Opernloft
Das Opernloft im Alten Fährterminal Altona ist eine Bühne in Hamburg, deren Ziel es ist, den Einstieg in das Genre Oper zu erleichtern. Der Name Opernloft ergibt sich aus dem Programm (Oper) und der ursprünglichen Location in einer umgebauten Fabriketage, also einem Loft.
Geschichte
2002 gründeten Yvonne Bernbom und Inken Rahardt das Junge Musiktheater Hamburg als gemeinnützigen Verein.[1] Die Probebühne des Jungen Musiktheaters Hamburg in der Eilbeker Conventstraße wurde 2007 zur ersten eigenen Spielstätte mit ca. 100 Sitzplätzen umgebaut und als Opernloft eröffnet. Im Sommer 2010 zog das Opernloft in die ehemalige Rotationshalle des Axel-Springer-Verlags an der Fuhlentwiete 7 in der Hamburger Innenstadt. An der gleichen Stelle stand bis 1943 der Konzert- und Veranstaltungssaal Conventgarten. Im Jahr 2015 musste das Theater die Räumlichkeiten in der Innenstadt aufgeben. Das Gebäude wurde abgerissen.
Eine Kooperation mit dem Ernst-Deutsch-Theater ermöglichte dem Opernloft von 2016 bis 2018 mehrere „Sängerkriege“ (Opern-Slam-Wettbewerbe) und zwei große Produktionen (Ein Maskenball (Verdi) und Carmen (Bizet)) mit jeweils 30 Aufführungen im Ernst-Deutsch-Theater aufzuführen.
Ende 2017 wurde der Mietvertrag über das ehemalige Englandfährterminal in Altona geschlossen. Der Alte Fährterminal direkt an der Elbe wurde zu einem modernen Theater umgebaut – mit Gastronomie, Terrasse und einem Saal für 250 Zuschauer. Im November 2018 hat das Opernloft den regelmäßigen Spielbetrieb im Alten Fährterminal Altona aufgenommen.
Das Haus
Das Opernloft ist stationiert in der Van-der-Smissen-Straße 4. Das Haus ist barrierefrei zugänglich und teilt sich in mehrere Bereiche auf. Der Theatersaal hat eine Fläche von 300 m². Die Bühne misst 7 mal 12 Meter. Die Saalhöhe beträgt knapp 10 Meter. Die bodentiefen Fenster zur Elbe hin werden während der Vorstellungen mit einem elektrischen Vorhang verdunkelt. Die Besucher sitzen vorne an Tischen, hinten in Reihen. Das Theater verfügt über eine Bar, ein Bistro und eine Terrasse.[2]
Konzept
Das Opernloft spielt Musiktheater für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Spielplan stehen meist etwa vier sowohl bekannte als auch unbekannte Opern.[3]
Opern in Kurz
Die Stücke werden auf 90 Minuten gekürzt, erzählen aber weiterhin eine zusammenhängende Geschichte mit kleinerer Besetzung und neuen Schwerpunkten. Es werden kurze Sprechtexte, Musikstücke aus anderen Genres oder Opern, Technik wie Smartphones oder auch Ton- und Videoeinspiele verwendet; meist unter Begleitung durch ein Klaviertrio. Zusätzlich werden aktuelle Themen aufgegriffen, wie zum Beispiel Gleichberechtigung oder die Frauenquote. Der Mittelpunkt liegt im klassischen Gesang der Sänger.
Krimioper
Krimiopern sind eigene, neu geschriebene Geschichten des Opernlofts im Krimi Genre. Dabei geht es um die Aufklärung eines oder mehrerer Mord- oder Kriminalfälle aus der Operngeschichte, wie der Fliegende Holländer, Manon oder Carmen. Es werden mehr Sprechtexte und verschiedene Musik wie Opernarien, Seemannsliedern oder Schlager eingebaut.
Opern-Slam
Der Opern-Slam, vormals „Sängerkrieg“ genannt, ähnelt der Struktur eines Wettbewerbes. Jeder Slam steht unter einem Motto, wie zum Beispiel „Halloween“ oder „Nikolaus“. Zu diesen Themen gibt es Kategorien, in denen die Sänger gegeneinander antreten. Sie wählen eine Arie aus, aus der sie 90 Sekunden singen dürfen und alles machen können, um das Publikum zu überzeugen. Das Publikum ist die Jury und entscheidet, wer die Punkte für die Kategorien bekommt. Zusätzlich gibt es mehrere Publikumsquizze zu den Liedern.
Eventoper
Eventoper ist eine Unterkategorie der Opern in Kurz. Die Zuschauer sitzen mitten im Geschehen. In La traviata sitzt das Publikum an Spieltischen wie im Casino, während die Darsteller zwischen ihnen agieren.
Auszeichnungen
- 2008 wurde Feline Knabe für ihre Darstellung der Carmen in der gleichnamigen Oper mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet.[4]
- 2009 erhielt Claudia Weinhart für ihr Bühnenbild der Perlenfischer ebenfalls den Rolf-Mares-Preis.[5]
- 2009 wurde das Opernloft ausgezeichneter Ort der Initiative Deutschland – Land der Ideen.[6]
- 2010 wurde das Opernloft mit dem von ExxonMobil gestifteten Pegasus-Preis für Hamburger Privattheater ausgezeichnet.[7]
- 2010 wurde die Intendantin Inken Rahardt für ihre Inszenierung von Georg Friedrich Händels Tolomeo mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet.[8]
- 2012 wurde die Sängerin Lisa Jackson für ihre Darstellung der Gilda in Rigoletto mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet.[9]
- 2014 erhielt Margarethe Mast für ihr Bühnenbild von Der Freischütz den Rolf-Mares-Preis.[10]
- 2015 wurde erneut Intendantin Inken Rahardt für ihre Regiearbeit Orlando furioso mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet.[11]
- 2020 wurde die Sängerin Freja Sandkamm für ihre Darstellung der Violetta in La Traviata mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- Junges Musiktheater Hamburg e.V. (Register-Nr.: VR 17742, Amtsgericht Hamburg)
- Ihre Eventlocation: Das Alte Fährterminal in Altona im Hamburger Hafen. Abgerufen am 9. November 2021.
- Opernloft im Alten Fährterminal Altona - Theater in Hamburg. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2008. Theaterpreis Hamburg, abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2009. Abgerufen am 9. November 2021.
- Electr'Opera. Abgerufen am 9. November 2021.
- Pegasus Preis von ExxonMobil Deutschland. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2010. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2012. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2014. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2015. Abgerufen am 9. November 2021.
- Rolf Mares Preis 2020. Abgerufen am 9. November 2021.