Swobodny
Swobodny (russisch Свободный) ist eine russische Stadt in der Oblast Amur mit 58.778 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Stadt
Swobodny
Свободный
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Liste der Städte in Russland |
Geographie
Die Stadt liegt im Fernen Osten Russlands nordöstlich des Amur an seinem Nebenfluss Seja, etwa 170 Kilometer oberhalb der Mündung und der Oblasthauptstadt Blagoweschtschensk.
Die Stadt Swobodny ist der Oblast administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Swobodny liegt an der auf diesem Abschnitt 1916 eröffneten Transsibirischen Eisenbahn.
Geschichte
Swobodny entstand um 1910 im Zusammenhang mit dem Bau der nahen Brücke der Amurbahn, einer alternativen Strecke zur ursprünglichen Linienführung der Transsibirischen Eisenbahn durch die Mandschurei, über die Seja. Seit 1901 gab es in der Nähe bereits das Umsiedlerdorf Suraschowka. 1912 erhielt der Ort Stadtrecht unter dem Namen Alexejewsk, nach dem damaligen Thronfolger des Russischen Reiches, Alexei Romanow. Im April 1917, nach dem Sturz des Zaren während der Februarrevolution, benannte die Stadtverwaltung den Ort in Swobodny (von russisch свобода/ swoboda für Freiheit) um, was von der russischen Provisorischen Regierung im Juli 1917 bestätigt wurde. In den 1930er Jahren wurde Swobodny als Stützpunkt für den geplanten Bau der Baikal-Amur-Magistrale zur „Hauptstadt“ des BAMLag, eines der größten Straflager in System der Gulag.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1926 | 10.000 |
1939 | 44.029 |
1959 | 56.947 |
1970 | 62.935 |
1979 | 74.524 |
1989 | 80.006 |
2002 | 63.889 |
2010 | 58.778 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Swobodny gibt es ein Heimatmuseum sowie ein Geologisches Museum.
Wirtschaft
Swobodny ist Verkehrsknotenpunkt mit zwei Bahnstationen (Swobodny, Streckenkilometer 7807 ab Moskau und Michailo-Tschesnokowskaja, Kilometer 7812) sowie Wagenreparaturwerk an der Transsibirischen Eisenbahn und Flusshafen an der Seja. Daneben gibt es Maschinenbau, Leicht-, Möbel- und Lebensmittelindustrie. Die Stadt ist Verwaltungszentrum für die geologische Erschließung und bergbauliche Ausbeutung der Region (z. B. Goldförderung durch Amursoloto).
Etwa 20 km nordwestlich der Stadt liegt der gleichnamige Raketenstartplatz. In der Nähe befinden sich weitere Objekte der Russischen Streitkräfte.
Gasverarbeitungswerk Amur
Das Gasverarbeitungswerk Amur befindet sich bei der Stadt Swobodny, umfasst eine Fläche von 800 Hektar und gehört Gazprom. Mit einer Soll-Menge von 42 Mrd. m³ p. a. wird es eines der größten seiner Art weltweit. Dem Werk wird über die Kraft-Sibiriens-Pipeline[2] Roh-Erdgas aus den Lagerstätten Kowyktinskoje (Irkutsk) und Tschajandinskoje (Jakutien) zugeführt. Dort werden verschiedene Bestandteile abgetrennt:
- Helium: bis zu 60 Mio. m³
- Ethan: 2,5 Mio. t
- Propan: 1 Mio. t
- Butan: 0,5 Mio. t
- Pentan-Hexan: 0,2 Mio. t
Das aufbereitete Erdgas wird über den Grenzpunkt Blagoweschtschensk nach China geliefert.[3]
Söhne und Töchter der Stadt
- Leonid Gaidai (1923–1993), Filmregisseur
- Leonid Barkowskyj (* 1940), Weitspringer
- Andrei Samkowoi (* 1987), Boxer
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- tagesschau.de: "Kraft Sibiriens": Russisches Gas für China. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Gasverarbeitungswerk Amur. Gazprom, abgerufen am 2. Dezember 2019.
Weblinks
- Swobodny auf mojgorod.ru (russisch)