Theater das Zimmer
Das Theater das Zimmer ist ein Privattheater in Hamburg-Horn, das von Sandra Kiefer, Jan Holtappels und Lars Ceglecki geleitet wird. Das „Theater das Zimmer“ ist als Kleinkunstbühne mit 40 Plätzen im Zuschauerraum seit Herbst 2014 die Nachfolgeeinrichtung in der Spielstätte des vormals dort ansässigen „Theaters in der Washingtonallee“, das im Juli 2014 seinen Spielbetrieb einstellte. Es ist außerdem nicht zu verwechseln mit dem „Theater im Zimmer“ in Hamburg-Harvestehude, das im Juli 1999 den Spielbetrieb beendete.
Spielstätte und Geschichte
Als Spielstätte dient die 50 m² große rechte Hälfte eines Ein-Raum-Annex des denkmalgeschützten Siedlungsbaus in der Washingtonallee 42a/42, der 1936/1937 errichtet wurde (Architekt: Hans Stockhause) und – noch ohne bauliche Trennung in zwei Hälften – bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Kolonialwarenladen war.[1] Stockhause hatte dieses Ladenlokal in Ergänzung zum 1930/1931 nach Plänen von Ernst H. Dorendorf errichtetem Milchladen in der Auersreihe 7, der heute als Wohnung genutzt wird, als Bauensemble zur Nahversorgung der Wohnbevölkerung in Hamburg-Horn geplant.[2]
Die U-Bahn-Haltestelle „Horner Rennbahn“ befindet sich in fußläufiger Entfernung (ca. 550 Meter), ebenso seit dem Fahrplanwechsel im Jahr 2008 die HVV-Bushaltestelle „Hasencleverstraße“ der Linie 213 (ca. 25 Meter entfernt).[3]
Nachdem das „Theater in der Washingtonallee“ im Juli 2014 den Spielbetrieb eingestellt hatte, wurde die Spielstätte mit 40 Plätzen im Zuschauerraum unter neuer Leitung als „Theater das Zimmer“ am 3. Oktober 2014 mit dem Stück Tagträumer von William Mastrosimone neu eröffnet.[4]
Dem vorausgegangen sind einige Umbaumaßnahmen wie der Einbau von sieben Scheinwerfern und die Errichtung einer Bühnen- und Podestkonstruktion, die es zuvor nicht gab. Außerdem wurden die mit Stoff bezogenen Zuschauerplätze fest in L-Form angeordnet.[5]
Aufführungen und Produktionen
Das Repertoire des Theaters ist nicht festgelegt. Vergangene Produktionen waren Tagträumer von William Mastrosimone, HeimWeh Thomas B. Hoffmann für Jugendliche, der Liederabend Projekt Ursula von Michael Tasche (Uraufführung), die Komödie Tour de Farce von Philip LaZebnik und Kingsley Day, das Märchen Hans im Glück nach den Brüdern Grimm, Aus den Memoiren des Herrn von Schnabelewopski nach Heinrich Heine, die Abschlusspräsentation des Volkshochschul-Theaterkurses Hexenjagd von Arthur Miller, die Komödie Jeux de Scene von Victor Haim, Lenz von Georg Büchner, Traumfrau verzweifelt gesucht von Tony Dunham, der Musical-Liederabend Tell Me on a Sunday (Liederzyklus aus Song and Dance von Andrew Lloyd Webber), Das Schiff Esperanza von Fred von Hoerschelmann, das Poetische Erzählstück Die Duftsammlerin von Sabine Zieser und die Komödie Und immer lockt das Erbe von Gabriele Reinecker.[6]
Die Aufführungen finden jeweils um 20 Uhr donnerstags, freitags und samstags statt, der Barbereich ist ab 19 Uhr geöffnet.[7]
Finanzierung und Kartenpreise
Das „Theater in der Washingtonallee“ wurde von der Kulturbehörde des Senats bis zur Spielzeit 2012/2013 finanziell gefördert in Höhe von 28.500 Euro für die Spielzeit 2011/2012, 30.000 Euro für die Spielzeit 2012/2013 und 12.750 Euro für die Spielzeit 2013/2014. Diese Förderung ist nicht automatisch auf das „Theater das Zimmer“ übergegangen, das sich über den Eintritt bzw. privat finanziert. Es wird aber seit Dezember 2014 vom Senat als zugehörig zu den „Off-Theatern“ in Hamburg gezählt, also zu den Theatern, die mehrheitlich als Bühne für die freie Szene fungieren und eine staatliche Bezuschussung beantragen können.[8]
Die Kartenpreise variieren je nach Art der Aufführung (Lesung 13,90 Euro, Monologstück 17,20 Euro, Schauspiel 21,60 Euro). Daneben gibt es die üblichen Ermäßigungen für Kinder (8,20 Euro) und Studenten (7,00 Euro, nur an der Abendkasse) (Stand: August 2016).[9]
Seit 2016 besteht der Förderverein "Freunde des Zimmers e. V." Dieser unterstützt das Theater in materieller und immaterieller Weise und kann Spenden und Zuwendungen entgegennehmen. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, das bedeutet, dass die Mitgliedsbeiträge (60,- € im Jahr) und Spenden steuerlich absetzbar ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde: Denkmalliste nach § 6 Absatz 1 Hamburgisches Denkmalschutzgesetz vom 5. April 2013, (HmbGVBl S. 142; Stand: 18. April 2016), ID 13073 und 13074 (Seite 4848).
- Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde: Denkmalliste nach § 6 Absatz 1 Hamburgisches Denkmalschutzgesetz vom 5. April 2013. HmbGVBl S. 142; Stand: 18. April 2016; ID 14252.
- Artikel „Die neuen Linienführungen: Die Entwicklung der Hafencity geht stetig voran, parallel passt der HVV sein Busangebot an“ im Hamburger Abendblatt vom 18. November 2008, abgerufen am 10. Februar 2018.
- Katharina Manzke: „Theaterchen: Neue, alte Bühne“ (Memento des Originals vom 10. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , in Die Zeit vom 3. Oktober 2014, abgerufen am 10. August 2016.
- Artikel „Das kleinste Theater der Stadt ist zurück und feiert Eröffnung“ im Hamburger Abendblatt vom 23. September 2014, abgerufen am 11. August 2016.
- Spielplan, abgerufen am 10. August 2016.
- Vorstellung auf hamburg.de, abgerufen am 11. August 2016.
- Drucksache 20/13809: Schriftliche Kleine Anfrage „Hamburgs Off-Theater – Zahlen, Daten, Fakten“ und Antwort des Senats vom 9. Dezember 2014 (PDF).
- Übersicht über die Kartenpreise, abgerufen am 11. August 2016.