Unterkatz
Unterkatz ist ein Ortsteil der Stadt Wasungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.
Unterkatz Stadt Wasungen | |
---|---|
Höhe: | 400 m |
Fläche: | 9,83 km² |
Einwohner: | 359 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 98634 |
Vorwahl: | 036940 |
Geografie
Unterkatz liegt im Tal des Katzabachs, der zum Einzugsgebiet der Werra gehört.
Geschichte
Erstmals wurde der Ort im Jahr 874 als Katza erwähnt. Es war der Mittelpunkt der 852 erwähnten Mark Katz,[1] welche den Kern und Ausgangspunkt der Zent Friedelshausen bildete und ab 1350 mit dem Amt Sand identisch war.
Die erste urkundliche Erwähnung ist auf den 22. April 1261 datiert.[2] Der Ort lag im hennebergischen Amt Sand, welches ab 1680 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen gehörte.
Die Besiedlung des Umlandes begann schon viel früher, denn ein alter Höhenweg von Solz nach Oberkatz und Aschenhausen war wohl die Voraussetzung für ein Hügelgräberfeld auf der Kuppe Köpfchen. Es handelt sich um früheisenzeitliche Bestattungen. Auch in der Bronzezeit und später wurde nachbestattet. Die lange Tradition der Bestattungen lässt auch auf einen Kultplatz schließen.[3]
Unterkatz war von 1611 bis 1665 von Hexenverfolgungen betroffen: Vier Frauen gerieten in Hexenprozesse und wurden verbrannt.[4]
Am 1. Januar 2019 wurde die Gemeinde Unterkatz in die Stadt Wasungen eingegliedert. Sie gehörte der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand an.
Kirche
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Unterkatz setzte sich zuletzt aus sechs Ratsmitgliedern zusammen. Die letzte Wahl im Jahr 2014 ergab folgende Verteilung[veraltet][5]:
- CDU: 4 Sitze
- SV Fortuna Unterkatz: 2 Sitze
Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Irmgard Knipping (SV Fortuna Unterkatz) wurde am 6. Juni 2010 gewählt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Kunigunde Kirchner († 1619), Mutter vieler Kinder, in einem Hexenprozess verbrannt.[4]
- Georg Friedrich Wieber (1869–1935), SPD-Landtagsabgeordneter
Einzelnachweise
- Unterkatz im Rhönlexikon
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 294.
- Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 154.
- Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 297 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Unterkatz, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
- Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen - endgültiges Ergebnis In: wahlen.thüringen.de, abgerufen am 20. Januar 2018