Tabatinga

Tabatinga, amtlich Município de Tabatinga, ist eine Stadt im brasilianischen Bundesstaat Amazonas mit über 67.000 Einwohnern.[1]

Município de Tabatinga
Capital do Alto Solimões
Tríplice Fronteira
Tabatinga

Grenze zu Kolumbien
Tabatinga (Brasilien)
Tabatinga
Koordinaten  15′ S, 69° 56′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Amazonas
Symbole
Flagge
Gründung 28. Juli 1866 (als Grenzposten) (155 Jahre)
10. Dezember 1981 (als Stadt) (40 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Amazonas
Höhe 60 m
Klima äquatorial, Am
Fläche 3.266,1 km²
Einwohner 52.272 (2010[1])
Dichte 16 Ew./km²
Schätzung 67.182 (1. Juli 2020)[1]
Gemeindecode IBGE: 1304062
Postleitzahl 69640-000
Telefonvorwahl (+55) 97
Zeitzone UTC−4
Website tabatinga.am (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Saul Nunes Bemerguy[2] (2021–2024)
Partei MDB
Wirtschaft
BIP 533.611 Tsd. R$
8275 R$ pro Kopf
(2018)
HDI 0,616 (niedrig) (2010)

Geographie

Das Gemeindegebiet umfasst 3342 km². Die Stadt liegt am Amazonas, der hier noch Rio Solimões heißt, direkt im Dreiländereck zwischen Brasilien, Kolumbien und Peru (auch Tres Fronteras genannt). Nördlich von Tabatinga, am gleichen Ufer, liegt die kolumbianische Grenzstadt Leticia, die südlichste Stadt Kolumbiens. Die Grenze verläuft über die Avenida da Amizade (de: Straße der Freundschaft).

Tabatinga (Brasilien)
Tres Fronteras

Geschichte

Tabatinga wurde als Grenzposten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Fernando da Costa Teives gegründet, um die damalige spanisch-portugiesische Grenze zu schützen.

Bis 1981 war Tabatinga Teil der Gemeinde Benjamin Constant. Durch eine Verfassungsänderung wurde Tabatinga zu einer eigenständigen Gemeinde.

Namensherkunft

Tabatinga ist ein Wort aus der Sprache der Tupi und bedeutet weißer Ton oder weißer Lehm, den die Indianer vermutlich im Flussbett gefunden haben. Auf Tupí-Guaraní bedeutet das Wort kleines Haus.

Wirtschaft

Die wirtschaftlichen Hauptzweige sind Fischfang und Landwirtschaft. Der Riesenantennenwels ist die am häufigsten gefangene Fischart. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind in der Mehrzahl Bananen und Maniok.

Um die Entwicklung der Grenzregion zu beschleunigen, wurde gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung im Dezember 1989 die Freihandelszone Tabatinga geschaffen.

Tourismus und Verkehr

Der Tourismus beginnt sich langsam zu entwickeln, da Tabatinga, umgeben von dichtem Urwald, auf dem Landweg nicht erreichbar ist. Touristen, fast die Hälfte von ihnen Kolumbianer, interessieren sich hauptsächlich für Ausflüge in den Regenwald und Flussfahrten.

Da Tabatinga und Leticia direkt aneinandergrenzen und praktisch zusammengewachsen sind, ist ein grenzübergreifender Tourismus entstanden. Viele Besucher aus den USA und Europa unternehmen Tagesausflüge in den Nationalpark Amacayacu, der ca. 60 km nördlich von Leticia liegt. Für diese Ausflüge wurde ein kolumbianisches Konsulat in der Stadt errichtet.

Tabatinga ist auf dem Luftweg erreichbar, der städtische Flughafen, der Aeroporto Internacional de Tabatinga, befindet sich drei Kilometer südlich vom Stadtzentrum entfernt.

Es bestehen regelmäßige Fähr- und Schiffsverbindungen nach Manaus, mit Schnellbooten kann man das peruanische Iquitos erreichen.

Es gibt keinen öffentlichen Personennahverkehr. Als Fortbewegungsmittel sind Motorradtaxis sehr beliebt.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Tabatinga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tabatinga – Panorama. IBGE, abgerufen am 17. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Saul (MDB) é eleito prefeito de Tabatinga (AM). In: com.br. noticias.uol.com.br, 15. November 2020, abgerufen am 17. Februar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
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