U-Bahnhof Wandsbek Markt
Der U-Bahnhof Wandsbek Markt ist eine Tunnel-Haltestelle der Hamburger U-Bahn-Linie U1 im Stadtteil Wandsbek und liegt unterhalb des Wandsbeker Marktplatzes. Das Kürzel der Station bei der Betreiber-Gesellschaft Hamburger Hochbahn lautet „WM“.[1] Zusammen mit dem darüber gelegenen Busbahnhof zählt sie zu den meistfrequentierten Verkehrsknotenpunkten in Hamburg.
Wandsbek Markt | |
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Bahnsteig des U-Bahnhofs | |
Basisdaten | |
Ortsteil | Wandsbek |
Eröffnet | 28. Oktober 1962[1] |
Neugestaltet | 2003 |
Gleise (Bahnsteig) | 2 Gleise 1 Bahnsteig |
Koordinaten | 53° 34′ 19″ N, 10° 4′ 7″ O |
Nutzung | |
Linie(n) | |
Umstiegsmöglichkeiten | 8, 9, 10, 11, 23, 28, X11, X22, X32, 116, 160, 162, 213, 260, 261, 263, 600, 608, 618, 8700[2] |
Fahrgäste | 54.000/Tag (Mo–Fr, 2017)[3] |
Geschichte
Als erste Netzerweiterung der Hamburger U-Bahn nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Verlängerung der KellJung-Linie (Kellinghusenstraße–Jungfernstieg) geplant. Diese sollte vom Jungfernstieg über Meßberg und den Hauptbahnhof nach Wandsbek und Farmsen führen, wo sie an die Walddörferbahn anschließen sollte. Abweichend von den ersten Planung wurde am 18. Februar 1959 beschlossen, die neue Strecke schon in Wandsbek-Gartenstadt enden zu lassen. Neben starken Einsparungen bei den Baukosten konnte so der nördlich an Wandsbek angrenzende, dicht bewohnte Stadtteil Dulsberg angeschlossen werden.
Der U-Bahnhof Wandsbek Markt entstand unterhalb des Wandsbeker Marktplatzes, wo sich bislang ein kleiner Park und eine Fläche für einen Wochenmarkt befunden hatte. Wie die gesamte Strecke wurde er in offener Bauweise errichtet, wozu ab 1960 der direkte Straßenbahnbetrieb Richtung Hamburger Innenstadt komplett eingestellt und durch einen sehr dichten Busbetrieb ersetzt wurde.[4] Die Eröffnung fand am 28. Oktober 1962 statt. Bis zum 4. August 1963, als der letzte Streckenabschnitt bis Wandsbek-Gartenstadt eröffnet wurde, war Wandsbek Markt Endstation.
Der von Jürgen Elingius und Gottfried Schramm entworfene Bahnhof galt bei seiner Eröffnung als modernste Umsteigeanlage zwischen U-Bahn und Bus in Europa und wurde Vorbild für die U-Bahnhöfe Burgstraße (1967 eröffnet) und Billstedt (1969 eröffnet)[5]. Der über dem U-Bahnhof liegende Busbahnhof von Heinz Graaf war für stündlich 60 Busse und täglich 30.000 Fahrgäste ausgelegt, insbesondere als zentraler Anlaufpunkt der Buslinien aus den östlichen Stadtteilen Jenfeld, Tonndorf und Rahlstedt[5] (Gebrochener Verkehr). Bis heute wuchs die Zahl auf bis zu 110 Busse pro Stunde und 50.000 Fahrgäste, was ihn zum größten Nahverkehrs-Busbahnhof Deutschlands machte.[6] Der U-Bahnhof wird täglich von 54.000 Menschen genutzt und gehört damit zu den am stärksten frequentierten U-Bahnhöfen in Hamburg.[3]
Umbau
Die stark angewachsenen Fahrgastzahlen machten einen Umbau der Anlage von 2000 bis 2003 notwendig, der in kleinerem Maße auch den U-Bahnhof betraf. Dabei wurden einige wenig genutzte Zugänge geschlossen, Teile des Bahnsteigs erhöht und ein Fahrstuhl eingebaut, sodass der Bahnhof jetzt als barrierefrei gilt. Der Fahrstuhl verbindet den Bahnsteig und die östliche Zwischenebene mit dem darüberliegenden neuen Platz, von dort kann der Busbahnhof erreicht werden. In der Zwischenebene sind eine HVV-Servicestelle und ein Restaurant der McDonald’s-Kette hinzugekommen. Bei der Umgestaltung des Busbahnhofs[7] durch die Architekten Friedhelm Grundmann und Mathias Hein wurden auch die Abgänge zur U-Bahn neu gestaltet: u. a. entwarf die Malerin Gisela Grundmann über den Rolltreppen wolkenähnliche Deckenabhängungen.
Anlage
Der Bahnhof mit Mittelbahnsteig liegt am Ende einer langen, vom Hauptbahnhof Richtung Nordosten verlaufenden Tunnelstrecke vom Steindamm bis zur Wandsbeker Marktstraße, bevor diese in einer 90°-Kurve nordnordwestlich unter die Wandsbeker Allee (Hamburger Ring 2) abknickt. Dort befindet sich eine Kehranlage mit zwei hintereinander liegenden Kehrgleisen in Mittellage.[8]
Für den Bahnhofszugang, aber auch für die Querung der stark befahrenen Straßen für Fußgänger, besteht je eine Zwischenebene am West- und Ostende des Bahnhofs. Während die Zwischenebene im Westen recht klein ist und mit vier Aufgängen hauptsächlich dem Zugang zur Station dient, befindet sich auf der Ostseite eine deutlich größere Anlage mit Läden und in Kreuzform, von der zahlreiche Treppen zur Busanlage und den Straßen rings um den Bahnhof führen sowie ein Gang zum Einkaufszentrum „Wandsbek Quarree“. Ursprünglich gab es noch einen Gang, der direkt oberhalb des Tunnels der Kurve der U-Bahn folgte und zu Aufgängen an der Nordostecke des Wandsbeker Marktes führte. Da dieser Gang wenig genutzt wurde und schlecht zu überwachen war, wurde er 2000 geschlossen.[9]
Entworfen vom Architektur-Büro Schramm und Jürgen Elingius, dominieren im Bahnhof rechteckige Fliesen. Während die Bodenfliesen im Zwischengeschoss und auf dem Bahnsteig in Hell- und Dunkelgrau gehalten sind, sind die Wände in der Bahnsteighalle mit glasierten und dadurch reflektierenden Fliesen in verschiedenen Grau- sowie Blau- und Türkistönen verkleidet. Die Decken sind weiß gestrichen.
Zur Haltestelle Wandsbeker Chaussee sind es 600 Meter, bis Straßburger Straße 1270 Meter.[4]
Anbindung
Der U-Bahnhof Wandsbek Markt wird wochentags zwischen 6 und 21 Uhr (Sonnabend: 10–21 Uhr) von der Linie U1 im 5-Minuten-Takt angefahren, in den übrigen Zeiten alle zehn bis 20 Minuten. In den Hauptverkehrszeiten gibt es zusätzliche Verstärkungsfahrten. Des Weiteren besteht am darüberliegenden Wandsbeker Busbahnhof Anschluss zu sechs Metrobus- sowie zahlreichen weiteren Buslinien in Richtung Barmbek, Bramfeld, Rahlstedt, Jenfeld, Tonndorf, Barsbüttel und Billbrook.
Die Bus-Station U Wandsbek Markt ist nach einer Aufstellung des Hamburger Senats von 2014 mit etwa 31.000 einsteigenden Fahrgästen am Tag die am stärksten genutzte Bushaltestelle Hamburgs.[10] Die U-Bahn-Haltestelle verzeichnete 2017 durchschnittlich 54.000 Ein- und Aussteiger täglich.[3]
Linie | Verlauf |
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Norderstedt Mitte – Richtweg – Garstedt – Ochsenzoll – Kiwittsmoor – Langenhorn Nord – Langenhorn Markt – Fuhlsbüttel Nord – Fuhlsbüttel – Klein Borstel – Ohlsdorf – Sengelmannstraße – Alsterdorf – Lattenkamp – Hudtwalckerstraße – Kellinghusenstraße – Klosterstern – Hallerstraße – Stephansplatz – Jungfernstieg – Meßberg – Steinstraße – Hauptbahnhof Süd – Lohmühlenstraße – Lübecker Straße – Wartenau – Ritterstraße – Wandsbeker Chaussee – Wandsbek Markt – Straßburger Straße – Alter Teichweg – Wandsbek-Gartenstadt – Trabrennbahn – Farmsen – Oldenfelde – Berne – Meiendorfer Weg – Volksdorf | – Buckhorn – Hoisbüttel – Ohlstedt | – Buchenkamp – Ahrensburg West – Ahrensburg Ost – Schmalenbeck – Kiekut – Großhansdorf |
Literatur
- Olaf Bartels: Erweitert: Der Wandsbeker Markt als Knotenpunkt im Nordosten. In: Stationen Hamburger Architektur. Hamburger Hochbahn AG, Hamburg 2008, S. 109–123.
Weblinks
Einzelnachweise
- Haltestellennamen - Hamburger Hochbahn, fredriks.de, abgerufen am 1. Juni 2021
- Haltestelle Wandsbek Markt, hvv.de, abgerufen am 1. Juni 2021
- Antwort der Hamburger Hochbahn vom 17. Dezember 2018 auf eine Anfrage nach dem Hamburger Transparenzgesetz, fragdenstaat.de, abgerufen am 3. Januar 2019
- Wandsbek Markt auf hamburger-untergrundbahn.de (Memento vom 22. April 2015 im Internet Archive)
- Pressemitteilung zur Modernisierung der Busanlage, hochbahn.de
- ZOB Wandsbek: Verzögern zwei Ampeln den Umbau?, abendblatt.de, 9. Februar 2000, abgerufen am 1. Juni 2021
- Karin Berkemann: "Dieses Chaos von Treppen". Mit der U-Bahn zu Friedhelm Grundmann, moderne-regional.de
- Gleisplan auf hamburger-untergrundbahn.de (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)
- Ehemaliger Tunnel des Bahnhofs Wandsbek Markt auf hamburger-untergrundbahn.de (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) (mit Fotos)
- Drucksache 20/13664 der Hamburgischen Bürgerschaft, Seite 5.