Tondikandia
Tondikandia ist eine Landgemeinde im Departement Filingué in Niger.
Landgemeinde Tondikandia | |||
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Koordinaten | 13° 54′ N, 3° 4′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Niger | ||
Tillabéri | |||
Departement | Filingué | ||
Fläche | 2.279,8 km² | ||
Einwohner | 108.991 (2012) | ||
Dichte | 47,8 Ew./km² |
Geographie
Tondikandia liegt nordöstlich der Hauptstadt Niamey am Dallol Bosso in der südlichen Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Dingazi und Filingué im Nordwesten, Imanan und Kourfeye Centre im Nordosten, Loga und Tagazar im Süden sowie Simiri im Osten. Bei den Siedlungen in der Gemeinde handelt es sich um 152 Dörfer, 83 Weiler und 6 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Damana.[2] Weitere größere Dörfer im Gemeindegebiet sind Fandou Béri und Fandou Mayaki.[1]
Geschichte
Das von vielen Tälern und Schluchten geprägte und von Zarma bewohnte Gebiet von Tondikandia war vor der Ankunft der Franzosen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein Rückzugsgebiet für Banditen, die die Dörfer am Fluss Niger ausraubten. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich der Krieger Karanta als Herrscher von Tondikandia durch.[3] Die französische Kolonialverwaltung richtete einen Kanton in Tondikandia ein und anerkannte 1901 Karanta als Kantonschef.[4] Die Landgemeinde Tondikandia ging 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Tondikandia/Damana hervor.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Tondikandia 108.991 Einwohner, die in 6147 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 84.223 in 10.448 Haushalten.[5] Rund die Hälfte der Einwohner sind Zarma. Zu den weiteren Volksgruppen in der Gemeinde zählen Tuareg, Fulbe und, in geringerer Anzahl, Hausa.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Tondikandia liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist auch die Arbeitsmigration ins Ausland.[7] Zu den größten infrastrukturellen Problemen in der Gemeinde zählen der Personalmangel in der Gesundheitsversorgung und durch Erosion schadhaft gewordene Wasserstellen.[6]
Persönlichkeiten
- Soumana Kalkoye (* 1966), Offizier, geboren im Dorf Fandou Mayaki im Gemeindegebiet von Tondikandia
- Seyni Kountché (1931–1987), Staatschef Nigers, geboren im Dorf Fandou Béri im Gemeindegebiet von Tondikandia
- Demba Maïnassara (1910–1996), Offizier, geboren im Dorf Damana im Gemeindegebiet von Tondikandia
Literatur
- Idi Namata Abdou: Diagnostic de l’agro-système et esquisse d’un plan villageois de développement (P.V.D.) de Talifanta Béri. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1992.
- A. Souley, E. K. Hahonou: Les associations cantonales dans le Tagazar et le Tondikandia (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 24). LASDEL, Niamey/Parakou März 2004 (lasdel.net [PDF]).
- Mamadou Aboubacar Traoré: Dégradation des sols du dallol Bosso. Conséquences pour l’agriculture-stratégies d’amélioration. Cas des villages Kouboutié, Lamoudi, Naguizé et N’gawa. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1995.
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 435–440, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Republik Niger: Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 86–87.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 243.
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Présentation de la commune de Tondikandia (Memento des Originals vom 23. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website der ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, abgerufen am 29. Januar 2012.
- Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).