Trimet Aluminium
Die Trimet Aluminium SE (Eigenschreibweise: trimet) ist ein konzernunabhängiger deutscher Aluminiumhersteller.
Trimet Aluminium SE | |
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Rechtsform | SE (Societas Europaea) |
Gründung | 1985 als Trimet Metallhandelsgesellschaft mbH |
Sitz | Essen, Deutschland |
Leitung | Vorstand:
Vorsitz des Aufsichtsrates:
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Mitarbeiterzahl | 1.662 (30.06.2019) |
Umsatz | 1,2 Mrd. Euro (2018/19) |
Branche | Aluminium |
Website | www.trimet.de |
Stand: 6. November 2019 |
Das Unternehmen produziert Primäraluminium, auch Hüttenaluminium genannt, das aus Bauxit gewonnen wird, in Essen, Hamburg, Voerde und in einem Tochterunternehmen in Saint-Jean-de-Maurienne sowie Sekundäraluminium aus Aluminiumschrott in Gelsenkirchen und Harzgerode. Weiterhin ist es nach der Abgabe der Mehrheit der Anteile noch mit 25 % an der BOHAI TRIMET Automotive Holding GmbH beteiligt, die in Harzgerode und Sömmerda Aluminiumdruckgussteile für die Automobilindustrie herstellt. An den beiden französischen Standorten Saint-Jean-de-Maurienne und Castelsarrasin wird Aluminiumdraht hergestellt, der unter anderem zu elektrischen Leitungen in der Energie- und zu Verbindungselementen in der Automobilindustrie weiterverarbeitet wird. Ein weiteres Geschäftsfeld sind die dazugehörenden Aluminiumhandels- und Entwicklungsdienstleistungen.
Geschichte
Am 7. Mai 1985 von Heinz-Peter Schlüter als Handelsgesellschaft für Metall in Düsseldorf gegründet, wurde die Trimet Aluminium SE 1988 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1993 erwarb sie das Gelsenkirchener Recyclingwerk für Aluminium, 1994 folgte der Schritt in die Primäraluminium-Produktion durch den Kauf der Aluminiumhütte in Essen. Zwei Druckgießereien in Sömmerda (Thüringen) und Harzgerode (Sachsen-Anhalt) kamen 2001 hinzu.
Um ihre Kapazitäten zu erhöhen, kaufte Trimet am 10. November 2006 die Aluminiumhütte (Elektrolyseanlage) und das Anodenwerk des im Jahr zuvor stillgelegten Hamburger Aluminium-Werks (HAW). Erste Verhandlungen hatten bereits im Oktober 2005 stattgefunden, waren aber gescheitert. 2007 nahm Trimet die von den Vorbesitzern stillgelegte Aluminiumhütte in Hamburg-Altenwerder wieder in Betrieb.[1] Hierfür wurde Trimet im Jahr 2011 im Wettbewerb Großer Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet.
Im Dezember 2013 übernahm Trimet zwei Produktionswerke in Frankreich mit insgesamt 500 Mitarbeitern. Im Mai 2014 übernahm Trimet die Aluminiumhütte und Anodenfabrik der insolventen Voerde Aluminium GmbH mit 280 Mitarbeitern.
Mit dem Innovationspreis „NRW – Wirtschaft im Wandel“ wurde Trimet 2015 mit dem Projekt „Virtuelle Batterie“ und 2018 für das Projekt „Berufsbildung für Flüchtlinge“ ausgezeichnet.
Im August 2018 bringt Trimet seine Automotive-Sparte in ein Joint Venture mit dem chinesischen Automotive-Spezialisten Bohai Automotive Systems Co., Ltd. ein, die zur BAIC-Gruppe (Beijing Automotive Group) gehört. Der Zusammenschluss stärkt die beiden Druckgussstandorte Harzgerode und Sömmerda.
Seit Ende November 2018 leitet Philipp Schlüter – der älteste Sohn des Firmengründers – als Vorstandsvorsitzender die operativen Führungsspitze des TRIMET.[2]
Soziale Verantwortung
Trimet wurde bereits mehrmals mit dem Siegel „Ökoprofit“ ausgezeichnet. Für ihr soziales Engagement hat Trimet dreimal das Siegel Arbeit plus der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD erhalten, unter anderem für die positive Beschäftigungsentwicklung, die Einstellung und Übernahme von Arbeitslosen und älteren Menschen sowie für besondere Arbeitszeitmodelle.[3] Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnete Trimet (die KS ATAG Trimet Guss GmbH, Harzgerode) 2015 für die vorbildliche Integration ausländischer Nachwuchskräfte mit dem „Unternehmenspreis für Willkommenskultur“ aus.[4]
Als Teil von „Wir zusammen – Integrations-Initiativen der deutschen Wirtschaft“ setzt Trimet mit dem Projekt „Berufsbildung für Flüchtlinge“[5] ein Zeichen und sorgt dafür, dass 66 Geflüchtete bei der Trimet eine Ausbildung machen können.
Das Energiemanagementsystem der Standorte Essen, Gelsenkirchen, Hamburg, Harzgerode und Voerde ist nach DIN EN 50001 zertifiziert.
Energieverbrauch
Laut einem Bericht der taz verbrauchte das Unternehmen ca. 1 % des Stroms in Deutschland (Stand: 2011).[6] 2014 soll der Verbrauch bei 4,2 Milliarden Kilowattstunden gelegen haben[7], also etwa 0,7 % der Bruttostromerzeugung Deutschlands.
Die stärkeren Schwankungen des Stromnetzes durch die Einspeisung regenerativer Energien sollen mittels eines lastabhängigen (±25 %) Großverbrauchers[8] zum Teil ausgeglichen werden; dafür führte der Konzern den irreführenden Namen „virtuelle Batterie“ ein, der fälschlich suggeriert, eine Rückspeisung des Stroms zu ermöglichen. Die Maßnahme wird zudem mit EU-Mitteln gefördert.[9] Ein Drittel der Produktion am Standort Essen kann bis zu einer Stunde ohne Stromzufuhr auskommen oder aber mehr Strom als normal abnehmen. Der Probebetrieb läuft seit 2019.[10]
Bei ökostrombedingter Stromknappheit werden die Aluminiumhütten immer öfter zeitweise vom Netz genommen. Im Februar 2014 war dies einmal für eine Stunde der Fall,[11] im ersten Halbjahr 2015 45-mal,[12] im Juni 2019 31-mal.[13][14][10]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Aluwerk geht morgen offiziell in Betrieb. (Pdf) In: Hamburger Abendblatt. www.abendblatt.de, 8. August 2007, S. 19, abgerufen am 19. August 2020.
- Pressemitteilungen. Trimet, 26. November 2018, abgerufen am 27. November 2018.
- Zertifikatsbegründung (Memento vom 8. August 2007 im Internet Archive)
- Unternehmenspreis für mehr Willkommenskultur, Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Memento des Originals vom 8. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Berufsbildung für Flüchtlinge. Abgerufen am 19. August 2020.
- Erneuerbare Energien: Pausenprämie für Großverbraucher. taz.de, 14. November 2011, abgerufen am 19. August 2020.
- Aluminium-Produktion in Deutschland: Schmutzig, teuer, überflüssig. www.tagesschau.de, 25. Februar 2014, abgerufen am 19. August 2020.
- Virtuelle Batterie als Stromspeicher. In: www.giesserei-praxis.de. (giesserei-praxis.de [abgerufen am 19. Dezember 2018]).
- Virtuelle Batterie. www.trimet.eu, abgerufen am 19. August 2020.
- Die Fabrik als Stromspeicher. www.dw.com, abgerufen am 19. August 2020.
- Frank Meßing: Zu wenig Strom - Trimet-Hütte für eine Stunde abgeschaltet. www.waz.de, 11. März 2014, abgerufen am 3. Juli 2019.
- Geschäftsbericht 2014-15, S. 34
- Aluhütten von Trimet gingen vom Stromnetz. news-und-nachrichten.de, 2. Juli 2019, abgerufen am 3. Juli 2019.
- Aluhütten von Trimet gingen vom Netz. In: Rheinische Post. www.presseportal.de, 2. Juli 2019, abgerufen am 3. Juli 2019.