Vincamin
Vincamin ist eine Verbindung aus der Naturstoffgruppe der Alkaloide. Es wird als Arzneistoff verwendet und ist auch synthetisch herstellbar.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Vincamin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C21H26N2O3 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbe Kristalle[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code |
C04AX07 | |||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Peripherer Vasodilator | |||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 354,44 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen
Mit einem Anteil von 25 bis 65 % am Gesamtalkaloidgehalt ist Vincamin das Hauptalkaloid des Kleinen Immergrüns.
Analytik
Zur sicheren qualitativen und quantitativen Bestimmung des Vincamins kommen nach adäquater Probenvorbereitung chromatographische Verfahren, wie z. B. die Dünnschichtchromatographie, HPLC und Gaschromatographie, auch in Kopplung mit der Massenspektrometrie zum Einsatz.[3][4] Die genannten analytischen Verfahren werden auch bei Untersuchungen zum Metabolismus des Vincamins genutzt.[5]
Pharmakologische Eigenschaften
Vincamin soll den Hirnstoffwechsel günstig beeinflussen, indem es im Gehirn die Durchblutung verbessert sowie die Sauerstoffaufnahme und Glucosebereitstellung erhöht.[1]
Vincamin durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und weist eine starke Bindungsneigung zu den Hirngewebsproteinen auf. Die Bindung an Plasmaproteine liegt bei 30 %. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt circa 6 Stunden.[6]
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Vincamin wird eingesetzt bei zerebralen Durchblutungsstörungen und Hirnleistungsstörungen (leichte altersbedingte Hirnminderleistung), Durchblutungsstörungen am Auge und Innenohr, Morbus Menière.[1] Ein therapeutischer Nutzen bei Hirnleistungsstörungen gilt als unzureichend belegt.
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkungen werden unter anderem gastrointestinale Störungen, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Unruhe und Mundtrockenheit angegeben.
Sonstige Informationen
Vincaminhaltige Fertigarzneimittel (Pervincamin retard u. a.) sind in Deutschland seit 2005 nicht mehr im Markt, bedingt durch das Erlöschen der fiktiven Zulassung. In der Schweiz war Vivamin als Oxygeron im Markt.
Vincamin ist ein Monoterpen-Indolalkaloid vom Eburnamin-Typ. Es gehört neben Vincristin, Vinblastin und Vindolin zu den Vincaalkaloiden.
Vincamin ist Ausgangsstoff für die Synthese des Vinpocetin.
Einzelnachweise
- T. Dingermann, K. Hiller, G. Schneider, I. Zündorf: Schneider Arzneidrogen. 5. Auflage. Elsevier, 2004, ISBN 3-8274-1481-4.
- Datenblatt Vincamine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011 (PDF).
- R. Na, L. Jiajia, Y. Dongliang, P. Yingzi, H. Juan, L. Xiong, Z. Nana, Z. Jing, L. Yitian: Indentification of vincamine indole alkaloids producing endophytic fungi isolated from Nerium indicum, Apocynaceae. In: Microbiol Res. 192, Nov 2016, S. 114–121, Review. PMID 27664729.
- A. Akhgari, I. Laakso, T. Seppänen-Laakso, T. Yrjönen, H. Vuorela, K. M. Oksman-Caldentey, H. Rischer: Determination of terpenoid indole alkaloids in hairy roots of Rhazya stricta (Apocynaceae) by GC-MS. In: Phytochem Anal. 26(5), Sep-Okt 2015, S. 331–338. PMID 26095837.
- V. Viganò, S. Paracchini, G. Piacenza, E. Pesce: Metabolism of vincamine in the rat. In: Farmaco Sci. 33(8), Aug 1978, S. 583–594. Italian. PMID 744256.
- Fachinformation Oxygeron (Drossapharm), Stand Mai 2006.