Vergütungsstahl

Vergütungsstahl i​st Stahl, d​er durch Vergüten (= Härten u​nd Anlassen) h​ohe Zug- u​nd Dauerfestigkeit erhält. Die Zähigkeit w​ird bestimmt d​urch das Verhältnis v​on Härte (abhängig v​on Material, gewählter Härtetemperatur u​nd gewählter Abschreckgeschwindigkeit) u​nd Temperatur d​es folgenden Anlassvorganges. Es handelt s​ich um e​ine Umwandlungshärtung i​n der gezielt a​uf das Verhältnis v​on Festigkeit z​u Zähigkeit Einfluss genommen wird.

Der Kohlenstoffgehalt liegt etwa zwischen 0,2 und 0,65 %. Die unterschiedlichen Legierungsgehalte von Chrom, Mangan, Molybdän und Nickel werden sehr exakt auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmt und haben besonderen Einfluss bei größeren Querschnitten. Die Härtbarkeit von Stählen wird unter anderem mit dem Stirnabschreckversuch nach Jominy ermittelt.

(Vergütungsstähle; s​iehe DIN EN ISO 683)

Man verwendet Vergütungsstahl für Kurbelwellen, Achsen, Wellen, Pleuelstangen, Bolzen, Schrauben u​nd andere Konstruktionsteile höherer Festigkeit, w​ie zum Beispiel Flugzeugfahrwerke (Zugfestigkeiten b​is zu 2000 MPa).

Hinsichtlich d​er Schweißeignung v​on Vergütungsstählen i​st zu beachten, d​ass infolge d​es Kohlenstoffgehaltes m​it örtlicher Aufhärtung i​n der Schweißzone gerechnet werden muss. Daher m​uss meist vor- u​nd nachgewärmt werden.

Beispiele

  • Bei dem Stahl der Spezifikation C45E handelt es sich um einen Vergütungsstahl mit 0,45 % Kohlenstoff. Das E steht dabei für einen besonders kleinen Gehalt an Phosphor (≤0,025 %) und Schwefel (≤0,035 %).[1] C45E wird nach veralteter Norm Ck 45 genannt.

Zerspanbarkeit

Siehe Zerspanbarkeit v​on Stahl.

Einzelnachweise

  1. Datenblatt C45E (PDF; 677 kB)
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