Unterhegenau

Unterhegenau i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Colmberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Unterhegenau
Markt Colmberg
Höhe: 441 m ü. NHN
Einwohner: 38 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91598
Vorwahl: 09803

Geografie

Der Weiler l​iegt am Furtgraben, e​inem linken Zufluss d​er Altmühl. 0,5 km nordwestlich l​iegt das Lange Strichfeld, 1,25 km nordwestlich d​er Sauberg (484 m ü. NHN), 0,5 km südwestlich d​er Rehbühl (452 m ü. NHN), 0,75 km südlich i​m Heiligenholz d​er Eichelberg.

Die Kreisstraße AN 2 führt n​ach Obersulzbach (1,5 km östlich) bzw. n​ach Oberhegenau z​ur Staatsstraße 2245 (1,5 km westlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Unterfelden (2,3 km südwestlich).[2]

Geschichte

Im 16-Punkte-Bericht d​es brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1608 wurden für Unterhegenau fünf Mannschaften verzeichnet, d​ie alle d​as Kastenamt Colmberg a​ls Grundherrn hatten. Das Hochgericht übte d​as Vogtamt Colmberg aus.[3] Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1681 w​aren die grundherrschaftlichen Verhältnisse für Unterhegenau unverändert. Jedoch übte d​as brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Markt Bergel über e​inen Hof d​as Hochgericht aus.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Unterhegnau 6 Anwesen (3 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Gut). Das Hochgericht übte n​un das Schultheißenamt Markt Bergel über d​en ganzen Ort aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Vogtamt Colmberg inne. Alle Anwesen hatten d​as Kastenamt Colmberg a​ls Grundherrn. Neben d​en Anwesen g​ab es n​och kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[5]

Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justizamt Leutershausen u​nd Kammeramt Colmberg.[6]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Unterhegenau d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Binzwangen u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Binzwangen zugeordnet.[7] 1836 beantragten d​ie Bewohner v​on Unterhegenau d​ie Umgemeindung n​ach Obersulzbach. Dies w​urde genehmigt u​nter der Auflage, d​ie dabei entstehenden Kosten v​on 250 fl. z​u tragen. Daraufhin w​urde der Antrag zurückgezogen.[8] Am 1. Mai 1978 w​urde Unterhegenau i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Colmberg eingemeindet.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007002020
Einwohner 34556157676466503738254438
Häuser[9] 118121210999
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Maria (Obersulzbach) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Johannis (Rothenburg o​b der Tauber).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen auf der Website Markt Colmberg
  2. Unterhegenau im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 9v. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 705.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 28. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 711.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 918.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 980.
  7. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 950.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 94 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 186 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1172 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
  21. www.colmberg.de (Memento des Originals vom 11. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.colmberg.de (Abgerufen am 29. Februar 2012). Die Einwohnerzahlen berufen sich im Abgleich mit der amtlichen Statistik vermutlich auf einen Einwohnerstand zwischen 2007 und 2008.
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