Steinförde

Steinförde ist ein Ortsteil der Stadt Fürstenberg/Havel im Norden des Landes Brandenburg (Landkreis Oberhavel). Steinförde war bis 2003 eine selbständige Gemeinde.

Steinförde
Höhe: 64 m ü. NHN
Fläche: 22,68 km²
Einwohner: 61 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner/km²
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 16798
Schleuse Steinhavel und Steinhavelmühle
Schleuse Steinhavel und Steinhavelmühle

Geographie

Steinförde liegt knapp vier Kilometer westlich der Innenstedt von Fürstenberg/Havel. Im Norden grenzt der Ortsteil an Mecklenburg-Vorpommern, im Osten an die Stadtmarkung von Fürstenberg/Havel, im Süden Dagow und im Westen an Neuglobsow (beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Stechlin). Steinförde liegt an der Havel in einer wald- und seenreichen Umgebung. Der größte Teil der Gemarkung gehört zum Naturschutzgebiet Stechlin. Zu Steinförde zählen die Gemeindeteile Steinhavelmühle an der Steinhavel, Kleinmenow und Großmenow am Ellbogensee, wo sich ein Zeltplatz befindet.

Geschichte

Archimedes – ein umgebauter Lastensegler von 1920 – liegt in Steinförde
Großmenow auf einem Messtischblatt der Preußischen Uraufnahme von 1825

Steinförde wurde im Jahr 1350 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname Steinförde oder auch Stenfurde wurde von einer steinigen Furt abgeleitet, die es hier früher gab. Steinförde befand sich um 1400 im Besitz der Familie von Dewitz zu Priepert. Der spätere Ortsteil Großmenow kam 1418 durch eine Schenkung derer von Dewitz an das Zisterzienserinnenkloster in Lindow zur Mark Brandenburg. Steinförde blieb im mecklenburgischen Besitz. Im Jahr 1569 wurde der Besitz der Familie von Dewitz, trotz eines kaiserlichen Schutzbriefes, durch herzogliche Beamte beschlagnahmt. Mit der Teilung Mecklenburgs durch den Hamburger Vergleich wurde Steinförde Mecklenburg-Strelitz zugeordnet.

In Großmenow wohnten 1798 53 Einwohner, darunter zehn Büdner und ein Schäfer. Im Jahr 1845 wurden in Steinförde 75 Einwohner, 9 Häuser und ein Försterhof gezählt. Im Jahr 1849 brach in Großmenow ein Großbrand aus. Die Schäden waren so groß, dass die Gebäude erst 1868 wieder aufgebaut waren. Im Jahr 1875 übernahm Freiherr Heino von Hammerstein die Oberförsterei Steinförde und blieb bis 1906 im Dorf. Es folgte 1911 der Landforstmeister Achim von Arenstorff (1897–1926). Ihm zu Ehren wurde 1927 ein Gedenkstein aufgestellt. Im Jahr 1924 wurde die alte Klappbrücke über die Steinhavel durch eine massive Holzbrücke ersetzt. Im Jahr 1928 trat Forstmeister von Harling seinen Dienst in der Oberförsterei an, zu der die Förstereien Neuhof, Drögen, Schönhorn, Priepert, Pelzkuhl und Strasen gehörten, mit Wäldern von über 5.000 Hektar Fläche. Im Jahr 1938 kam die preußische Exklave Großmenow nach Mecklenburg und wurde nachfolgend nach Steinförde eingemeindet. Großmenow wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges noch Schauplatz von heftigen Kämpfen.

Zum 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Steinförde zusammen mit den anderen Orten des Fürstenberger Werders aus dem mecklenburgischen Landkreis Neustrelitz in den brandenburgischen Landkreis Templin umgegliedert.[1] Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörte der Ort zum Kreis Gransee im Bezirk Potsdam. Seit der Neubildung der Länder in der DDR 1990 gehört Steinförde zum Land Brandenburg und ist seit 1993 Teil des neugebildeten Landkreises Oberhavel.

Steinförde wurde am 26. Oktober 2003 nach Fürstenberg/Havel eingemeindet.[2] Das Amt Fürstenberg, dem Steinförde angehörte, wurde aufgelöst.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
187580
1890207
1925153
1933134
1939186
Jahr Einwohner
1946327
1950294
1964216
1971203
1981167
Jahr Einwohner
1985159
1989155
1990153
1991150
1992176
Jahr Einwohner
1993181
1994177
1995168
1996165
1997149
Jahr Einwohner
1998143
1999137
2000109
2001107
2002132

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[3]

Commons: Steinförde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. II lit. b Nr. 1 Verordnung zur Durchführung des Gesetzes vom 28. Juni 1950 über die Änderung der Grenzen der Länder. Vom 13. Juli 1950. Provisorische Regierung der Deutschen Demokratischen Republik.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. S. 14–17
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