Studentendorf Schlachtensee
Das Studentendorf Schlachtensee ist ein denkmalgeschütztes Bauensemble von Wohn- und Gemeinschaftsgebäuden, das ab den 1950er Jahren im damaligen West-Berlin entstanden ist und als Wohnstätte für Studenten der Freien Universität geplant war. Im Oktober 2014 wurde mit dem Studentendorf Adlershof nach dem Vorbild von Schlachtensee eine Wohnanlage auf dem Campus der Humboldt-Universität in Betrieb genommen.
Lage und Umgebung
Das Studentendorf Schlachtensee liegt im Südwesten Berlins im Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Ortsteil Schlachtensee. Der denkmalgeschützte Teil des Studentendorfs ist zwischen 1959 und 1964 gebaut und durch eine Schenkung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika finanziert worden. Das Studentendorf ist damit die erste neuerbaute studentische Wohnanlage der Berliner Nachkriegszeit.
Entstehungsgeschichte
Das Studentendorf Schlachtensee ist einer der wichtigsten baulichen Beiträge der Amerikaner zur Reeducation der Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg. Ziel war es, die Erziehung junger Menschen zu Bürgern eines demokratischen Deutschland mit Mitteln der Architektur zu unterstützen und damit den Totalitarismus zu überwinden. In Schlachtensee sollte die künftige akademische Elite der Bundesrepublik Deutschland ein Zuhause finden und politische und demokratische Bildung erfahren. Die Architektur und viele Institutionen wie das Tutorenprogramm, der Dorfrat und Arbeitsgruppen, die im Dorf ansässige Bibliothek und andere kulturelle Einrichtungen entsprangen diesem Gedanken und wurden mit großzügiger Hilfe des US State Department finanziert. Die Ford Foundation bezahlte zehn der Tutorenstellen. Eleanor Dulles, Botschafterin der Vereinigten Staaten und Schwester des Außenministers John Foster Dulles, hatte sich für die Beschaffung von fast zehn Millionen Mark eingesetzt. Sie legte im Oktober 1957 zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt den Grundstein für den Komplex. Dem Gedanken der Reeducation folgte die Quotierung der Bewohner nach west- und ostdeutschen sowie ausländischen Studenten – bis zum Mauerbau 1961 studierten auch DDR-Bürger an der Freien Universität.[1]
Die bauliche Anlage gilt als bedeutendstes Studentendorf nicht nur in Berlin, sondern sucht in Europa wegen seiner herausragenden Architektur seinesgleichen.
Architektur
Das Studentendorf der Freien Universität Berlin, wie dessen ursprünglicher Name lautet, ist als Ensemble von 28 auf etwa fünf Hektar locker angeordneten Häusern wie eine Stadtlandschaft komponiert. Die Berliner Architektengemeinschaft Hermann Fehling, Daniel Gogel und Peter Pfankuch entwarf die Anlagen des ersten und zweiten Bauabschnitts. Im ersten Bauabschnitt entstanden 1957–1959 zwölf sogenannte Herrenhäuser und sechs sogenannte Damenhäuser – damals wohnten Studierende noch nach Geschlechtern getrennt –, das Bürgermeisteramt, ein Ladengeschäft sowie die Bibliothek. Im zweiten Bauabschnitt, 1962–1964, folgten ein Doppelwohnhaus, das Gemeinschaftshaus sowie das heute nicht mehr existierende Wohnhaus des Akademischen Direktors.
Alle Wohngebäude – mit Ausnahme des Doppelhauses 12/13 – sind ein- bis dreigeschossig und waren für Wohngruppen von jeweils bis zu 30 Studenten angelegt. Die denkmalgeschützte Anlage des ersten und zweiten Bauabschnitts ist bis hin zum Mobiliar beinahe vollständig erhalten geblieben. 1976–1978 kamen in einem dritten Bauabschnitt vier fünfgeschossige Wohngemeinschaftshäuser der Architekten Krämer, Pfennig, Sieverts & Partner hinzu.
Alle Wohnhäuser gruppieren sich um einen Dorfanger und bilden ein einzigartiges Ensemble der Nachkriegsmoderne. Am Dorfanger sind die zentralen Bauten sowie das Gemeinschaftshaus mit Theatersaal und Mensa, dem heutigen Haus 14, angesiedelt. Auch die Bürgermeisterei mit der Technikzentrale – heute das Rathaus –, das aktuell als Kinderladen genutzte Ladengeschäft und die zur Learning Lounge umfunktionierte Bibliothek liegen am Anger. Das früher im Sportstudio – heute: Seminarhaus (Projekthaus) – angesiedelte Fitnessstudio ist ins Haus 14 umgezogen.
Das Studentendorf ist auf gemeinschaftliches Wohnen angelegt: So sind die Zimmer eher klein, doch laden lichte Hallen und Treppenhäuser sowie große Küchen in den Wohngebäuden zur Begegnung ein. Mit Erweiterungsbauten von 1977, den Krämer-Bauten, bietet das Dorf Platz für mehr als 900 Studenten.
Für die studentischen Unterkünfte und um die Anlage baulich aufzulockern, wählten die Architekten unterschiedliche Hausformen: mehrgeschossige Würfel, Z-förmige Häuser, aus Winkeln zusammengesetzten Hausgruppen und streng geschlossene Solitäre wechseln einander ab. Am südlichen Ende platzierten die Architekten das Gemeinschaftshaus, das sich in seiner expressiven Formensprache deutlich von der übrigen Bebauung abhebt.
Zur architekturhistorischen Bedeutung des Studentendorfs
Die 18 Wohngebäude des ersten Bauabschnitts des Studentendorfs lassen sich in die von den Architekten so benannten vier Grundtypen A, B, C und N gliedern, die im Inneren stets demselben Ordnungsprinzip folgen. Die Raumabfolge von jeweils einer Halle im Zentrum des Gebäudes – gleichsam das kommunikative Zentrum des Hauses – hin zu den individuellen Wohnbereichen und Gemeinschaftsräumen ist bei allen Gebäudetypen gleich.[2] Auch die Größe der Studentenbuden und die Einrichtungsgegenstände sind übergreifend standardisiert.
Jede „Bude“ erstreckt sich auf einem Grundriss von rund zehn Quadratmetern und ist immer mit einem Einbauschrank, einem Bett, einem an der Wand befestigten Schreibtisch sowie einem mit dem äußeren Eternitpaneel verbundenen Wandregal ausgestattet. In den meisten Zimmern ist eine Wand als Holzwand ausgebildet. Unterschiedlich hingegen sind die Anordnung der Einrichtungsgegenstände – insgesamt 36 Möblierungsvarianten wurden von den Architekten gezeichnet – sowie die Farbabfolge der Wände und Decken.
Wie bei der asymmetrischen Außenfassade sollte durch unterschiedliche Farb- und Einrichtungskonzepte die individualisierte Gemeinschaft westlicher Prägung deutlich werden. Kein Bewohner besitzt mehr als andere und dennoch lässt sich sein Wohnbereich sichtlich von anderen unterscheiden. Das Prinzip einer individualisierten, selbstbewussten und eben nicht gleichgeschalteten Gemeinschaft hat sich auf die Architektur übertragen bzw. wird umgekehrt durch die Architektur erst ermöglicht. Vor diesem Hintergrund ist das Studentendorf Schlachtensee gleichsam „gebaute Demokratie“.[3]
Nach außen zeichnen sich die Wohnbauten durch ein zwar farblich strenges, jedoch völlig asymmetrisches Fassadenbild aus. Neben den schmalen Stahlfensterprofilen und anthrazitfarbenen Eternitpaneelen ist der zweifarbige Putzaufbau auffällig. Die Fassadenflächen bestehen aus einem durchgefärbten Edelkratzputz, wobei die weißen Flächen auf die Wohnbereiche, die schwarzen auf die Gemeinschaftsbereiche verweisen. Zimmer, Hallen, Küchen und Flure sind großflächig verglast. Die Raum übergreifenden Materialabfolgen und bodentiefen Flurverglasungen stützen das Prinzip der fließenden Räume. Neben den Wohngebäuden des ersten Bauabschnitts und der Bürgermeisterei wurden noch zwei kleine eingeschossige Pavillons am zentralen Dorfplatz errichtet, die zentralen Studentendorffunktionen vorbehalten waren. Gegenüber der Bürgermeisterei wurde ein nach drei Seiten verglastes Bibliotheksgebäude errichtet, an der südlichen Platzkante ein mit Oberlichtern versehenes Ladengebäude. Beide Gebäude wurden auf studentische Initiative hin anders genutzt: Aus dem Laden wurde eine Kinderladen, die Bibliothek wurde zum Sportstudio umgestaltet.[4]
Das am Dorfplatz gelegene Gemeinschaftshaus wurde erst im zweiten Bauabschnitt realisiert und 1959 planerisch durch Fehling+Gogel neu gestaltet. Der vormals kubisch geplante Bau erhielt nun eine sehr expressive Form mit auskragendem Dach und weißer Putzfassade und erinnert entfernt an die Berliner Philharmonie, bei deren Wettbewerb das Architektentrio nach Hans Scharoun den zweiten Preis gewann.[5] Das Haus enthielt zunächst eine Mensa und einen Veranstaltungssaal für dreihundert Personen. In den 1970er Jahren wurde die Fassade wohl aus kosmetischen Gründen mit Eternitplatten verkleidet. Als Ganztagsrestaurant war die Mensa nicht rentabel, da die Studenten sich weitgehend in ihren kleinen Teeküchen auf der Wohnetage und in der Universitätsmensa versorgten. Seit 1974 befand sich der Club A18 in den Räumen der ehemaligen Mensa. Am 3. Oktober 2020 wechselte der Betrieb der Räumlichkeiten vom Verein Selbstverwaltung des Studentendorfes Schlachtensee zur neugegründeten Haus14 eG iG und ändert damit auch den Namen des Clubs.[6]
Der avantgardistische Anspruch des Studentendorfs erstreckt sich aber nicht nur auf die gebaute Architektur. Auch die städtebauliche und landschaftliche Umgebung sind in das Gestaltungskonzept einbezogen. Der Landschaftsgarten wurde von Hermann Mattern ausgeführt, der wohl als einer der bedeutendsten Gartengestalter der Mitte des 20. Jahrhunderts gelten darf. In scheinbar loser Folge gruppieren sich die Wohnhäuser um den tiefer gelegenen Dorfplatz, der nach griechischem Vorbild die Agora der Studentensiedlung bildet. Diagonale Wegeführungen verbinden die Häuser mit der zentralen Platzanlage, die durch eine ebenfalls diagonal angelegte Zufahrtsstraße mit der Nachbarschaft verbunden ist. Die Platzanlage wird durch alle zentralen und gemeinschaftlichen Gebäude gerahmt und durch ein diagonal ausgerichtetes Wasserbecken rhythmisiert. Die Raumabfolgen sind nicht hierarchisch, sondern scheinbar willkürlich gestaltet und zielen nirgendwo auf monumentale Gesten ab. Zwei aus der Gehöftzeit stammende Birkenwäldchen wurden in den Landschaftsgarten integriert und verbinden den Ort mit seiner Geschichte.
Die alten Obstbaumspaliere, die Fehling innerhalb seiner Neuplanung unbedingt erhalten wollte, gingen verloren. Das Gestaltungskonzept Matterns für die kleine Siedlungseinheit Studentendorf Schlachtensee fußt ohne jeden Zweifel auf dem Scharounschen Modell der Stadtlandschaft, die für den Kunsthistoriker Andreas Butter als „Identifikationsfolie für ein freies, kooperatives Zusammenleben der Menschen“ gelten sollte.[7] Laut Butter wurde im Studentendorf Schlachtensee auf exemplarische Weise die von Scharoun für die Wohnzelle entwickelte naturhafte und nicht axiale Raumgestaltung ganz im Sinne der Landschaftsgestaltung der Aufklärung umgesetzt. „Der englische Park wird so angelegt, seine Wege so geführt, dass dem Besucher die Freiheit in der Wahl der Begehung zurückgegeben wird.“[7] Dieses vor allem in Schweden seinerzeit programmatisch umgesetzte, sozial konnotierte Gartenbaukonzept war für die deutsche Gartenkunst und für die raumkünstlerische Gestaltung einer studentischen Wohnanlage etwas gänzlich Neues; obgleich sich die Bewohner des Studentendorfes über den Gärtner Mattern nicht nur begeisterten.[8] Die starken Scharounbezüge in der Raumgestaltung, aber auch in der Architektur des Gemeinschaftshauses sind für Butter nicht verwunderlich, „da alle beteiligten Bau- und Gartenkünstler in enger Verbindung zu ihm standen“.[9]
Geplanter Abriss und Rettung des Denkmals
Obwohl es seit 1991 unter Denkmalschutz steht, sollte das Studentendorf nach dem Willen des Berliner Senats im Jahr 2001 bis auf fünf Gebäude abgerissen und das Grundstück veräußert werden. Mit dem erhofften Verkaufserlös sollte ein Neubau für die Berlinische Galerie finanziert werden. Angestoßen von der Selbstverwaltung und maßgeblich geführt vom Stadtplaner und Architekten Hardt-Waltherr Hämer entwickelte sich jedoch Widerstand unter den verbliebenen und früheren Bewohnern, und es gründete sich eine Initiative, die für den Erhalt des Baudenkmals kämpfte. Mit dem im März 2003 im Senat gefassten Beschluss, das Studentendorf an die Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee eG zu verkaufen, wurde der Abriss erfolgreich abgewendet. Am 16. Juni 2004 stimmte das Berliner Abgeordnetenhaus nach langen Verhandlungen dem Verkauf zu. Seitdem betreibt die Genossenschaft das Studentendorf und setzt Haus für Haus unter laufendem Betrieb denkmalgerecht instand. Das Haus 19 wird seit 2005 an den Künstlerverein Haus 19 e. V. vermietet.
Im Februar 2006 erhob die Bundesrepublik Deutschland das Studentendorf Schlachtensee in den Rang eines „Kulturdenkmals von Nationalem Rang“ und fördert seitdem auch dessen bauliche Erneuerung. Zu den Partnern und Förderern beim Betrieb und bei der Sanierung gehören auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Becksche Stiftung, das Land Berlin und die Freie Universität Berlin.
Verkauf des Grundstücks
Im Juni 2010 verkaufte die Genossenschaft das Grundstück an die Schweizer Pensionskasse CoOpera Sammelstiftung PUK und pachtete es für eine Laufzeit von 99 Jahren von dieser zurück.[10]
Denkmalgerechte Erneuerung des Baudenkmals
Im Jahr 2006 wurde mit der Sanierung der Gebäude begonnen.[11] Das Erneuerungskonzept fußt bis heute auf einer behutsamen und substanzschonenden Modernisierung aller Bauabschnitte des Studentendorfes. Dabei wurden Zimmer vergrößert, Bäder eingebaut, Studentenapartments geschaffen und die Häuser energetisch umgebaut. Die Renovierung der Häuser 4 und 8 wurde 2009 abgeschlossen, am 19. März 2009 wurden die Gebäude feierlich den Studierenden der Freien Universität Berlin übergeben. 2010–2011 erfolgte die Erneuerung der Häuser 20 und 21 sowie die Teilerneuerung des Kinderladens in Haus 15. Von 2012 bis 2013 wurden die Häuser 5, 18 und 6 durch das Architekturbüro Brenne Architekten erneuert. 2014 begann die Erneuerung der Häuser 9, 10, 22 und 23, die im Oktober 2015 abgeschlossen wurde. Die ehemalige Bibliothek am Dorfplatz wurde 2014 denkmalpflegerisch instand gesetzt.
Im Jahr 2016 wurden die Häuser 2 und 17 fertiggestellt, im März des darauffolgenden Jahres die Häuser 12 und 13 aus dem zweiten Bauabschnitt.
Bis 2018 konnten die ersten 17 Häuser erneuert werden. Die Buden wurden hierzu in verschiedenen Varianten umgebaut: von drei nebeneinander liegenden Zimmern wurde eines für den Einbau eines gemeinsamen Bades und Flures aufgegeben. Bei der Wohngruppenvariante wurden die Buden so belassen, ihnen sind aber eigene Bäder und Wohnküchen zugeordnet. Zudem wurden noch kleinere Einzimmerapartments durch die Zusammenlegung von zwei Buden geschaffen, die mit eigenem Bad und Küchenzeile ausgestattet sind. Die originalen Einbauten blieben erhalten. Das heutige Rathaus (ehemalige Bürgermeisterei) wurde in 2019 teilerneuert sowie 2018 an der Nord- und Ostfassade des Gemeinschaftshauses (H14) eine Musterfassade angelegt.
Die vier nicht denkmalgeschützten Wohnbauten aus den 1970er Jahren (H 24–27) mit ihren heute 351 Wohneinheiten wurden 2019/2020 erneuert. Die innere Struktur der vom Architekturbüro Kraemer, Pfennig, Sieverts (KPS) konzipierten Häuser war und ist geprägt von der Idee der Wohngruppe. Die von der Gewobag 1977 fertiggestellten Häuser waren bis zu ihrer Erneuerung 2019 ununterbrochen in Betrieb. Entsprechend hoch waren die Anforderungen an den Erneuerungsprozess: Energieeffizienz und Komfortanpassung an heutige Standards standen dabei im Mittelpunkt. Die Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe gelang in nur siebenmatiger Schließzeit unter Leitung des Büros Muck Petzet Architekten.
Finanzierungspartner bei der laufenden Sanierung ist u. a. die Umweltbank.[12] Nach Abschluss der Arbeiten aller Arbeiten im Jahr 2024 wird das Studentendorf rund 900 Bewohnern Platz bieten.
Das Studentendorf im Roman
Das Studentendorf Schlachtensee ist einer der Schauplätze des Romans Der schöne Vogel Phönix von Jochen Schimmang, der sich unter anderem mit der Zeit der Studentenbewegung auseinandersetzt. Ein Kapitel des Romans trägt den Titel Die Höhlen von Schlachtensee.
Im Roman Restlöcher [13] von Lena Müller ist das Studentendorf der Ort an dem die Protagonistin während ihres Studiums mit ihren Kindern lebt und wohin sie nach Jahren zurückkehrt.
Das Studentendorf im Film
Einige Szenen des Films Der Vorleser von Stephen Daldry nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink wurden im Haus 2 im Studentendorf gedreht. Auch Szenen des Films Außerirdische von Florian Gärtner von 1993 wurden im Studentendorf Schlachtensee aufgenommen.
Literatur
Monografien
- Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten. Teil VII, Band B Sozialbauten. Berlin 2003.
- Guido Brendgens, Norbert König: Berlin Architektur. Architekturführer. Berlin 2003.
- Adrian von Buttlar, Gabi Dolff-Bonekämper, Kerstin Wittmann-Englert: Die Baukunst der Nachkriegsmoderne. Architekturführer Berlin 1949–1979. Berlin 2013.
- Yorck Förster, Christina Gräwe, Peter Cachola Schmal (Hrsg.): Deutsches Architektur Jahrbuch 2017. Berlin 2017.
- Peter Gruss, Gunnar Klack, Matthias Seidel (Hrsg.): Fehling+Gogel. Die Max-Planck-Gesellschaft als Bauherr der Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Berlin 2009.
- Konstantin von Freytag-Loringhoven: Erziehung im Kollegienhaus. Reformbestrebungen an den deutschen Universitäten der amerikanischen Besatzungszone 1945–1960, Stuttgart 2012, S. 485–498.
- Jürgen Häner: 20 Jahre Studentendorf Schlachtensee. Berlin 1979.
- Vroni Heinrich: Hermann Mattern. Gärten – Landschaften – Bauten – Lehre. Leben und Werk. Berlin 2012.
- Florian Heilmeyer: Schaustelle Nachkriegsmoderne Berlin. Die Neuen Architekturführer Nr. 107. Berlin 2007.
- Kai Kappel, Mattias Müller (Hrsg.): Geschichtsbilder und Erinnerungskultur in der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Regensburg 2014.
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmale in Berlin. Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Nikolassee. Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Petersberg 2013.
- Rolf Rave, Hans-Joachim Knöfel: Bauen seit 1900 in Berlin. Berlin 1968.
- Martina Schilling (Hrsg.): Freie Universität Berlin. Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten. Berlin 2011.
- Jochen Schimmang: Der schöne Vogel Phönix, hier das Kapitel Die Höhlen von Schlachtensee. In: Suhrkamp, 1979
- Lena Müller: Restlöcher, Edition Nautilus
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Hrsg.): DenkMal energetisch – weniger ist mehr. Begleitmappe zur gleichnamigen Wanderausstellung. Berlin 2012.
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Hrsg.): Selfmade City Berlin. Stadtgestaltung und Wohnprojekte in Eigeninitiative. Berlin 2013.
- Otto Stammer (Hrsg.): Studenten über Wohnheime. Ergebnisse einer empirisch-soziologischen Untersuchung an der Freien Universität Berlin. Durchgeführt im Institut für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Berlin 1959.
- Martin Wörner, Karl-Heinz Sigel, Paul Hüter, Doris Mollenschott: Architekturführer Berlin. Berlin 2013.
- Wüstenrot Stiftung (Hrsg.): Denkmalpflege der Moderne. Konzepte für ein junges Architekturerbe. Stuttgart, Zürich 2011.
- Ralf Zünder: Studentendorf Schlachtensee 1959 bis 1989. Eine Dokumentation. Berlin 1989.
Aufsätze und unveröffentlichte Manuskripte
- Andreas Barz: Was bleibt von den Ideen der Re-Education nach dem Ende des Kalten Krieges? Anmerkungen zur Rettung des Studentendorfes Schlachtensee. In: Kai Kappel, Mattias Müller (Hrsg.): Geschichtsbilder und Erinnerungskultur in der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Regensburg (2014), S. 111–128.
- Andreas Butter: Das Studentendorf Berlin-Schlachtensee. Anmerkungen zur Architektur- und Sozialgeschichte. (Unveröffentlichtes Skript als Anlage zum Gutachten des Landesdenkmalamtes Berlin.) Berlin 2005.
- Marina Döring: Studentenwohnheime. In: Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten. Teil VII, Band B Sozialbauten. Berlin (2003), S. 206–244.
- Dorothea Külbel: Demokratie sanieren. In: Bauwelt, Heft 35 (2012), S. 20–27.
- Peter Rumpf: Sanierung des Studentendorfes Berlin-Schlachtensee. In: Baumeister, Heft B6 (2008), S. 86–91.
- Studentendorf Berlin-Zehlendorf. In: Bauwelt, Heft 51/52 (1959), S. 1448–1497.
- Christoph Tempel: Studentendorf Schlachtensee ist Nationales Kulturdenkmal. In: Bauwelt, Heft 20 (2006), S. 4.
- Studentendorf der Freien Universität Berlin, Berlin-Schlachtensee. In: Werk – Schweizer Monatsschrift für Architektur, Kunst, Künstlerisches Gewerbe. Heft 9, (1961), S. 128–131.
- Mathias Remmele: … in die Jahre gekommen. Studentendorf Schlachtensee. In: Deutsche Bauzeitung, 3 (2015) S. 58–63.
Weblinks
Einzelnachweise
- Beatrice Härig: Das Demokratie-Experiment. In: Monumente 29. Jg. Nr. 6, Dezember 2019, S. 20–26.
- Die Gewichtung der jeweiligen Bereiche wird auch durch das Verhältnis von individueller Wohnfläche von 40 zu 60 % Gemeinschaftsfläche deutlich.
- Vgl. Dorothea Külbel (s. Literatur), S. 20: „Das Demokratische an der Architektur von Fehling, Gogel & Pfankuch ist gleichsam unabhängig vom gewählten Partizipationsmodell und muss nicht zwangsläufig dem Kollegien- oder Tutorenprinzip folgen. Auch nach Abschaffung des Tutorenmodells hat sich das Studentendorf als demokratie- und partizipationsfördernder Ort erwiesen. Die Studentenrevolte der 1968er Bewegung wäre wohl ohne Entfaltungsräume wie das Studentendorf Schlachtensee und ohne Orte, an denen sich Menschen von ihrer eigenen Gesellschaft emanzipieren können, kaum möglich gewesen.“
- Die Bibliothek war Teil des Kollegien-Konzeptes und bot auf rund 80 m² Bücher und Zeitschriften an. Wegen Finanzierungsschwierigkeiten, aber vor allem auch wegen der konkurrierenden Institutsbibliotheken der Universitäten war der Betrieb einer Bibliothek nicht mehr rentabel und wurde eingestellt. Das Gebäude wurde zwischenzeitlich als Tischtennis- und später als Fitnessraum genutzt. Auch der Kaufmannsladen überlebte nur kurze Zeit im Studentendorf. Auf Initiative der Studentenschaft wurde nach Fertigstellung der Wohngemeinschaftsbauten durch Krämer, Pfennig & Sieverts ein Kinderladen gegründet, um den im Studentendorf lebenden Eltern eine Betreuungsmöglichkeit anzubieten.
- Das Wettbewerbsergebnis für die Philharmonie ist in der Zeitschrift Bauwelt, Januar 1957, ausführlich beschrieben. Parallelen zum später realisierten Gemeinschaftshaus, aber auch zu Entwürfen Frank Lloyd Wrights werden beim vergleichenden Betrachten der Entwürfe auffällig.
- Der Club A18 im Studentendorf Schlachtensee ist Geschichte, es lebe der neue, KlubHaus14. In: Der Tagesspiegel vom 01. Oktober 2020.
- Butter, S. 8.
- Der an eine Heidelandschaft mit prägenden Baumgruppen erinnernde Garten Hermann Matterns ließ ungeachtet großartiger Raumkompositionen nur wenig studentische Nutzung zu. So waren die Rasenflächen durch einzelne Grasstauden nicht als Liegewiesen ausgebildet, sondern reine Ziergartenfläche. Die diagonalen Wege ließen keine direkten Wegführungen nach draußen zu, sodass überall Trampelpfade entstanden, die später ausgepflastert wurden. Bis auf die kleinen hauseigenen Terrassenflächen boten der Dorfplatz und der Garten keine besonderen Aufenthaltsflächen, was die Bewohner empörte.
- Butter, ebd.
- Das Dorf gehört jetzt Schweizern. In: Berliner Zeitung vom 17. Juni 2010.
- Studentendorf wird Baustelle. In: Die Tageszeitung, 11. September 2006.
- Pressenotiz: Klinkenputzen in Schlachtensee: Studentendorf findet Finanzierungspartner für die Sanierung der denkmalgeschützten Wohnanlage. Studentendorf Berlin, 28. August 2014 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive).
- Lena Müller: Restlöcher. 1982, ISBN 978-3-96054-249-0 (worldcat.org [abgerufen am 28. August 2021]).