Tom Nütten
Thomas R. Nütten (* 8. Juni 1971 in Toledo, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football- und Canadian-Football-Spieler. Er spielte als Guard unter anderem bei den Amsterdam Admirals in der NFL Europe und den St. Louis Rams in der National Football League (NFL).
Tom Nütten | |
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Position: Guard |
Trikotnummern: 64, 61 |
geboren am 8. Juni 1971 in Toledo, Ohio | |
Karriereinformationen | |
NFL Draft: 1995 / Runde: 7 / Pick: 221 | |
College: Western Michigan | |
Teams:
* nur Offseason, keine Einsätze in der Regular Season | |
Karrierestatistiken | |
Spiele gespielt | 78 |
Spiele als Starter | 69 |
Fumbles gesichert | 3 |
Statistiken bei NFL.com | |
Statistiken bei pro-football-reference.com | |
Karrierehöhepunkte und Auszeichnungen | |
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Mit den Rams gewann er den Super Bowl XXXIV.
Jugend / College
Nütten wurde als Sohn einer Deutschen und eines Belgiers in Ohio geboren. Er wuchs bei seiner Mutter in Oelde, Deutschland auf.[1] Dort spielte er Handball beim SV Oelde. Mit 16 Jahren zog er zu seinem Vater nach Lennoxville, Québec.[2]
An der Champlain Highschool in Lennoxville, Kanada spielte er Rugby und Eishockey und später auch American Football.[3][4] Von 1991 bis 1994 studierte Nütten an der Western Michigan University in Kalamazoo, Michigan und spielte College Football für die Western Michigan Broncos. Er ist der erste Spieler des Colleges, dem es später gelang den Super Bowl zu gewinnen.[5]
In Nordamerika wurde aus Thomas Nütten, dann Tom Nutten. Diese Verunstaltung des Nachnamens missfiel vor allem Toms Mutter, so dass er die fehlenden Punkte des "ü" einfach auf das Trikot aufklebte und so als Tom Nütten bekannt wurde.[6]
Profi
Buffalo Bills (NFL) und Hamilton Tiger-Cats (CFL)
Nütten wurde in der siebten Runde des NFL Drafts 1995 von den Buffalo Bills an 221. Stelle ausgewählt.[7] In Buffalo kam er nur in einem Spiel zum Einsatz (am 15. Oktober 1995 beim 27:21-Sieg gegen die Seattle Seahawks) und wechselte daraufhin 1997 zu den Hamilton Tiger-Cats in die Canadian Football League (CFL).[8][9][10][11]
Amsterdam Admirals (NFL Europe)
Mit 26 Jahren wechselte Nütten 1998 in die NFL Europe. Bei den Amsterdam Admirals traf er dann auf den Spieler, mit dem er später bei den Rams die größten Erfolge feierte, Quarterback Kurt Warner.[12] In Amsterdam kam Nütten in allen zehn Spielen zum Einsatz[13] und hatte die Möglichkeit als Guard, aber auch als Center, Erfahrungen zu sammeln.[14] Die Admirals hatten mit 3281 Yards die beste Offense der Liga.[15] Nach der Saison wechselte er mit Warner zu den St. Louis Rams.[16][17]
St. Louis Rams (NFL)
Verletzungsbedingt kam Nütten in seiner ersten Saison bei den Rams nur zu fünf Einsätzen.[18] In der Saison 1999 stand er dann aber fast die gesamte Saison (14 von 16 Spielen) über als Starter auf dem Platz.[19] In den Play-offs zogen die Rams mit Warner und Nütten unter ihrem Head Coach Dick Vermeil in den Super Bowl XXXIV in Atlanta ein. Sie gewannen den Super Bowl gegen die Tennessee Titans mit 23:16.[20] Warner, der von Nütten bei seinen Passspielzügen beschützt wurde, wurde zum Super Bowl MVP gewählt. In der Saison 2001 zogen die Rams erneut in den Super Bowl ein. Sie verloren jedoch überraschend im Super Bowl XXXVI gegen die New England Patriots in New Orleans mit 17:20.[21] Die Offense der Rams aus diesen Jahren ging unter dem Namen The Greatest Show on Turf in die Geschichte der NFL ein.[22]
Nach einem Wadenbeinbruch konnte Nütten in der Saison 2002 nur elf Spiele bestreiten.[23] Zur Saison 2003 wechselte er zu den New York Jets und unterschrieb einen Dreijahresvertrag über 3,6 Millionen US-Dollar.[24] Aufgrund von Verletzungen und nach dem Verlust seines Stammplatzes an Brent Smith, beendete er aber noch vor Beginn der Regular Season seine Karriere.[25]
Zur Saison 2004 folgte dann der Rücktritt vom Rücktritt und Tom Nütten heuerte für das Mindestgehalt (für Veterans) von 535.000 Dollar wieder bei den Rams an.[26] Er kam in der Saison in 8 Spielen (6 als Starter) zum Einsatz – ebenso in der Saison 2005, bevor er mit 33 Jahren seine aktive Karriere beendete.
Nach der NFL
Nach der Zeit in der NFL arbeitete Nütten als Kolumnist und Moderator im Fernsehen. Er war Co-Kommentator bei Übertragungen des Super Bowls in Deutschland. Vor seinem zweiten Engagement bei den Rams war Nütten im Frühjahr 2004 als Assistenztrainer bei den Cologne Centurions in der NFL Europe aktiv.[27][28]
Privat
Tom lebt mit seiner Frau seinen zwei Söhnen und seiner Tochter in Florida, wo er ein Restaurant betreibt.[29][30]
Weblinks
- Kurzbiografie auf der Website der Tageszeitung Die Welt
Einzelnachweise
- Steven Jörgensen: Super-Bowl-Sieger Tom Nütten: „Ich war nie so gut wie Vollmer“. Sport Bild, 31. Januar 2015, abgerufen am 16. März 2021: „Vom Pass her bin ich Amerikaner. Ich wurde als Sohn einer Deutschen und eines Belgiers in Ohio geboren. ... Der 43-Jährige lebte als Kind und Jugendlicher in Westfalen.“
- Super Bowl XXXIV - St. Louis Rams-Spieler Tom Nütten: Vom "Spätstarter" zum Shooting-Star. Presseportal, 28. Januar 2000, abgerufen am 16. März 2021: „Nachdem Nütten acht Jahre beim Handball-Klub SV Ölde auf Punktejagd ging, zog es ihn im Alter von 16 Jahren zu seinem Vater nach Quebec/Kanada.“
- Super Bowl XXXIV - St. Louis Rams-Spieler Tom Nütten: Vom "Spätstarter" zum Shooting-Star. Presseportal, 28. Januar 2000, abgerufen am 16. März 2021: „Neben Eishockey und Rugby entschied sich der "150 Kilo-Mann" für die amerikanische Sportart schlechthin - American Football. Für ein Jahr führte er das Team der Champlain Regional High School in Lennoxville/Quebec als Kapitän an.“
- Martin Pilch: Hier kommt Big Tom. Welt am Sonntag, 26. August 2001, abgerufen am 16. März 2021: „Dabei spielt Nütten noch gar nicht so lange Football. Damit begann er erst in der High School im Alter von 16 Jahren.“
- 2007 Western Michigan Football Media Guide. Bronco Football in the Pros. Western Michigan Broncos, S. 98, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch): „Tom Nütten (1991-94) is the second of only two Broncos to ever appear in a Super Bowl, an impressive feat. Even more impres-sive is the fact that he is the lone product of Western Michigan football to ever earn a ring.“
- Super Bowl XXXIV - St. Louis Rams-Spieler Tom Nütten: Vom "Spätstarter" zum Shooting-Star. Presseportal, 28. Januar 2000, abgerufen am 16. März 2021: „Bei seinem Rückgang nach Nordamerika wurde aus Thomas Nütten Tom Nutten. Die "Verunstaltung" seines Nachnamens missfiel vor allem Toms Mutter. Mit dem Aufkleben der fehlenden Punkte auf seinem Trikot schuf Nütten kurzerhand den bis dahin in der englischen Sprache nicht existierenden Umlaut "ü".“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „Die Buffalo Bills drafteten ihn in der siebten Runde der Draft, 1995, als 221. Spieler insgesamt.“
- Tom Nutten Stats. Pro-Football-Reference, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch): „Year Age Tm Pos No. G GS 1995 24 BUF 64 1 0“
- Tom Nutten 1995 Game Log. Pro-Football-Reference, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch): „Rk Date G# Week Age Tm Opp Result GS 1 1995-10-15 6 7 24.129 BUF SEA W 27-21“
- Igor Holzheu: Verletzungssorgen: Tom Nütten beendet Karriere. Bigplay, 16. August 2003, abgerufen am 16. März 2021: „Nütten wurde ursprünglich in der siebten Runde des Drafts von 1995 von den Buffalo Bills verpflichtet, kam aber nur in einem Spiel für die Bills zum Einsatz. Nach einem Abstecher zu den Hamilton Tiger-Cats in der Canadian Football League, wurde er von den St. Louis Rams verpflichtet.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „1997 war er bei den Hamilton Tiger-Cats der CFL unter Vertrag.“
- Super Bowl XXXIV - St. Louis Rams-Spieler Tom Nütten: Vom "Spätstarter" zum Shooting-Star. Presseportal, 28. Januar 2000, abgerufen am 16. März 2021: „Mit 26 Jahren schaffte der "Spätstarter" 1998 den Sprung in die NFL-Europe League, wo er im Trainingscamp der Amsterdam Admirals seinen Freund Kurt Warner kennenlernte.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „Nütten startete in allen 10 Spielen der Admirals.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „Nütten zeigte, daß man ihn nicht nur als Guard einsetzen konnte, sondern auch als Center. Sogar für die weiten Snaps bei Punts und Field Goals war er zu gebrauchen.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „... der Admirals, die mit 2.133 Paßyards den besten Luftangriff hatten und mit 3.281 Gesamtyards den besten Angriff überhaupt.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „Nach der NFLE Saison ging es zurück über den großen Teich, wo die Rams schon auf ihn warteten, die er mit seinen Leistungen überzeugt hatte.“
- Super Bowl XXXIV - St. Louis Rams-Spieler Tom Nütten: Vom "Spätstarter" zum Shooting-Star. Presseportal, 28. Januar 2000, abgerufen am 16. März 2021: „Im "Paket" ging es ein Jahr später mit den St. Louis Rams in die NFL, wo Nütten als Guard den mittlerweile zum "Number-One-Quarterback" aufgestiegenen Warner beschützt.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „Bedingt durch eine Ellenbogenverletzung wurde er nur in fünf Spielen eingesetzt, davon aber in Zweien als Starter.“
- Nütten, Tom. Win-Football, abgerufen am 16. März 2021: „1999 startete er in 14 Spielen als Left Guard und im Special Team.“
- Manuel Pasi: Comeback: Tom Nütten kehrt zu den Rams zurück. Bigplay, 22. August 2004, abgerufen am 16. März 2021: „Zwischen 1999 und 2002 startete er in 55 Spielen als Guard für die Rams und gewann mit ihnen 1999 die Super Bowl gegen die Tennessee Titans.“
- Manuel Pasi: Comeback: Tom Nütten kehrt zu den Rams zurück. Bigplay, 22. August 2004, abgerufen am 16. März 2021: „Auch 2001 stand er mit den Rams im Endspiel, musste sich allerdings mit seinen Teamkollegen den überraschenden New England Patriots geschlagen geben.“
- NFL: St. Louis Rams Offense 2000 - "The Greatest Show on Turf". Spox, 5. Juni 2020, S. 25, abgerufen am 16. März 2021: „Left Guard: Tom Nütten. Nütten war integraler Bestandteil der Greatest Show on Turf und erlebte all die großen Jahre von 1998 bis 2002 mit.“
- Gewinner im Super Bowl: Nütten hört auf. NTV, 18. August 2003, abgerufen am 16. März 2021: „Bereits in der vergangenen Spielzeit konnte der aus Oelde in Westfalen stammende Offensive Lineman wegen eines Wadenbeinbruchs nur elf NFL-Partien bestreiten.“
- Gewinner im Super Bowl: Nütten hört auf. NTV, 18. August 2003, abgerufen am 16. März 2021: „Nach sechs Jahren im Trikot der St. Louis Rams hatte der Guard erst im vergangenen März einen mit insgesamt 3,6 Millionen Dollar dotierten Dreijahresvertrag bei den New York Jets unterschrieben.“
- Gewinner im Super Bowl: Nütten hört auf. NTV, 18. August 2003, abgerufen am 16. März 2021: „Nütten, der während der Vorbereitung auf die am 4. September beginnende Saison immer wieder von Problemen am Ellenbogen und Schienbein geplagt wurde, hatte in den ersten Testspielen seinen Stammplatz an Brent Smith verloren.“
- Manuel Pasi: Comeback: Tom Nütten kehrt zu den Rams zurück. Bigplay, 22. August 2004, abgerufen am 16. März 2021: „Nütten hat nach einer kurzen Bedenkzeit nun auch zugesagt und ein Einjahres-Vertrag zum Minimum-Salär von 535'000 Dollar unterschrieben.“
- Manuel Pasi: Comeback: Tom Nütten kehrt zu den Rams zurück. Bigplay, 22. August 2004, abgerufen am 16. März 2021: „Diesen Frühling nahm er einen ersten Anlauf in Richtung einer Coaching-Karriere und arbeitete in der NFL Europe als Assistent Coach für die Cologne Centurions.“
- Stefanie Boewe: Footballstar Tom Nütten wird Trainer in Köln und verstärkt die Centurions. Die Welt, 13. Januar 2004, abgerufen am 16. März 2021: „Jetzt kehrt der 32-Jährige in Köln aufs Spielfeld zurück - als Trainer der neuen Cologne Centurions in der NFL Europe (NFLE).“
- Steven Jörgensen: Super-Bowl-Sieger Tom Nütten: „Ich war nie so gut wie Vollmer“. Sport Bild, 31. Januar 2015, abgerufen am 16. März 2021: „Eine Prognose für den 49. Super Bowl will Nütten, der in Florida lebt und ein Restaurant betreibt, nicht abgeben.“
- Artis Henderson: Lamoraga Naples' owner Tom Nutten — Where the Chefs Eat. News-Press, 25. April 2018, abgerufen am 16. März 2021 (amerikanisches Englisch): „Tom Nutten, owner of Lamoraga in Naples, came to the restaurant business after a NFL career playing guard for the St. Louis Rams.“