Tatort: Der Fall Schimanski
Der Fall Schimanski ist ein Fernsehfilm aus der Fernseh-Kriminalreihe Tatort der ARD und des ORF.
Episode der Reihe Tatort | |
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Originaltitel | Der Fall Schimanski |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Produktions- unternehmen |
WDR |
Länge | 88 Minuten |
Episode | 252 (Liste) |
Altersfreigabe | FSK 12[1] |
Stab | |
Regie | Hajo Gies |
Drehbuch | Axel Götz Thomas Wesskamp |
Produktion | Frank Tönsmann Veith von Fürstenberg |
Musik | Dieter Bohlen Against the Wind gesungen von Bonnie Tyler |
Kamera | Michael Faust Hans Zinner |
Schnitt | Rolf Basedow Felicitas Lainer |
Erstausstrahlung | 29. Dezember 1991 auf ARD |
Besetzung | |
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Der Film wurde vom WDR produziert und am 29. Dezember 1991 zum ersten Mal gesendet. Er ist die 252. Folge der Tatort-Reihe, der 29. und letzte mit Kommissar Schimanski.
Handlung
Schimanski erzählt in einer Rückblende, wie er in kurzer Zeit seinen Job verloren hat: Alles beginnt damit, dass Schimanski mit seinen italienischen Freunden auf einem Campingplatz an der Ruhr feiert. Dort lernt er Corinna kennen und lieben. Als sie nachts vom ominösen Fahrzeuglackierer Pfeifer bedroht wird, mischt sich Schimanski ein und kommt mit ihm in eine Rangelei. Dabei geht seine geliebte Jacke kaputt und er verlangt von Pfeifer am nächsten Tag in dessen Werkstatt Schadensersatz. Die gibt ihm Pfeifer auch mittels Geldscheinen, die jeweils ein besonderes Merkmal aufweisen. Was Schimanski nicht ahnt, ist, dass der Industrielle Bissinger im lackierten Wagen die Unterredung mitgehört hat.
Als Schimanski sein Büro im Revier aufsucht, versucht er seinen verstimmten Kollegen Thanner mit dem Geld zu besänftigen (Schimanski hatte den Wohnwagen von dessen Schwester geliehen und nicht gereinigt). Thanner unterrichtet ihn nebenbei, dass ihr Chef Jahnke auf ihn wartet, der Schimanski der Beamtenbestechung bezichtigt. Pfeifer hatte sich im Revier gemeldet und behauptet, den Kommissar schon länger zu kennen und von ihm erpresst zu werden, weil er angeblich bei einer Straftat von ihm erwischt worden sei. Bei dieser Schilderung erwähnt Pfeifer, die letzte Rate auf dem Campingplatz an Schimanski übergeben zu haben. Dieser ist erbost und prüft telefonisch bei der Bank seinen Kontostand, wo ihm der Direktor mitteilt, dass er eine große Summe erhalten habe. Daraufhin wird seine Wohnung untersucht, in der Thanner weiteres Geld findet.
Schimanski soll festgenommen werden, trickst aber Jahnke, Schäfer und Thanner aus und macht sich aufgrund eines Fernsehberichts, bei dem er Corinna gesehen hat, zu Staatssekretär Zech auf. Corinna ist dessen Frau und heißt eigentlich Nora Zech. Schimanski versucht, sich auf das Anwesen zu schleichen, und wird von einem Wächter gestellt. Dort sind bereits Jahnke und Thanner zugegen, und Schimanski möchte von Nora die Geschehnisse der Nacht auf dem Campingplatz bestätigt haben. Nora sagt allerdings eine Variante aus, die zu Pfeifers Version passt, so dass Schimanski weiter belastet wird und nun vor die Wahl gestellt wird, zu kündigen oder nach Frankfurt an der Oder versetzt zu werden. Schimanski kündigt kurzerhand, meldet sich beim Arbeitsamt und nimmt einen Job in einem Supermarkt an.
Eines Abends wartet Nora in Schimanskis Wohnung und schwört ihm gegenüber, gelogen zu haben, da sie unter Druck von Pfeifers Auftraggebern stehe. Sie habe ihrem Mann angedroht, ihn zu verlassen, um ihn unter Druck zu setzen, denn sie habe herausgefunden, dass ihr Mann Schmiergelder in der Schweiz hat. Daraufhin habe er Pfeifer auf sie angesetzt, damit sie ihn nicht anzeigen kann. Sie bittet Schimanski um Hilfe, und da er hofft, damit auch seinen eigenen Fall zu lösen, macht er sich auf, um Zech abzuhören, wodurch sich seine Vermutung, dass Zech von dem Industriellen Bissinger geschmiert wird, bewahrheitet. Zudem belauscht er ein Gespräch, das einen Hinweis auf eine Baronin von Massen-Hallberg gibt. Unverhofft erhält Schimanski von dieser Baronin ein Jobangebot, das sein Ex-Chef Königsberg ihm kulanterweise vermittelt hat und das Schimanski erfreut annimmt.
Die Baronin gibt einen Empfang und möchte, dass Schimanski diesen Abend als Bodyguard bei ihr arbeitet. Unerwartet trifft er dort auch Staatssekretär Zech nebst Gattin und den Industriellen Bissinger. Ebenso taucht der undercover arbeitende Kommissar Palu aus Saarbrücken auf, der Bissinger schon seit langem Geldwäsche nachweisen will. Zech droht Schimanski, damit dieser sich heraushalte.
Als Schimanski Pfeifer aufsuchen will, ist dieser bereits tot, und er flüchtet vor Thanner, der mit Hänschen nach einem anonymen Anruf zur Werkstatt beordert worden ist. Da Schimanski entwischt ist, setzt Bissinger den Killer Pohl auf ihn an, mit dem er sich ein nächtliches Duell liefert. Bei der Vernehmung behauptet Pohl, ein harmloser Handelsvertreter zu sein und dass Schimanski auf ihn losgegangen sei. Da Schimanski das Gegenteil nicht beweisen kann und ihm keiner seine Geschichte glaubt, wird er von seinen ehemaligen Kollegen nunmehr für „verrückt“ gehalten. Hänschen entdeckt allerdings, dass Schimanski sich als Ziel einer Verschwörung wirklich in Gefahr befindet.
Schimanski ist fest entschlossen, den Vorhaben von Zech und Bissinger „dazwischenzufunken“, um seine Unschuld zu beweisen. Er zieht die Baronin in sein Vertrauen und erfährt dabei, dass Bissinger in ein Gelände investieren will, das der Baronin gehörte. Schimanski ist klar, dass Bissinger auf diese Weise illegale Drogengelder waschen will. Als die Baronin ihn in ihrer Villa allein lässt, um zusammen mit Nora bei der Sparkasse Beweise gegen Bissinger zu sichern, erscheint Pohl und will Schimanski hinrichten. Glücklicherweise bemerkt Palu den Eindringling und erschießt ihn.
Die Baronin und Nora haben nichts aus der Bank bekommen können. Schimanski fasst den Plan, Zech auf einer Pressekonferenz mit leeren Blättern zu einem Geständnis zu zwingen. Der Plan gelingt und der Staatssekretär gesteht, erpresst worden zu sein, um falsche Gutachten zu erstellen, die Bissinger die Investitionen in das Grundstück der Baronin ermöglichen sollten.
Nachdem Schimanski den Wirtschaftsbetrug aufgeklärt hat, bietet ihm Jahnke die Rückkehr in den Polizeidienst an, doch er will nicht mehr und entschwebt mit einem Flugdrachen über Duisburg. Dabei ruft er wiederholt das Wort „Scheiße“.
Hintergrund und Nachfolge
Der Fall Schimanski markierte Götz Georges letzten Auftritt als Kommissar Horst Schimanski in der Reihe Tatort. Die letzte Folge wurde mit Schauspielern besetzt, die bereits in früheren Schimanski-Folgen markante Rollen gespielt hatten, unter ihnen Darsteller wie Brigitte Janner (Duisburg-Ruhrort, Zweierlei Blut), Norbert Steinke oder Gerd Silberbauer (Moltke).
Eberhard Feik war hier wie gewohnt an der Seite von Schimanski zu sehen, obwohl er eine Woche zuvor im Polizeiruf 110: Thanners neuer Job in Berlin die Nachfolge des ehemaligen Volkspolizisten Fuchs als neuer Chef der Kriminalpolizei antrat.
Im Jahre 1997 nahm Götz George die Rolle im Spin-off Schimanski wieder auf, in der er keinen Polizisten mehr darstellt, sondern einen Mann, der von seinen Kollegen für unkonventionelle Fälle eingesetzt wird. In den neuen Folgen bekam er eine feste Freundin, die im Tatort indes eher eine nebensächliche Komponente war. Der Thanner-Darsteller Eberhard Feik war bereits 1994 verstorben, so dass man auch diese Rolle in der ersten Folge sterben ließ. Nur Hänschen (Chiem van Houweninge) kehrte etwas später als ehemaliger Interpol-Ermittler zurück. Seinen Chef Königsberg ließ man in der Folge Schimanski muss leiden ebenfalls sterben.
Jochen Senf hat einen Gastauftritt als saarländischer Tatort-Kommissar Max Palu.
Soundtrack
Das Lied Against the Wind zur Folge lieferte wiederum Dieter Bohlen. Gesungen wurde es von der Sängerin Bonnie Tyler.
Literatur
- Heiko R. Blum: Götz George – Das liebenswerte Raubein. Heyne Verlag, 1989, ISBN 3-453-08120-X.
Weblinks
- Der Fall Schimanski in der Internet Movie Database (englisch)
- Der Fall Schimanski in der Online-Filmdatenbank
- Der Fall Schimanski auf den Internetseiten der ARD
- Der Fall Schimanski beim Tatort-Fundus
- Der Fall Schimanski bei Tatort-Fans.de
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Tatort: Der Fall Schimanski. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
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