbeständen und Kopiaren der fürstlichen Archive in Birstein und Büdingen 947-1500. Darmstadt und Marburg 1976, S. 25, Nr. 87.
  4. Heinrich Reimer: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Teil 1. 767-1300. Leipzig 1891, S. 383–384 Nr. 530.
  5. Heinrich Reimer: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 4, Nr. 217, S. 190–198.
  6. name="hessen">Philipp A. F. Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. 1854, abgerufen am 28. Juli 2009.
  7. Gustav Schöner: Geschichte des Dorfes Hain-Gründau – Skizze, Selbstverlag (Druck: A. Heller’sche Hofbuchdruckerei), Büdingen 1891, S. 20; erneut herausgegeben zur 750-Jahr-Feier 1998 von Klaus von Berg in Grindaha 7, Veröffentlichungen des Geschichtsvereins Gründau e. V., Gründau 1997 (unter Berufung auf eine Kirchenrechnung von 1578)
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 353.
  9. Grenzänderungs- und Eingliederungsvertrag vom 26. November 1971
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